Leuchtturm Amrum

Leuchtturm Amrum

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Leuchtturm Amrum
Amrum lighthouse.jpg
Ort: Nebel auf Amrum
Lage: zwei Kilometer westlich Wittdün
Geographische Lage 54° 37′ 52,2″ N, 8° 21′ 16,5″ O54.6311666666678.3545833333333Koordinaten: 54° 37′ 52,2″ N, 8° 21′ 16,5″ O
Feuerträgerhöhe: 42 m
Feuerhöhe: 63 m
Leuchtturm Amrum (Schleswig-Holstein)
Leuchtturm Amrum
Kennung: Blz. 7,5s
Optik: Fresnel-Linse, 230V/250W-Halogen-Metalldampflampe
Betriebsart: elektrisch
Funktion: Seefeuer
Bauzeit: 1873–1874
Betriebszeit: seit 1875
Internationale Ordnungsnummer: B 1686

Der Leuchtturm Amrum liegt im Süden der deutschen Nordseeinsel Amrum, etwa zwei Kilometer westlich von Wittdün. Er gehört zur Gemeinde Nebel und ist eines der Wahrzeichen der Insel. Im Sommerhalbjahr ist er für den Publikumsverkehr geöffnet. Ebenfalls auf Amrum befinden sich die Leuchtfeuer von Norddorf, Nebel und Wriakhörn sowie die stillgelegten Feuerträger einer alten Richtfeuerlinie und von Wittdün.

Inhaltsverzeichnis

Daten

Die Feuerhöhe des Leuchtturms beträgt 63 Meter über dem mittleren Hochwasser und ist eine der höchsten an der deutschen Nordseeküste. Der Turm selbst ist 41,8 Meter hoch und seine Spitze damit 67,7 Meter über NN. Die Funktion ist die eines Seefeuers. Über 297 Stufen gelangt man zum Aussichtsbereich. Die Tragweite des Leuchtfeuers beträgt 23,3 Seemeilen.

Die Optik besteht aus 16 geschliffenen Linsenfeldern. Die Kennung lautet: Blz, 7,5s (Blitz, also eine Leuchterscheinung von weniger als 0,7 Sekunden Dauer, alle 7,5 Sekunden). Als Lichtquelle wird eine 230V/250W-Halogen-Metalldampflampe verwendet. Die Internationale Ordnungsnummer des Leuchtturms ist B 1686.

Geschichte

Ein in der Hamburger Zeitung 1868 erschienener Artikel über den Verlust dreier Schiffe bei Amrum und Sylt löste einen heftigen sowie kuriosen Expertenstreit darüber aus, wo in dieser Region ein Leuchtturm gebaut werden solle. 1872 wurde die Entscheidung gefällt, dass ein Leuchtfeuer auf einer 25 Meter hohen Düne auf der Insel Amrum errichtet werden sollte. 1873 begann der Bau des Turmes, welcher jedoch zu einem Hindernislauf für alle Beteiligten wurde.

Bau und Inbetriebnahme

Die Arbeit musste bereits nach fünf Wochen unterbrochen werden, da die Granitsteine für die 297-stufige Wendeltreppe fehlten. Als diese eintrafen, streikte ein Teil der Bauarbeiter und weigerte sich diese „öde“ Insel zu betreten. Mit den noch verbliebenen Arbeitern und weiteren Ersatzarbeitern gelang es dann aber doch bis November 1874, den Ziegelsteinbau fertigzustellen und die 16-linsige Optik mit der dazugehörigen fünfdochtigen Argand-Lampe einzubauen. Der ganze Linsenapparat war 1867 auf der Weltausstellung in Paris gezeigt worden. Unterhalb der Düne wurde für drei Leuchtfeuerwärter ein Wohnhaus gebaut.

Offiziell wurde das Leuchtfeuer Amrum Wittdün am 1. Januar 1875 kurz vor Sonnenuntergang in Betrieb genommen und ist somit der erste deutsche Leuchtfeuerbau in Nordfriesland. 1936 wurde das Leuchtfeuer elektrifiziert. Erst 1952 erhielt der Leuchtturm seinen rot-weißen Anstrich. Der letzte Leuchtfeuerwärter verließ 1984 den Turm nach dessen Automatisierung.

Der Linsenapparat

Der Linsenapparat mit 16 Fresnel-Linsenfeldern

Der 2,7 Meter hohe und 2,9 Tonnen schwere Linsenapparat ist sehr wertvoll. Sein heutiger Wert wurde auf rund fünf Millionen Euro geschätzt. Einige Teile haben eine – an heutigen Maßstäben gemessen – extrem hohe Lebensdauer. So musste das Kugellager, welches die komplette sich drehende Optik trägt, erst 1993, also 118 Jahre nach Inbetriebnahme, ausgewechselt werden. Dazu wurde in einer sehr aufwändigen Aktion die gesamte Optik einige Zentimeter angehoben, um die alten Teile aus- und die neuen einzubauen.

Briefmarken

Der Leuchtturm Amrum wurde, innerhalb von drei Jahren, auf zwei Briefmarken der Deutschen Post gewürdigt.

Bilder

Literatur

  • Erich Pörksen: Die Wahrzeichen der Insel Amrum. Breklumer Verlag 1987, ISBN 3-7793-1119-4
  • Reinhard Scheiblich: Leuchttürme an deutschen Küsten. Delius Klasing Verlag 2003, ISBN 3-7688-0920-X
  • Reinhard Scheiblich, Hans Helge Staack: Leuchttürme Lexikon. Ellert & Richter Verlag 2001, ISBN 3-8319-0038-8
  • Bernt Hoffmann, Nikolaus Schmidt: Die schönsten Leuchttürme Deutschlands. Heel Verlag 2003, ISBN 3-89880-221-3
  • Uwe Schnall: Leuchttürme an deutschen Küsten. Ellert & Richter Verlag 1999, ISBN 3-89234-521-X

Weblinks

 Commons: Lighthouse Amrum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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