Lich (Untoter)

Lich (Untoter)
Ein Lich aus Battle for Wesnoth

Ein Lich [ˈlɪtʃ] ist ein Untoter, welcher in der Fantasy- und Horrorliteratur vorkommt. Der Begriff ist wortverwandt mit dem deutschen Wort Leiche.

Ein Lich ist in der Regel früher ein finsterer und mächtiger Zauberer oder König gewesen, der seine Seele an einen Untoten gebunden und dadurch eine Form der Unsterblichkeit angenommen hat. Lichs werden meist leichenhaft, verdorrt oder skelettartig dargestellt. Sie sind oft Führer riesiger Horden von Untoten. Sie sehen aber nur wenige Kreaturen als ihre wirklichen Soldaten und Bediensteten an. Sie sind in der Regel sowohl einzeln als auch als Führer einer riesigen Armee von Untoten eine Bedrohung.

Verschiedene Fantasy-Romane, wie das „Reich der Totenbeschwörer“ von Clark Ashton Smith, benutzten den Lich als allgemeine Bezeichnung für Leichen - Lebendige wie auch Tote - bis zu seinem Einsatz in Fantasy-Rollenspielen. Die neuere Verwendung des Begriffs Lich ist eine bestimmte Art eines Untoten, die man am ehesten aus dem Dungeons-&-Dragons-Rollenspiel kennt.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Der Lich hat sich von der Vorstellung eines mit Magie gefüllten Schwertes aus dem Sword-and-Sorcery(Schwert-und-Zauberei)-Genre zu einem Untoten entwickelt. Viele von Clark Ashton Smiths Kurzgeschichten erzählen davon, dass die Magie es mächtigen Zauberern ermöglichte, von den Toten wieder aufzuerstehen. Auch mehrere Geschichten von Robert E. Howard (wie die Skull-Face-Novelle) erzählen von unsterblichen Zauberern, die ihr Leben auch durch magische Mittel verlängerten. Dadurch wurden jedoch ihre Körper zu ausgedorrten Schalen, die sie zwar am Leben hielten, es ihnen aber unmöglich machten, normal zu handeln. Gary Gygax, einer der Mitgründer und Schöpfer von Dungeons & Dragons erklärte, er habe sich diese Beschreibung zur Grundlage gemacht und so einen Lich in das Spiel implementiert, der auf der Kurzgeschichte „Das Schwert der Hexenmeister“ von Gardner Fox basiert. Der Begriff Lich wird in solchen Geschichten als ein archaisches Wort für eine Leiche benutzt. Andere Beschreibungen des Lichs weisen auf mit Juwelen besetzte Knochen hin. Diese Beschreibungen stammen aus einer frühen Geschichte namens „Thieves' House“ von Fritz Leiber.

Eine andere Idee, die bis in die Folklore des Nahen Osten verbreitet ist, ist die, dass der Lich durch das schwierige Studium der schwarzen Magie dem Tod entronnen ist. Eine Methode, die Unsterblichkeit zu erreichen, ist zum Beispiel, die Seele in einem Glas zu bewegen (das in der Regel in einer großen Festung versteckt ist). Dies war auch eine Methode im alten Ägypten, Pharaonen zu begraben. Dies würde bedeuten, dass man die Wurzeln des Lichs bis ins alte Ägypten zurückverfolgen könnte. Wichtig ist auch zu erwähnen, dass die Mumie für die alten Ägypter den Zweck hatte, den Seelen einen Platz zu bieten, an den sie in der physischen Welt zurückkommen konnten. So hätten sie frei zwischen der physischen Welt und dem Jenseits hin und her wandern können.

Ostslawische Legenden erzählen von einem mächtigen dunklen Zauberer oder Dämon, "Koschei" (der Untote), der sich dem Tod entzog, indem er seine feurige Seele in das Öhr einer magischen Nadel legte. Die Nadel ist in einem Ei einer Ente, die sich innerhalb eines Hasen befindet, welcher in einer eisernen Kiste unter den Wurzeln einer großen Eiche auf der magischen Insel Buyan liegt. Koschei kann nur getötet werden, indem die magische Nadel zerstört wird. Dieses Bild befindet sich sehr im Einklang mit der modernen Interpretation des Lichs. Möglicherweise ist es die Kennzeichnung des „echten“ Ursprungs des Begriffs.

Lich in Dungeons & Dragons

In den Dungeons-&-Dragons-Spielen ist ein Lich[1] ein Magier, der versucht, dem Tod mit magischen Mitteln zu trotzen. Er ist ein Totenbeschwörer, der unzufrieden mit der Größe der Macht ist, die er im Moment hat. Deshalb versucht er, sich für ein längeres Leben zu entlasten, indem er seine körperlichen Funktionen zurücklässt. Lichs verwandeln sich durch schwarze Magie und Zauberei zu einem skelettartigen Untoten, um ihre Seelen in einem Phylacter[1], einem magischen Gefäß, zu speichern. Dies tun sie, damit sie ihr Leben komplett dem Studium der tiefsten Ebenen der Magie hingeben können. Da sie mit ihrer Seele an etwas bestimmtes Materielles gebunden sind, können sie nie wirklich sterben. Auch wenn ihr Körper zerstört ist, kann sich ein Lich einfach regenerieren oder sucht sich schnell einen neuen Körper. Nach dem Dungeons-&-Dragons-Mythos ist der einzige Weg, einen Lich zu vernichten, als erstes seinen Phylacter zu zerstören, so dass seine Bindungen zur materiellen Welt zerstört sind, um sich dann seiner physischen Form zu entledigen. Sie gehören zu den mächtigsten und gefährlichsten Untoten. Häufig sind sie zudem auch noch Herrscher von anderen untoten Kreaturen, was sie noch bedrohlicher macht.

In deutschen Versionen wird Lich mit Leichnam übersetzt.

Siehe auch

Referenzen

  1. a b http://www.wizards.com/default.asp?x=dnd/sp/20031212a

Weblinks


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