Liederbuch der Bundeswehr

Liederbuch der Bundeswehr

Kameraden singt!, auch bekannt als Liederbuch der Bundeswehr, enthält eine Auswahl der in der Bundeswehr gängigen und genehmigten Soldatenlieder.

Das Liederbuch der Bundeswehr erschien erstmals 1958 mit 160 Liedern als Gemeinschaftsausgabe der Verlage Möseler, Tonger und Voggenreiter. Die nächsten Ausgaben erschienen 1962 und 1976 unter dem Titel Hell klingen unsere Lieder. Die aktuelle Ausgabe mit 119 Liedern ist 1991 unter dem Titel Kameraden singt! vom Bundesministerium der Verteidigung, Führungsstab der Streitkräfte, im Voggenreiter Verlag Bonn (ISBN 3-8024-0204-9, nicht im Buchhandel) herausgegeben worden. Gegenüber den früheren Ausgaben ist der Anteil der traditionellen Volks-, Wander- und Marschlieder etwas verkleinert worden; stattdessen sind einige Folksongs aus den USA und anderen Ländern sowie mehrere populäre Schlager eingefügt worden. Die Lieder sind mit Hinweisen zur Begleitung mit Gitarre und Keyboard versehen worden.

Das Liederbuch soll grundsätzlich an alle Angehörigen der Streitkräfte der Bundeswehr ausgegeben werden.

In der Truppe dürfen Lieder nicht gesungen werden, die Eroberungsgedanken zum Ausdruck bringen oder dazu geeignet sind, das nationale Gefühl der Verbündeten zu verletzen, den Krieg durch gefühlsbetonte Äußerungen zu verherrlichen und/oder ein überhebliches Pathos zu pflegen. Gleichwohl ist, u.a. von gewerkschaftlicher Seite, Kritik daran geübt worden, dass das Buch einige Lieder enthält, die in der nationalsozialistischen Zeit entstanden sind, wie z.B. das Panzerlied von Kurt Wiehle, oder deren Textdichter oder Komponisten auch nationalsozialistische Lieder geschrieben haben, wie z.B. Wir fahren nach Norden (von Gottfried Wolters und August Kremser) oder Wir ziehen über die Straßen (Melodie von Robert Götz, irrtümlicherweise mit falscher Verfasserangabe).[1] [2]

Kameraden singt! war auch der Titel eines Fahrtenliederbuches des Nerother Wandervogels, das von Robert Oelbermann 1935 im Verlag Günther Wolff, Plauen i.V., herausgegeben wurde.

Quellen

  1. Susann Witt-Stahl: „Ja, wir sind die Herren der Welt“ – NS-Spuren im Liederbuch der Bundeswehr, Teil I, neue musikzeitung 2001/10, S. 30
  2. Susann Witt-Stahl: „Ja, wir sind die Herren der Welt“ – NS-Spuren im Liederbuch der Bundeswehr, Teil II, neue musikzeitung 2001/11, S. 34

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