Leptocladia

Leptocladia
Warzenkakteen
Mammillaria mystax

Mammillaria mystax

Systematik
Unterklasse: Nelkenähnliche (Caryophyllidae)
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Kakteengewächse (Cactaceae)
Unterfamilie: Eigentliche Kakteen (Cactoideae)
Tribus: Cacteae
Gattung: Warzenkakteen
Wissenschaftlicher Name
Mammillaria
Haw.
Mammillaria spinosissima cv. 'un pico'
Weiße Mammillarie mit Blüten (nicht näher spezifiziert)
Dornen und Areole einer Mammilaria

Warzenkakteen (Mammillaria) (von "Mamilla", Verkleinerungsform von lat. "Mamma" = weibliche Brust, Zitze (Brüstchen)) ist mit etwa 150 Arten eine der artenreichsten Gattungen aus der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Die Arten sind in den Südstaaten der USA, ganz Mexiko, Guatemala, Honduras bis Venezuela, im nördlichen Kolumbien sowie vereinzelt auf den Karibischen Inseln verbreitet.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Pflanzenkörper

Es sind kugelige bis längliche, sukkulente Pflanzen, die einzeln stehen oder Polster aus Seitensprossen bilden. Sie enthalten Milchsaft oder keinen, die mit Milchsaft entweder außen in der Wuchszeit bei Verletzung sichtbar milchend oder nur im Innern und schwächer. Statt Rippen weisen die Pflanzen Warzen auf, diese in etwas unterschiedlicher Gestalt und in sich gegenseitig überschneidenden Spiralen angeordnet, deren Zahl im allgemeinen für die jeweilige Art kennzeichnend ist. Die Axillen (Vertiefungen zwischen den Warzen) können völlig kahl sein, oder sie weisen mehr oder weniger lange Wolle auf, mitunter auch Borsten oder mehr oder weniger lange Haare; die Areolen (Sitz der Stachelbündel auf den Warzen) sind zumindest anfangs gewöhnlich mit sichtbarem Filz oder mehr oder weniger Wolle besetzt, verkahlen aber meist später. Durch den Axillen- und Areolenbesatz mit Filz oder Wolle sind die Scheitel in solchen Fällen mehr oder weniger wollig; eine Anzahl Arten entwickeln die Axillenwolle stärker in der Blütenregion, so dass dann ringförmige wollige Zonen auftreten.

Dornen

Die Zahl und die Art der Dornen ist ebenfalls sehr unterschiedlich; sie können gerade, gebogen oder z. T. gehakt sein, sehr fein bis derb, glatt, rau oder fein behaart, z. T. borstig und weich, haarartig wie auch gefiedert.

Blüten

Die Blüten erscheinen nie im Scheitel, sondern kranzförmig aus dem Axillen des Vorjahreswuchses. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind röhren-, glocken- oder radförmig und sind verschieden groß, überwiegend klein, mitunter auch ziemlich groß, besonders bei einem Teil der Arten mit Hakenstacheln, 4 bis 5,2 × 0,6 bis 3,5 (bis 7,5) Zentimeter. Es sind viele Blütenhüllblätter vorhanden, 4 bis 30 mm lang und 1,5 bis 8,5 mm breit. Die Farben der Blütenhüllblätter reichen von Weiß über gelblich bis zu verschiedenen Tönen von Rot. Bei den mehr oder weniger weichfleischigen (und oft mehr oder weniger behaarten) Pflanzen mit Hakenstacheln sind die Blüten gewöhnlich klein. Bei anderen hakenstachligen Arten gibt es z. B. auch mehr glockig-trichterige Blüten verschiedener Größe, Hakenstacheln im übrigen bei allen drei im Saft verschiedenen Sektionen. Blütenröhre, Fruchtknoten und Frucht sind kahl und so gut wie schuppenlos. Es sind viele Staubblätter vorhanden.

Frucht

Nach dem Abblühen wird die Frucht zuerst nicht sichtbar gebildet, sondern sie erscheint bei der Reife aus den Axillen, das heißt; sie wird daraus hervorgeschoben. Die Fruchtfarbe ist grün bis rot oder auch gerötet-grün, z. T. auch knallrot. Die saftigen Früchte sind zylindrisch bis eiförmig, 5 bis 30 (bis 40) mm lang und (2 bis) 4 bis 9 (bis 26) mm breit. Die Größe der Samen beträgt 0,8 bis 1,5 × 0,6 bis 1,4 mm, die Größe und Form ist je nach Art verschieden. Die Samenschale ist glatt bis punktiert oder feinhöckerig, matt bis glänzend, gelblich bis schwarz. [1]

Systematik

Bei den hier als zu dieser Gattung Warzenkakteen (Mammillaria) gehörenden Arten fließen die Warzen niemals basal zusammen; sie weisen auch nie eine längere Röhre auf, ferner keine Spaltbeeren oder basal öffnende Früchte. Auf die vorgenannten ganz einheitlichen Merkmale ist hier diese Gattung beschränkt worden, alle davon abweichenden Arten gehören zu anderen Gattungen, wie sie im Laufe der Zeit als notwendig angesehen wurden. Ohne das würde Mammillaria unnötig an Übersichtlichkeit verlieren, denn es gibt heute bei einer Gattungsbegrenzung nur auf die vorerwähnten einheitlichen generischen Merkmale - allein schon über 350 bekannte und unterscheidbare Arten, mit 98 Varietäten, von den über 80 ungenügend beschriebenen abgesehen. Selbst mit dieser Beschränkung ist Mammillaria noch das weitaus größte Kakteengenus.

Nach den Nomenklaturregeln müsste der Gattungsname eigentlich "Mamillaria" geschrieben werden. Eine neue Problematik des Gattungsnamens zeigte sich 1923, als man bemerkte, dass bereits 1809 eine Algengattung "Mammillaria" beschrieben worden war, Haworth aber erst 1812 diese Bezeichnung für die Gattung der Warzenkakteen verwendet hat. Deswegen wurde "Neomammillaria" als neuer Name vorgeschlagen; dieser konnte sich aber nicht durchsetzen. Da die ehemals beschriebene Algengattung zudem nicht mehr zu identifizieren war, wurde der Name "Mammillaria" 1930 in einem gesonderten Beschluss entgegen den allgemeinen Prioritätsregeln der botanischen Nomenklatur zu einem "nomen conservandum" für die Gattung der Warzenkakteen (Mammillaria) erklärt.

Synonyme für die Gattung sind: Bartschella Britton & Rose, Cactus L., Chilita Orcutt, Dolichothele (K.Schumann) Britton & Rose, Ebnerella Buxbaum, Haagea Fric, Krainzia Backeb., Lactomammillaria Fric, nom. inval., Leptocladia Buxb., Leptocladodia Buxbaum, Mamillaria F.Rchb. orth. var., Mamillopsis (E.Morren) F.A.C.Weber ex Britton & Rose, Mammariella Shafer, nom. inval., Mammilaria Torr. & A.Gray orth. var., Neomammillaria Britton & Rose, Oehmea Buxb., Phellosperma Britton & Rose, Porfiria Boed., Pseudomammillaria Buxb., Solisia Britton & Rose.

Es existieren mehrere Klassifikationen, von Reppenhagen, über Hunt (1987) und Luethy (1995) bis hin zu Fergusson (2004).

Bilder

Quellen

Literatur

  • Charles A. Butterworth, Robert S. Wallace: Phylogenetic studies of Mammillaria (Cactaceae)—insights from chloroplast sequence variation and hypothesis testing using the parametric bootstrap. In: American Journal of Botany. Band 91, S. 1086-1098, 2004. online

Einzelnachweise

  1. Beschreibung der Gattung in der Flora of North America.

Weblinks


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