Leichendorf

Leichendorf
Leichendorf
Stadt Zirndorf
Koordinaten: 49° 26′ N, 10° 56′ O49.43222222222210.934722222222297Koordinaten: 49° 25′ 56″ N, 10° 56′ 5″ O
Höhe: 297–320 m ü. NN
Eingemeindung: 1976
Postleitzahl: 90513
Vorwahl: 0911
Karte

Lage von Leichendorf im Landkreis Fürth

Leichendorf ist seit der Gemeindegebietsreform 1976 ein Ortsteil der Stadt Zirndorf im mittelfränkischen Landkreis Fürth.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Leichendorf befindet sich im Rangau zwischen den Städten Fürth, Ansbach und Rothenburg ob der Tauber. Die Ortschaft liegt, am unteren Ende, des Flusses Bibert.

Geschichte

Archäologische Funde um Leichendorf belegen, dass das Gebiete bereits gegen 1000 v. Chr. besiedelt waren.

Der Ortsname Leichendorf geht auf den slawischen Personennamen "L'uchov" zurück. Im Jahre 1293 erste urkundliche Erwähnung, als Konrad von Limpurg an Ulrich Haller einen Hof in „Leuchendorf“ verkauft. Ein weiterer Kaufvertrag aus dem Jahr 1380; verkauft wird ein Gut in „Lewchendorf“ von Conrad Ehinger an „Ulrich Stromeyr zu der goldenen Rose“ Bürger zu Nürnberg. Weitere Urkunden von Ulrich Stromeyr aus dem gleichen Jahr, diesmal eine Lehensangelegenheiten und eine Schenkung. Aus dem bergschen Reichlehenbuch aus dem Jahr 1396: „Ulrich Stromayer mit der Rosen hat empfangen ain fischwazzer zu Leuchendorff“. „Lewchendorff“ gilt 1413 als nürnbergerischer Ort zum burggräflichem Amt Roßtal zugehörig. Leichendorf gehört 1430 zur Pfarrei Zirndorf. „Leuchendorf“ schließt 1499 einen Vertrag über Schafhaltung ab. Der Ort wird 1504 beschrieben als: „ Leuchendorff, ein Weiler, ist Nurmbergisch, fraisch Zenn“

Die meisten Dörfer in der unmittelbaren Umgebung zur Alten Veste werden 1632 im Dreißigjährigen Krieg von den Truppen Wallensteins bei deren Rückzug zerstört.

Das Fürstentum Ansbach geht 1792 in das Königreich Preußen über, es wird von 10 Anwesen in Leichendorf berichtet. Gerichtsbarkeit übt das Kastenamt Cadolzburg aus und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übt das Kastenamt Cadolzburg mit dem Landpflegamt Nürnberg aus. Besitzer sind: Cadolzburg (Kastenamt): 1 Gut und Hirtenhaus, Spitalamt Nürnberg: 2 Höfe, Burkhard von Löffelholischer Besitz: 2 Höfe, 2 Halbhöfe, von Oelhafen: 1 Mühle, Dr. Colmar: 1 Halbhof.

Leichendorf wird 1808 zur Gemeinde ernannt, sie wird gebildet aus den Orten Anwanden, Lind, Leichendorfermühle und Wintersdorf.

Leichendorf Ortskern
Leichendorf Kriegerdenk

Leichendorf zählt 1824: 15 Wohngebäude mit 96 Bewohnern. Im Jahr 1894 treffen sich 200 Männer aus dem Biberttal und berieten über den Bahnanschluss des Oberen Bibertgrunds. Die bayerische Landesregierung genehmigt 1896 die Bildung eines eigenen Schulsprengels für die Orte Bronnamberg, Leichendorf und Weinzierlein. Die „Freiwillige Feuerwehr Wintersdorf-Leichendorf“ wird im Jahr 1884 gegründet.

Der Wolfgangshof bei Anwanden wird 1902 eingemeindet. Per Gesetz wird am 23. Juni 1908 der Bayerischen Staatseisenbahnverwaltung die Genehmigung für Bau und Betrieb einer Lokalbahn vom Bahnhof Stein nach Unternbibert-Rügland genehmigt. Im Jahr 1912 beginnen die Bauarbeiten für die Biberttalbahn. Eröffnung der Biberttalbahn am 22. Mai 1914 bis Dietenhofen, Leichendorf erhält einen Haltepunkt und profitiert vom wirtschaftlichen Aufschwung. Im Jahr 1950 werden in Leichendorf 29 Wohngebäude mit 243 Bewohnern; und an der Leichendorfer Mühle 2 Häuser mit 27 Einwohner gezählt. Die Enthüllung des restaurierten Kriegerdenkmals findet am 8. September 1984 statt. Die Bibertbahn wird am 26. September 1986 stillgelegt. Eine Zählung 1987 ergibt ca. 300 Einwohner. Die stark unfallbelastete Leichendorfer Kreuzung wird 1989 ausgebaut und mit einer Verkehrsampelanlage ausgestattet. Baubeginn der so genannten „Westspange“ ist eine Umgehungsstraße östlich von Leichendorf im Jahr 2006, die Straße wurde am 21. November 2007 eröffnet. 2007 hat Leichendorf 390 Einwohner.

Verkehr

Leichendorf liegt an der Rothenburger Straße und ist mit dem Bus an die U-Bahn Nürnberg an den U-Bahnhöfen Gustav-Adolf-Straße und Fürth Hauptbahnhof und die Rangaubahn am Zirndorfer Bahnhof und die Bahnstrecke Nürnberg–Crailsheim in Anwanden angebunden. Leichendorf liegt seit Gründung des Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) in dessen Geltungsbereich.

Von 1914 bis zur Stilllegung im September 1986 war Leichedorf auch unmittelbar an die Bibertbahn mit einem eigenem Haltepunkt angeschlossen. Bis 1993 fand noch Güterverkehr nach Leichendorf statt, hauptsächlich für die US-Army in den nahen Zirndorfer Pinder Barracks und im Herbst zur Rübenverladung, dann wurde auch dieser Restbetrieb eingestellt. Seitdem sind alle geplanten Reaktivierungsversuche der Bibertbahn von Nürnberg-Stein bis Leichendorf - dieser Teil der Bahntrasse existiert noch weitestgehend unverändert, jedoch betriebsuntauglich - gescheitert (Stand 2011).

Tourismus

Der Playmobil FunPark befindet sich im Gewerbegebiet südlich parallel zur Rothenburger Straße.

Literatur

Festschrift „75 Jahre Stadt Zirndorf“, 1987


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bahnstrecke Nürnberg-Stein-Unternbibert-Rügland — Bibertbahn Kursbuchstrecke (DB): 898 Streckennummer: 5905 Streckenlänge: 32,8 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Verlauf Legende …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Nürnberg-Stein–Unternbibert-Rügland — Bibertbahn Kursbuchstrecke (DB): 898 Streckennummer: 5905 Streckenlänge: 32,8 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Verlauf Legende …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Nürnberg-Unternbibert-Rügland — Bibertbahn Kursbuchstrecke (DB): 898 Streckennummer: 5905 Streckenlänge: 32,8 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Verlauf Legende …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Nürnberg–Unternbibert-Rügland — Bibertbahn Kursbuchstrecke (DB): 898 Streckennummer: 5905 Streckenlänge: 32,8 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Verlauf Legende …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Unternbibert-Rügland-Nürnberg — Bibertbahn Kursbuchstrecke (DB): 898 Streckennummer: 5905 Streckenlänge: 32,8 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Verlauf Legende …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Unternbibert-Rügland-Nürnberg-Stein — Bibertbahn Kursbuchstrecke (DB): 898 Streckennummer: 5905 Streckenlänge: 32,8 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Verlauf Legende …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Unternbibert-Rügland–Nürnberg — Bibertbahn Kursbuchstrecke (DB): 898 Streckennummer: 5905 Streckenlänge: 32,8 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Verlauf Legende …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Unternbibert-Rügland–Nürnberg-Stein — Bibertbahn Kursbuchstrecke (DB): 898 Streckennummer: 5905 Streckenlänge: 32,8 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Verlauf Legende …   Deutsch Wikipedia

  • Biberttalbahn — Bibertbahn Kursbuchstrecke (DB): 898 Streckennummer: 5905 Streckenlänge: 32,8 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Verlauf Legende …   Deutsch Wikipedia

  • Bibertbahn — Nürnberg Stein–Unternbibert Rügland Kursbuchstrecke (DB): 898 Streckennummer: 5905 Streckenlänge: 32,8 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Legende …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”