- Lisa Della Casa
-
Lisa della Casa (* 2. Februar 1919 in Burgdorf BE) ist eine Schweizer Opernsängerin (Sopran).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Gesangsstudium in Bern und Zürich bei Margarethe Haeser und ersten Auftritten 1941 als Schauspielerin und Konzertsängerin und als Opernsängerin in Solothurn-Biel debütierte sie 1943 am Stadttheater Zürich, wo sie bis 1950 zum Ensemble gehörte. Im Film Füsilier Wipf von Leopold Lindtberg mit Paul Hubschmid in der Hauptrolle, spielte Lisa della Casa 1936 das Vreneli (Sprechrolle). Lisa della Casa war ab 1947 Mitglied der Wiener Staatsoper, von 1953 bis 1968 der Metropolitan Opera in New York sowie ständiger Gast der Bayerischen Staatsoper München und der Salzburger Festspiele. 1951 trat sie bei den Festspielen in Glyndebourne auf.
1950 erwarb sie mit ihrem Mann Dragan Debeljevic Schloss Gottlieben am Bodensee.
Das Ende der Karriere hatte mit einem persönlichen Schicksalsschlag – der schweren Erkrankung ihrer Tochter – zu tun. Heute lebt Lisa della Casa in völliger Zurückgezogenheit.
Die Eltern von Lisa della Casa begründeten in Bern unter dem Familiennamen ein bekanntes Restaurant, das noch heute existiert.
Werk
Lisa della Casa war eine der massstabsetzenden Persönlichkeiten der Nachkriegszeit vor allem im Mozart- und Richard-Strauss-Fach. Die Schönheit ihrer Erscheinung, die aristokratische Noblesse ihres Auftretens, das silberne Timbre, die fast unkörperliche Makellosigkeit ihrer gesanglichen Linie und die Glaubhaftigkeit ihrer Gestaltung, die Eleganz mit Intensität verband, machten sie zur Ausnahmeerscheinung.
Als Arabella in Strauss´ gleichnamiger Oper war sie nach allgemeinem Konsens eine bis heute nicht mehr erreichte Idealbesetzung. Sie sang die Partie in zwei Gesamtaufnahmen, eine unter Solti mit George London, eine unter Keilberth mit Dietrich Fischer-Dieskau. Sie war eine der wenigen Künstlerinnen, die im Rosenkavalier alle drei Frauenpartien – Marschallin, Octavian, Sophie – verkörpert hat. Nicht minder legendär im Strauss-Repertoire waren die Titelrolle in Ariadne auf Naxos, die Chrysothemis in Elektra und die Gräfin in Capriccio.
Im Mozart-Fach verkörperte sie alle bedeutenden Sopranrollen ihres Fachs, vor allem die Gräfin in Le nozze di Figaro, Donna Elvira und Donna Anna in Don Giovanni, Fiordiligi in Così fan tutte, Ilia in Idomeneo und Pamina in der Zauberflöte.
In Bayreuth sang sie nur ein Mal die Eva in den Meistersingern. Ausflüge ins hochdramatische Fach hielten sich in Grenzen. So versuchte sie die Salome nur ein Mal in München. Im modernen Fach trat sie als Uraufführungssängerin der Kafka-Oper Der Prozess von Gottfried von Einem (1953 bei den Salzburger Festspielen mit Max Lorenz unter Karl Böhm) hervor. Als Liedinterpretin trat Lisa della Casa gemeinsam mit dem Pianisten Sebastian Peschko hervor.
Ehrungen
Lisa della Casa wurde mehrfach geehrt, u. a. mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, der Goldenen Medaille der Stadt Wien, dem Hans-Reinhart-Ring und der Golden Opera Medal. Sie ist Österreichische und Bayerische Kammersängerin.
Literatur
- Dragan Debeljevic: Ein Leben mit Lisa della Casa oder ‚In dem Schatten ihrer Locken‘. Atlantis, Zürich, Freiburg 1975.
Weblinks
- Literatur von und über Lisa della Casa im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Einträge zu Lisa della Casa im Katalog des Deutschen Musikarchivs
- Biografie, Diskografie, Fotos (englisch)
- Biografie
- Artikel Lisa della Casa im Historischen Lexikon der Schweiz
Personendaten NAME Casa, Lisa della KURZBESCHREIBUNG Schweizer Opern- und Operettensängerin GEBURTSDATUM 2. Februar 1919 GEBURTSORT Burgdorf
Wikimedia Foundation.