Lietzau

Lietzau

Hans Lietzau (* 2. September 1913 in Berlin; † 30. November 1991 ebenda) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Intendant.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und erste Engagements

Lietzau brach das Studium der Theater- und Zeitungswissenschaft in Berlin ab und besuchte 1933-35 die Schauspielschule des Berliner Staatstheater unter Gustaf Gründgens. Erste Engagements brachten Lietzau nach Kiel, Leipzig und 1939 schließlich an das Wiener Burgtheater.

Theater

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges war Lietzau als Regisseur in Bern, Berlin, Darmstadt und am Hamburger Thalia-Theater bei Willy Maertens tätig. 1955 inszenierte er unter Intendant Hans Schweikart das erste Mal an den Münchner Kammerspielen. Er war von 1965 bis 1969 Oberspielleiter am Bayerischen Staatsschauspiel, anschließend von 1969 bis 1972 Intendant des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg und von 1972 bis 1980 Leiter der Staatlichen Schauspielbühnen Berlin. Im Anschluss daran kehrte er zurück an die Münchner Kammerspiele, wo er unter der damaligen Leitung von Dieter Dorn weiterhin als Regisseur tätig war. Seine letzte Regiearbeit war dort die Inszenierung von Ernst Barlachs "Der blaue Boll" (Premiere am 8. März 1991), die auch zum Theatertreffen 1992 nach Berlin eingeladen wurde.

Lietzaus Inszenierungens wurden drei Mal zum Berliner Theatertreffen eingeladen:

1967 seine Inszenierung von Die Stühle von Eugène Ionesco

1969 seine Inszenierungen von Friedrich Schillers Die Räuber sowie von Heiner Müllers Philoktet

1992 (posthum) seine letzte Inszenierung von Ernst Barlachs Der blaue Boll an den Münchner Kammerspielen.

Seine Inszenierung von Thomas Bernhards "Der Theatermacher" (Premiere Münchner Kammerspiele am 18. Dezember 1988) wurde nach dem Wechsel von Dieter Dorn an das Bayerische Staatsschauspiel dort wieder aufgenommen und ins Repertoire übernommen.

Neben seinen Tätigkeiten am Theater arbeitete Lietzau auch als Filmregisseur. Er war mit der Schauspielerin Carla Hagen verheiratet.

Filmografie (Auswahl)

  • 1953: Das Chiffontuch
  • 1957: Kolportage
  • 1958: Ein Glas Wasser
  • 1959: Vergessene Gesichter
  • 1959: Herbert Engelmann
  • 1960: Nach all der Zeit
  • 1960: Der Groß-Cophta
  • 1961: Der Perser
  • 1961: Ein Wahrer Held
  • 1963: Maria Stuart
  • 1963: Dann geh zu Thorp
  • 1965: Die Chinesische Mauer
  • 1966: Ein Eremit wird entdeckt
  • 1969: Hôtel du commerce
  • 1972: Der Marquis von Keith
  • 1977: Travesties
  • 1978: Niemandsland

Privatleben

Lietzau war verheiratet mit der Schauspielerin Carla Hagen, die den künstlerischen Nachlass ihres Mannes nach dessen Tod der Berliner Akademie der Künste als Schenkung überließ um sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Nachlass umfasst einige tausend Fotos sowie Dokumente zu Regiearbeiten in Wien, Hamburg, Bochum und Berlin.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Lietzau — Lietzau,   Hans, Regisseur und Theaterleiter, * Berlin 2. 9. 1913, ✝ ebenda 30. 11. 1991; begann 1936 als Schauspieler; 1939 46 am Wiener Burgtheater (seit 1943 als Regisseur); ab 1946 Regisseur in Bern, Hamburg, Darmstadt, Berlin (West) und… …   Universal-Lexikon

  • Hans Lietzau — (* 2. September 1913 in Berlin; † 30. November 1991 ebenda) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Intendant. Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und erste Engagements 2 Theater 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Schröder-Jahn — Fritz Schröder Jahn (* 13. Oktober 1908 in Görlitz; † 27. Dezember 1980 in Hamburg) war ein deutscher Hörspielregisseur, Schauspieler und Sprecher. Vier mal wurde er mit dem renommierten Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet.… …   Deutsch Wikipedia

  • Jürgen Rose (Bühnen- und Kostümbildner) — Jürgen Rose (* 25. August 1937 in Bernburg (Saale)) ist ein deutscher Bühnen und Kostümbildner, sowie Opernregisseur. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2.1 Ausstattungen (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Schröder-Jahn — (* 13. Oktober 1908 in Görlitz; † 27. Dezember 1980 in Hamburg) war ein deutscher Hörspielregisseur, Schauspieler und Sprecher. Vier Mal wurde er mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie …   Deutsch Wikipedia

  • Helmut Griem — (* 6. April 1932 in Hamburg; † 19. November 2004 in München) war ein deutscher Schauspieler und Regisseur. Helmut Griem (links) 1968 Verleihung des Berliner …   Deutsch Wikipedia

  • Jürgen Rose — (Bernburg, Saale Unstrut, 25 de agosto de 1937) Es un director de teatro, ópera, escenógrafo y vestuarista alemán. Comenzó en el Landestheater de Darmstadt entre 1957 59, en 1962 su carrera despegó cuando John Cranko lo invitó a diseñar el ballet …   Wikipedia Español

  • Berliner Theatertreffen/1964-1969 — Sämtliche zum Berliner Theatertreffen eingeladenen Inszenierungen von 1964 bis 1969: Inhaltsverzeichnis 1 1. Theatertreffen 1964 2 2. Theatertreffen 1965 3 3. Theatertreffen 1966 4 4. Theatertreffen 1967 5 …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Schröder (Schauspieler) — Ernst Schröder (* 27. Januar 1915 in Eickel oder Wanne; † 26. Juli 1994 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler und Regisseur. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Theater 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Hansi Jochmann — (* 19. Februar 1953 in Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Ausbildung 2 Theater 3 Fernsehrollen (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”