- Lichtenstein (Adelsgeschlecht)
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Lichtenstein (auch: Stein von Lichtenstein) war der Name eines fränkischen Adelsgeschlechts mit Sitz im Ritterkanton Baunach. Der Stammsitz des Geschlechtes, die Burg Lichtenstein liegt zwischen Ebern und Maroldsweisach auf einem Höhenzug der Haßberge.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Stein von Lichtenstein waren wahrscheinlich Nachfahren der Edelfreien von Stein (de lapide), die sich um 1200 in die Linien der Stein zu Altenstein und der Stein zu Lichtenstein geteilt haben dürfte. Der ursprüngliche Sitz ("Stein") des Geschlechtes könnte der Felsburgstall Teufelsstein unterhalb der Burg Lichtenstein gewesen sein. Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich am 21. März 1336 mit Apel von Lichtenstein.[1]
Die Lichtensteiner waren Dienstmannen des Hochstiftes Würzburg und erscheinen oft als Burgmannen und Amtsleute auf den Burgen des Hochstiftes, etwa auf der Burg Geiersberg über Seßlach. Im 13. Jahrhundert konnte das konkurrierende Hochstift Bamberg die Stammburg Lichtenstein allerdings kurzzeitig unter seine Kontrolle bringen und versuchte letztlich erfolglos, die Familie in seine Gefolgschaft zu integrieren.
Die zahlreichen Nebenlinien der Herren von Lichtenstein überschneiden sich teilweise. Ein Familienstammbaum ist bei Johann Gottfried Biedermann dargestellt. Neben der Burg Lichtenstein besaß die Familie u.a. Güter bzw. Schlösser in Wiesen, Heinersdorf, Seßlach, Gemünda, Memmelsdorf, Heilgersdorf, Lahm, Reckendorf, Wüstenwelsberg, Daschendorf, Gereuth und Bischwind. Die Familie war in den Ritterkantonen Baunach und Odenwald organisiert.
Die Herren von Lichtenstein sind um 1850 im Mannesstamm erloschen. Nach Isolde Maierhöfer (Historischer Atlas von Bayern, Heft Ebern) war ein Robert von Lichtenstein (gest. 1850 in Freising) der letzte seines Geschlechtes. Allgemein wird jedoch angenommen, die Familie sei bereits mit Karl August von Lichtenstein zu Lahm im Jahr 1845 ausgestorben.
Wappen
Blasonierung: „Geviert von Rot und Silber im Zahnschnitt. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken zwei rote Büffelhörner, außen mit je fünf silbernen Straußenfedern besteckt.“
Das Wappen der ehemaligen Gemeinde schafhof erinnert ebenfalls das Geschlecht.
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Wappen im Ingeram Codex
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Wappen über einem Portal in Würzburg
Siehe auch
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VII, Band 97 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1989, ISSN 0435-2408
- Isolde Maierhöfer: Ebern (Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken, Heft 15). München, Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1964
Einzelnachweise
- ↑ StArchiv Coburg, F VI 2b 35
Weblinks
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Commons: Lichtenstein (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Wappen der Lichtenstein in Nikolaus Bertschis Wappenbuch besonders deutscher Geschlechter, Augsburg 1515
- Wappen der Lichtenstein im Wappenbuch des Heiligen Römischen Reiches, Nürnberg um 1554-1568
Kategorien:- Deutsches Adelsgeschlecht
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