Lithostatischer Druck

Lithostatischer Druck

Als lithostatischer Druck (von alt-/neugriechisch: λίθος lithos [m.] – ‚Stein‘, ‚Gestein‘; Formelzeichen: \!\ p_{l} rsp. \!\ p_{lith}) in einer bestimmten Tiefe wird seitens der Geophysik, Geologie und Geotechnik jener Druck bezeichnet, den die oberhalb befindlichen Gesteinsschichten durch ihr Gewicht ausüben.
Dieser spezifische Druck bildet ein isotropes Spannungsfeld.

Definition

Die Formel lautet:

p_l (z) = p_{lith} (z) = \frac{| \vec {F}_{\perp} |}{A} \ = z \cdot \rho \cdot \vec g\, .


Die exakte Schreibweise lautet:

p_l (z) = \vec g \int_{0}^{z} \rho (z)\, {\mathrm dz}\, .
Verwendete Größen:
\!\ pDruck
\!\ \sigmamechanische Spannung
\vec FKraft
\!\ AFlächeninhalt
\!\ zTiefe
\!\ \rhoDichte des Gesteins
\vec gSchwerebeschleunigung

Während der hydrostatische Druck mit zunehmender Wassertiefe alle 10 m um 1 bar steigt, beträgt die Zunahme in Gesteinsschichten etwa das 3-Fache. Die genauen Verhältnisse hängen vor allem von der Gesteinsdichte ab, die in der Erdkruste zwischen 2 und 3,3 g/cm³ liegt (Sedimente etwa 2 g/cm³, Granite und Kalkstein 2,7 und Gabbro 3,3).

Im oberen Erdmantel sind die Gesteine abermals kompakter (bspw.: Olivin 3,3 bis 4 g/cm³, unter sehr hohem Druck sogar 5 g/cm³). Daher zählt die genaue Berechnung von inneren Drücken zu den schwierigsten Aufgaben für die Seismologie und Angewandte Geophysik. Am Übergang zwischen oberem und unteren Erdmantel – in etwa 700 km Tiefe – beträgt der Druck etwa 25 GPa, was dem 250.000-fachen Luftdruck entspricht.

Siehe auch

Weblinks


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