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Stadtgemeinde Lindos
(1997–2010)
Δήμος Λινδίων (Λίνδος)Basisdaten Staat: Griechenland Verwaltungsregion: Südliche Ägäis Präfektur: Dodekanes Geographische Koordinaten: 36° 6′ N, 28° 5′ O36.09166666666728.086111111111Koordinaten: 36° 6′ N, 28° 5′ O Höhe ü. d. M.: 58 m
(Durchschnitt)Fläche: 178,9 km² Einwohner: 3.633 (2001[1]) Bevölkerungsdichte: 20 Ew./km² Sitz: LAU-1-Code-Nr.: 811700 Gemeindegliederung: 5 Ortschaften Website: www.lindos.gr Lage in der ehem. Präfektur Dodekanes Lindos (griechisch Λίνδος (f. sg)) ist ein Gemeindebezirk auf der griechischen Dodekanesinsel Rhodos. Der Gemeindebezirk besteht aus fünf Ortschaften, die zusammen etwa 3.600 Einwohner aufweisen und etwa ein Achtel der Inselfläche einnehmen. In Lindos finden sich die Ruinen der gleichnamigen antiken Polis.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Lindos wurde um das 11. Jahrhundert v. Chr. von den Dorern an der Ostküste der Insel Rhodos gegründet. Aufgrund von Funden auf der Akropolis gilt es heute als wahrscheinlich, dass bereits in mykenischer Zeit Griechen bei Lindos siedelten, und sogar die Anwesenheit von Minoern wird nicht ausgeschlossen. Die Blüte begann aber erst mit der Ankunft der Dorer.
Die Ortslage war günstig, da es nicht nur einen leicht zu verteidigenden Burgberg gab, sondern auch einen ausgezeichneten natürlichen Hafen, der wohl früh überregionale Bedeutung erlangte. Lindos scheint früh ein Zentrum der Kontakte zwischen der griechischen Welt und den Phöniziern gewesen zu sein. Die Bewohner errichteten Tempel zu Ehren der Athene, auf der heutigen Akropolis von Lindos, umschlossen von den Resten des spätmittelalterlichen Johanniter-Kastells, und des Herakles.
Zusammen mit Ialysos und Kameiros, in steter Konkurrenz verbunden, beherrschte Lindos lange Zeit die Insel, bis die drei Städte sich zusammenschlossen, um im Jahr 408 v. Chr. an der Nordspitze die Polis Rhodos zu gründen. Allerdings wurde Lindos nicht aufgegeben, sondern blieb besiedelt. Auch die Tempel wurden weiterhin genutzt und blieben überregional bedeutend. Im 3. Jahrhundert n. Chr. kursierte die Legende, der Weise Apollonius von Tyana sei im Heiligtum von Lindos zum Himmel aufgefahren.
Lindos ist heute eine Touristenattraktion und besonders in der Hochsaison meist völlig überfüllt. Die Akropolis kann auf einem Serpentinenweg erwandert werden, was in der Mittagshitze sehr beschwerlich sein kann. Daneben stehen für Touristen auch „Esel-Taxis“ zu Verfügung, die es auf Rhodos nur in Lindos gibt. Die archäologischen Reste auf der Akropolis sind, verglichen mit anderen antiken Stätten, allerdings insgesamt eher unspektakulär; die Säulen etwa, die als beliebtes Fotomotiv dienen, sind keine Originale, sondern moderne Rekonstruktionen. Zu den anderen Überresten der antiken Stadt zählen ein Felsengrab und zahlreiche Statuenbasen mit teils sehr qualitätsvollen Inschriften. Das am Hang der Akropolis gelegene antike Theater ist derzeit nicht öffentlich zugänglich.
Verwaltungsgliederung
Lindos bildete bis zur Verwaltungsreform 2010 eine eigenständige Gemeinde und hat seitdem den Status eines Gemeindebezirks. Die ehemaligen Gemeindebezirke bilden nun Ortschaften.
Weitere Orte
Der Gemeindebezirk Lindos umfasst neben dem gleichnamigen Ort vier weitere Ortschaften. Lindos und Lardos werden dabei von jeweils etwa 1000 Menschen bewohnt, während Kalathos, Laerma und Pylonas jeweils etwa 400 Einwohner haben. Seit den 1950er-Jahren ist die Bevölkerungszahl um etwa die Hälfte gestiegen.
Verkehr
Das Zentrum von Lindos ist für Fahrzeuge gesperrt.
Sehenswürdigkeiten
- Akropolis
- Marienkirche
- die Kapitänshäuser
- das Kleobulos-Grab, außerhalb gelegen, einstündiger Fußweg
Persönlichkeiten
- Kleobulos, Herrscher
- Chares von Lindos, Bildhauer
Galerie
Weblinks
Commons: Lindos – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Nationaler Statistischer Dienst Griechenlands (ΕΣΥΕ) nach Volkszählung 2001, S. 76 (PDF-Datei; 1.009 kb)
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