Lipič

Lipič
Lippitsch
Lipič
Gemeinde Radibor
Koordinaten: 51° 19′ N, 14° 26′ O51.31166666666714.441111111111136Koordinaten: 51° 18′ 42″ N, 14° 26′ 28″ O
Höhe: 136 m ü. NN
Einwohner: 192 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1977
Postleitzahl: 02627
Vorwahl: 035934
Die Kleine Spree bei Lippitsch

Lippitsch, obersorbisch Lipič, ist ein Dorf im Nordosten des sächsischen Landkreises Bautzen. Es zählt zur Oberlausitz und war bis 1977 eigenständig. Bis 1999 gehörte es zu Milkel, ab dann zu Radibor. Der Ort zählt offiziell zum sorbischen Siedlungsgebiet und hat 192 Einwohner[1].

Der Ortsname stammt vom sorbischen Wort lipa für „Linde“. Lipič bedeutet dementsprechend „Lindenort“.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Ort liegt am südwestlichen Rand der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, die großenteils als Biosphärenreservat ausgewiesen ist. Am nördlichen und östlichen Dorfrand fließt die Kleine Spree, die auch die zehn Teiche in der nördlichen Umgebung speist. Nördlich von Lippitsch beginnen die Driewitz-Milkeler Heiden, mit etwa 20 Quadratkilometern eines der größten unbesiedelten Waldgebiete der Lausitz.

Die Nachbarorte sind Wessel im Osten, Milkel und Teicha im Südosten, Oppitz im Südwesten und Hermsdorf/Spree im Nordwesten.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1350 als Lyppitcz. Der Ort ist aber vermutlich wesentlich älter, was durch Ausgrabungsfunde bei einem Straßenbau zwischen Lippitsch und Oppitz im Jahre 1838 unterstützt wird. Außerdem wurde auf einer Anhöhe im Nordwesten ein bronzezeitliches Gräberfeld gefunden. Die Funde sind in Bautzen im Museum ausgestellt. Zwischen Lippitsch und Wessel befinden sich außerdem die Überreste einer alten Wasserburg.

Im Jahre 1528 werden erstmals Teiche in der Umgebung des Ortes erwähnt. Die intensive Bewirtschaftung wurde vom Rittergut Lippitsch ausgebaut. Die wirtschaftliche Lage war damals vergleichsweise gut, so verfügte Lippitsch über eine Öl- und Getreidemühle sowie eine freie Gastwirtschaft.

1856 wurde das Rittergut von Curt Heinrich Ernst von Einsiedel auf Milkel gekauft und mit seinen Gütern vereinigt. Um 1900 erfolgte der Umbau des Gutshauses.

Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts eine Bevölkerungszahl von 219 Einwohnern; davon waren 206 Sorben (94 %) und 13 Deutsche[2].

Bis 1977 war der Ort eine eigenständige Gemeinde, danach gehörte er zu Milkel. Seit 1999 ist er Teil der Gemeinde Radibor.

Quellen

  • Digitales Historisches Ortsverzeichnis
  • O. Bastian, H. T. Porada, M. Röder, R.-U. Syrbe (Hrsg.): Werte unserer Heimat - Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft (Band 67), Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2005, S. 142 ff.
  1. Stand: 31. Dezember 2008; Angabe der Gemeindeverwaltung Radibor
  2. Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954, S. 55. 

Weblinks


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