- Liste der Fürsten von Siebenbürgen
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Die Entstehung des Fürstentums Siebenbürgen ist nur aus der Geschichte der Türkenkriege und der Zwei- und schließlichen Dreiteilung des Königreichs Ungarn zu verstehen. Nach dem Sieg der Osmanen und dem Tod des ungarischen Königs Ludwig II. in der Schlacht bei Mohács am 29. August 1526 kam es in Ungarn zur Doppelwahl. Am 10. November 1526 wählte der Stuhlweißenburger Landtag Johann I. Zápolya (1526–1540) und am 17. Dezember 1526 der Preßburger Landtag den Habsburger Erzherzog Ferdinand von Österreich, ab 1531 römisch-deutscher König, zum König von Ungarn.
Der folgende Bürgerkrieg, in dem Johann I. von den Osmanen unterstützt wurde, endete 1538 mit dem Frieden von Großwardein (Nagyvárad / Oradea). Ungarn wurde den momentanen Machtverhältnissen entsprechend geteilt. Johann und Ferdinand führten beide weiterhin den ungarischen Königstitel. Nach dem Tod Johanns sollte dessen Landesteil an das Haus Habsburg fallen. Nach Johanns Tod 1540 wählte aber ein von der Königswitwe Isabella und Kardinal Martinuzzi improvisierter Landtag in Ofen (Buda) dessen nur wenige Wochen alten Sohn Johann II. Zápolya (1540–1571) zum König. Um den habsburgischen Ansprüchen zuvorzukommen, intervenierte Sultan Süleyman I. und besetzte 1541 Zentralungarn, das nun von den Osmanen fast 150 Jahre lang von Ofen aus direkt verwaltet wurde.
Der Hof des „gewählten ungarischen Königs“ siedelte 1541 in das vom Sultan überlassene Siebenbürgen um. Habsburg stellte den Königstitel Johanns II. Zápolya aber weiterhin in Frage; das Osmanische Reich, Frankreich und Polen erkannten ihn an.
Im Vertrag von Speyer, der am 16. August 1570 mit Kaiser Maximilian II. während des Reichstages von Speyer abgeschlossen wurde, verzichtete Johann II. schließlich auf den Königstitel, behielt aber die Herrschaft über Siebenbürgen und einige mittelostungarische Komitate jenseits der Theiß, das sogenannte Partium. Er bezeichnete sich fortan als Fürst Johann Sigismund „Transilvaniae et partium regni Hungariae princeps“.[1]
Inhaltsverzeichnis
Reihenfolge der Fürsten
- Johann Sigismund Zápolya 1570–1571
- Stephan Báthory 1571–1575
- Christoph Báthory 1575–1581
- Sigismund Báthory 1581–1597, 1599–1602
- Andreas Báthory 1599
- Michael der Tapfere 1599–1600
- Stephan Bocskay 1604–1606
- Sigismund I. Rákóczi 1607–1608
- Gabriel Báthory 1608–1613
- Gabriel Bethlen 1613–1629
- Katharina von Brandenburg 1629–1630
- Stephan Bethlen 1630
- Georg I. Rákóczi 1630–1648
- Georg II. Rákóczi 1648–1657
- Franz Rhédey 1657–1658
- Achatius Barcsay 1658–1660
- Johann Kemény 1661
- Michael I. Apafi 1661–1690
- Michael II. Apafi 1690–1696 (nominell)
- Emmerich Thököly 1690–1691 (Gegenfürst, vom Sultan ernannt)
ab 1690/91 Erbfürstentum des Hauses Habsburg unter einheimischen Kanzlern
- Leopold I. von Habsburg 1691–1705
- Franz II. Rákóczi 1703–1711 (vom Adel zum Fürsten gewählt)
Literatur
- Béla Köpeczi (Hrsg.): Kurze Geschichte Siebenbürgens („Erdély rövid története“). Akademie-Verlag, Budapest 1990, ISBN 963-05-5667-7 (Auch als Onlineversion)
- Prof. Dr. Walter Myß (Hrsg.): Die Siebenbürger Sachsen LEXIKON. Wort und Welt Verlag - Kraft Verlag, 1993. ISBN 3-8083-2018-4
Siehe auch
Fußnoten
- ↑ Partium ist der Genitiv-Plural des lateinischen Wortes pars = Teil, heißt also „von Teilen“. Der Begriff wurde für diesen Landesteil Altungarns, der heute zu Rumänien gehört, weiter verwendet.
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