- Panzerlied
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Als Panzerlied werden ermutigende bzw. verherrlichende und/oder idealisierende Lieder oder Gedichte der Soldaten der Panzertruppe bezeichnet (vgl. auch Soldatenlied und Dirnenlied).
Die meisten in Stil und Wortwahl für gewöhnlich eher einfach gehaltenen Verse entstanden während des Zweiten Weltkriegs. Die Verfasser sind meist anonym; schriftliche Veröffentlichungen gab es höchstens im Selbstverlag oder in Briefform. Diese Art von Soldatenliedern wird erst in neuerer Zeit als eigenständige Literaturform von Historikern wiederentdeckt und erforscht.
Das bekannteste deutsche Panzerlied, das auch heute noch bei der Bundeswehr[1] und im Österreichischen Bundesheer gesungen wird, trägt ebenso diesen Titel und stammt von Oberleutnant Kurt Wiehle. Er schrieb es am 25. Juni 1933 auf der Fahrt nach Königsbrück/Sachsen. Die Melodie stammt vom Luiska-Lied (Wohl über den Klippen) aus dem 19. Jahrhundert. Dieses Panzerlied erlangte u. a. deswegen allgemeine Bekanntheit, weil es in dem Kriegsfilm Die letzte Schlacht (im Original: Battle of the Bulge) von 1965 zu hören ist. Ein gewisses Maß an Popularität genießt es auch bei US-amerikanischen Truppen, und die Melodie wurde für das Lied Képi Blanc der französischen Fremdenlegion verwendet.
Das Lied war bis 1991 im Liederbuch Kameraden singt! der deutschen Bundeswehr enthalten. Im April 2009 wurde ein Liederbuch der CDU Baden-Württemberg zurückgezogen, weil es dieses Lied enthielt.[2] Günther Oettinger urteilte: „Ein solches Lied hat in keinem Liederbuch etwas verloren, schon gar nicht in einem der CDU“ und wies die Landesgeschäftsstelle an, das Buch „Lied.Gut“ mit dem Untertitel „Volkslieder und Schlager für fröhliche Stunden“ einzustampfen.[3] Er selber hatte diese Liedersammlung zusammen mit Generalsekretär Thomas Strobl herausgegeben.[3]
Die erste Strophe lautet: „Ob's stürmt oder schneit, Ob die Sonne uns lacht, Der Tag glühend heiß, Oder eiskalt die Nacht. Verstaubt sind die Gesichter, Doch froh ist unser Sinn, Ja unser Sinn; Es braust unser Panzer / Im Sturmwind dahin!“[4]
Bruno von Brackel schrieb den Text des Panzerliedes „Sitzt auf, Kameraden, den Motor werft an“.
Literatur
- Eberhard Frommann: Die Lieder des NS-Zeit: Untersuchungen zur nationalsozialistischen Liedpropaganda von den Anfängen bis zum Zweiten Weltkrieg. 1999, ISBN 3-89438-177-9.
Einzelnachweise
- ↑ panzerlexikon.de: Panzerlied der Bundeswehr
- ↑ Artikel auf swr.de im Cache der Suchmaschine Google
- ↑ a b Oettinger, das Liederbuch und die Nazis Süddeutsche Zeitung vom 3. April 2009
- ↑ Liedtext bei ingeb.org
Kategorien:- Musikgenre
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