Lind (Zirndorf)

Lind (Zirndorf)
Lind
Stadt Zirndorf
Koordinaten: 49° 25′ N, 10° 56′ O49.42222222222210.936944444444340Koordinaten: 49° 25′ 20″ N, 10° 56′ 13″ O
Höhe: 340 m
Eingemeindung: 1976
Postleitzahl: 90513
Vorwahl: 0911
Karte

Lage von Lind im Landkreis Fürth

Lind ist seit 1976 ein Ortsteil der Stadt Zirndorf im mittelfränkischen Landkreis Fürth.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lind befindet sich im Rangau zwischen den Städten Fürth, Ansbach und Rothenburg ob der Tauber. Der Ort liegt am Nordhang, südlich des unteren Biberttals.

Geschichte

Im Jahr 1372, als „Lynde“ wird Lind erstmals urkundlich erwähnt, Kaiser Karl IV. belehnt Ulrich Strohmayr, Nürnberger Bürger, einen Hof. Im Salbuch des Klosters Heilsbronn taucht 1402 das Dorf als „Linden“ auf. „Linth“ wird 1413 in den Unterlagen des Richteramts Roßtal aufgeführt. Der Weiler Lind gehört 1430 zur Pfarrei Roßtal. Wie die Einwohner des Nachbarorts Anwanden liefern die Lindner den Getreidezehnt an den Domkapitel in Eichstätt, obwohl ihr Dorf bereits kirchlich zu Zirndorf zählt. Zirndorf ist 1555 trotz Reformation noch Eigenkirche von Eichstätt.

Die meisten Dörfer in der unmittelbaren Umgebung zur Alten Veste werden 1632 im Dreißigjährigen Krieg von den Truppen Wallensteins bei deren Rückzug zerstört. Lind wird völlig zerstört und lange aufgegeben. In den Jahren 1681 und 1695 wird erstmals wieder über Bauern, einen Conrad Peter und einen Erhard Lämmermann, berichtet.

Lind Panorama Nord

Das Fürstentum Ansbach geht 1792 in das Königreich Preußen über, es wird von 5 Anwesen in Anwanden berichtet. Gerichtsbarkeit und Gemeindeherrschaft übt Roßtal aus. Roßtal ist bis 1797 Außenstelle des Oberamtes Cadolzburg. Besitzer sind: Nürnberger Familien von Pörmer und von Welser, Mendelsche Zwölfbrüderstiftung Nürnberg.

Leichendorf wird 1808 zur Gemeinde ernannt, sie wird gebildet aus den Orten Anwanden, Lind, Leichendorfermühle und Wintersdorf. Lind wird 1824 noch als Weiler bezeichnet, es bestehen 6 Wohngebäude mit 33 Bewohnern. Die „Freiwillige Feuerwehr Anwanden-Lind“ wird 1894 gegründet

Lind hat sich seit den letzten hundert Jahren nicht wesentlich verändert, der Ort zählt 1950 9 Wohngebäude mit 79 Bewohnern. Die Gemeinde Leichendorf legt 1957 in Lind einen gemeindeeigenen Friedhof mit Leichenhalle, Gedächtnisstätte und Glockenturm (Wahrzeichen von Lind) an.

Lind Glockenturm

In Lind beginnt in den 1970ern rege Bautätigkeit von Wohngebäuden, die Einwohnerzahl beträgt 1974 schon 466. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wird die Gemeinde Leichendorf aufgelöst und am 1. Januar 1976 zur Stadt Zirndorf eingemeindet. Eine Zusammenlegung mit der Gemeinde Weinzierlein wird von staatlicher Seite abgelehnt. Um einer Eingemeindung vorzubeugen investierte die Altgemeinde in Infrastrukturmaßnahmen wie Straßen-, Wasserleitungs- und Schulneubau. Zum Zeitpunkt der Eingliederung hatte die Gemeinde Leichendorf 1914 Personen. Die letzten Bürgermeister waren Urban Haspel und Alfred Gronau. Das neue Feuerwehrhaus wird 1979 eingeweiht, daneben 1984 ein Biotop angelegt. 2007 hat Lind 619 Einwohner.

Brauchtum

Jeweils am letzten Wochenende im Monat Juni ist in Lind Kärwa. Es handelt sich um eine traditionelle fränkische Kirchweih mit Bierzelt, Baumaufstellen, Schiess- und Süssigkeitenbude, Schiffschaukel und Kinderkarusell.

Sehenswürdigkeiten

Die so genannten „Linder Gruben“ sind ein Naturschutzgebiet, die eigenartigen Mulden, oberhalb der Ortsverbindungsstraße Lind-Wintersdorf sind im Frühjahr völlig mit Leberblümchen bedeckt.

Literatur

  • Festschrift „75 Jahre Stadt Zirndorf“, 1987

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