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Lippoldsburg Steinreste des 1998 ausgegrabenen Zangentors
Entstehungszeit: 9. bis 10. Jahrhundert Burgentyp: Höhenburg, Spornlage Erhaltungszustand: Steinreste Bauweise: Bruchsandstein Ort: Hann. Münden-Lippoldshausen Geographische Lage 51° 24′ 45,8″ N, 9° 42′ 52,7″ O51.412719.71465Koordinaten: 51° 24′ 45,8″ N, 9° 42′ 52,7″ O Die Lippoldsburg war eine frühmittelalterliche Wallburg bei Hann. Münden in Südniedersachsen, die der lokalen Bevölkerung als Fliehburg diente. Ihre Reste befinden sich südwestlich des Ortsteils Lippoldshausen etwa 500 m nördlich der Werra. Sie liegt im bewaldeten Ilkstal auf einem Bergsporn, der nach drei Seiten steil abfällt.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die dreiecksförmige Anlage bestand aus einer Hauptburg in Spornlage und einer Vorburg in Hanglage. Die Hauptburg bestand aus einer schildförmigen Ringmauer, die einen 90 x 70 m großen Innenraum umschloss. Davon ist heute nur noch ein flacher Schuttwall aus Steinen vorhanden. Wahrscheinlich wurde das Steinmaterial der Mauer im Laufe der Jahrhunderte von Bewohnern der Umgegend für andere Bauvorhaben abgetragen. Heute liegt die Anlage größtenteils unter Wald.
Ausgrabung
Bei einer archäologischen Untersuchung 1998 wurden die Reste eines etwa 3 m breiten Zangentors mit kurzer Torgasse ausgegraben. Sie sind auch heute noch sichtbar. Die Fundamente der Toranlage bestanden aus tonnenschweren Bruchsandsteinen, die örtlich gewonnen wurden. Bei dem aufgefundenen Tor handelte es sich anscheinend um die einzige Toröffnung der Anlage. Im Innenraum der Befestigungsanlage wurden keine Besiedlungsspuren gefunden. Aufgrund von Keramikfunden wird der Entstehungszeitraum der Befestigungsanlage in das 9. und 10. Jahrhundert datiert. Die Aufgabe der Anlage wird im 11. Jahrhundert vermutet. Schriftliche Quellen der Überlieferung wurden bisher nicht bekannt.
Zweck
Die Lage und Form der Befestigungsanlage lassen in Verbindung mit den archäologischen Befunden darauf schließen, dass es sich um eine frühmittelalterliche Fliehburg zum Schutz der lokal ansässigen Bevölkerung handelte. Möglicherweise bestand ein Bezug zu den nahegelegenen Dörfern Lippoldshausen und Wiershausen. Bei Kriegsgefahr konnten die Bewohner die Anlage als Rückzugsort mit ihrem Vieh aufsuchen.
Heute
Zugänglich ist die frühere Burgstelle über Waldwege. Ein ausgeschilderter Weg beginnt an einem Parkplatz an der Verbindungsstraße von Lippoldshausen zur B 80 in Höhe einer Bachbrücke. Der Weg führt durch ein sehenswertes, tief in das Gelände eingeschnittenes Bachtal. An der Burgstelle findet sich im Bereich der früheren Toröffnung eine Hinweistafel, die die Befestigungsanlage erläutert.
Literatur
- Zeiten ändern sich, Archäologie in Hann. Münden, Hrsg.: Stadt Hann. Münden,
Kategorien:- Bauwerk in Hann. Münden
- Burgwall in Niedersachsen
- Archäologischer Fundplatz in Niedersachsen
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