- Liwa-Oase
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23.13333333333353.783333333333Koordinaten: 23° 8′ 0″ N, 53° 47′ 0″ O
Die Liwa-Oase (arabisch واحة ليوا, DMG Wāḥat Līwā) ist ein großes Oasengebiet im Emirat Abu Dhabi, das zu den Vereinigten Arabischen Emiraten gehört.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Liwa-Oase liegt rund 100 km südlich der Küste des Persischen Golfs und 150 km SSW der Hauptstadt Abu Dhabi am nördlichen Rand der Wüste Rub al-Chali. Ihr Mittelpunkt liegt bei 23° 8′ 0″ N, 53° 46′ 0″ O23.13333333333353.766666666667 und sie erstreckt sich rund 100 km in Ost-West-Richtung, entlang eines nach Norden gewölbten Bogens. Im Wesentlichen liegen die Oasen zwischen den Ortschaften Hameem im Osten und Liwa im Westen. Im Gegenzug zu anderen Oasen ist Liwa nicht zusammenhängend grün bepflanzt, weswegen es sich dabei mehr um ein großes Oasengebiet handelt, das sich aus über 50 einzelnen Oasen zusammensetzt.[1] Das geographische und wirtschaftliche Zentrum der Oase ist Mezairaa, wo die Fernstraße von Tarif auf die Oase trifft und sich dann in östlicher (65 km bis zum östlichsten Dorf, Mahdar bin Usayyan) und westlicher Richtung aufgabelt (45 km bis zum westlichsten Dorf, Arada).
Der Oasengürtel liegt in der Western Region des Emirats Abu Dhabi. Es gibt keine statistischen Daten zur Bevölkerung, aber nach Schätzungen von Satellitenaufnahmen liegt die Bevölkerung zwischen 50.000 und 150.000.[2] Da jedoch nach dem Statistischen Jahrbuch von Abu Dhabi 2009 die Bevölkerung in der gesamten Western Region zum Stand 2008 nur 123.438 betrug, dürfte die Bevölkerung der Liwa-Oase deutlich unter dieser Obergrenze liegen.[3]
Die 39 Dörfer der Liwa-Oase sind die südlichsten Ansiedlungen des Emirats Abu Dhabi und der Vereinigten Arabischen Emirate. Die südliche Grenze zu Saudi-Arabien, die in einer Entfernung zwischen 16 und 35 km südlich des Oasengebiets verläuft, ist eine gerade Linie in der Rub-al-Chali-Wüste, die größtenteils unbewohnt ist. Mahdar bin Usayyan ist der südlichste Ort der Emirate sowie der östlichste der Oase. 10 km südlich der Grenze und 40 km südlich des östlichen Teils der Oase liegt die saudische Ölstadt Schaiba. Es existiert jedoch keine Straßenverbindung zwischen der Oase und Schaiba und es gibt keine Grenzübergänge.
Eine moderne Fernstraße, die E12, verbindet die Oase von Mezairaa aus mit der nächstgelegenen Küstenstadt Tarif und trifft dort auf die Küstenstraße E11, die zur Hauptstadt Abu Dhabi führt. Eine weitere nord-südlich verlaufende Straße mit der Bezeichnung E65 führt weiter östlich von Al Hama'im aus ebenfalls zur E11.
Wirtschaft
Ein wichtiger Wirtschaftszweig ist die Dattelpalmenkultur. Aber auch andere Obst-, Gemüse und Grasarten für die Tierversorgung werden in den Oasen angebaut. Da der Sandboden hier nicht versalzen und genügend Grundwasser nur wenige Meter unter der Erdoberfläche vorhanden ist, gelingt es mittels künstlichen Bewässerungssystemen wie der Tröpfchenbewässerung schnell, die Wüste zum Grünen zu bringen.[4] Aber auch Gewächshäuser sind weit verbreitet. Begünstigt durch die gute Infrastruktur nimmt auch der Tourismus zu. Das jährliche Liwa Date Festival (Liwa Dattelfest) hat in zehn Veranstaltungstagen rund 75.000 Besucher[5]. Das Liwa Hotel und das Liwa Rest House in Mezairaa sind Mittelklassehotels, das Qasr Al Sarab in Al Hama'im weist höheren Standard auf.
Auch für Sporttouristen ist die Liwa-Oase ein Reiseziel, denn die nahegelegene Moreeb-Düne rund 25 südlich des Oasenzentrums Muzairi (Mezairaa) bei 22° 58′ 47″ N, 53° 47′ 10″ O22.97966666666753.786222222222 lockt Motorsportfans an. Während der alljährlich stattfindenden Moreeb Hill Championship ist die 120 Meter hohe Düne (206 Meter über dem Meeresspiegel) Austragungsort für Wettkämpfe.[6]
Geschichte
Historische Aufzeichnungen erwähnen die Liwa-Oase erstmals im 17. Jahrhundert. Zu dieser Zeit war sie von den Bani Yas-Beduinen bevölkert, aus denen die Herrscherfamilien Abu Dhabis (Al Nayan) und Dubais (Al Maktoum) hervorgegangen sind. [7] Traditionell waren die Männer von Liwa während der Sommermonate an der Küste als Perlentaucher unterwegs. Diese Tätigkeit sicherte ihnen zusätzliches Einkommen. Heute haben die Herrschenden ihren Hauptwohnsitz jeweils in den Hauptstädten ihrer Emirate und unterhalten höchstens noch Residenzen in der Oase.
Dörfer
Die Geonamen-Datenbank des USGS[8] führt 39 Orte im Oasengebiet auf, die in der folgenden Tabelle von Westen nach Osten aufgeführt sind. Einige der wichtigeren Dörfer sind fett gedruckt.
( Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder Bing )
Dorf Arabisch Koordinaten Arada عرادة 22° 59′ N, 053° 26′ O22.98333333333353.433333333333 Milqata ملقطة 23° 04′ N, 053° 32′ O23.06666666666753.533333333333 al-Idd العيد 23° 05′ N, 053° 33′ O23.0853.550555555556 al-Mariyya al-Gharbiyya المرية الغربية 23° 06′ N, 053° 35′ O23.10333333333353.58 Humar حمار 23° 05′ N, 053° 35′ O23.08444444444453.584166666667 Channur كنور 23° 06′ N, 053° 36′ O23.10388888888953.601388888889 Hamarur حمرور 23° 06′ N, 053° 37′ O23.153.608611111111 Taraq طرق 23° 07′ N, 053° 37′ O23.11388888888953.611388888889 Mudschib مجيب 23° 07′ N, 053° 41′ O23.11666666666753.683333333333 Kayya كية 23° 09′ N, 053° 41′ O23.15833333333353.684722222222 Zuwaihir ظويهر 23° 08′ N, 053° 42′ O23.13944444444453.693333333333 Wafd وفد 23° 06′ N, 053° 43′ O23.10555555555653.713888888889 Umm al-Qurain أم القرين 23° 06′ N, 053° 43′ O23.153.716666666667 Qutuf قطف 23° 07′ N, 053° 43′ O23.1153.724722222222 al-Atir العاطر 23° 10′ N, 053° 44′ O23.16388888888953.735277777778 al-Mariyya المرية 23° 09′ N, 053° 45′ O23.14166666666753.741666666667 Zafir ظافر 23° 08′ N, 053° 46′ O23.13055555555653.760277777778 Dschaif ظافر 23° 10′ N, 053° 46′ O23.16222222222253.774444444444 Muzairi مظيري 23° 08′ N, 053° 47′ O23.13861111111153.787222222222 Nafir نافر 23° 06′ N, 053° 48′ O23.153.8 Huwaila حويلة 23° 09′ N, 053° 49′ O23.15527777777853.823888888889 Qurmida قرمدة 23° 07′ N, 053° 50′ O23.11888888888953.828333333333 Hafif هفيف \ حفيف 23° 09′ N, 053° 50′ O23.14777777777853.841388888889 Attab عطاب 23° 09′ N, 053° 53′ O23.15388888888953.879444444444 Schah شاه 23° 09′ N, 053° 55′ O23.142553.914166666667 Huwaitain حويطين 23° 07′ N, 053° 56′ O23.11416666666753.931111111111 Sabcha سبخة 23° 08′ N, 053° 59′ O23.13055555555653.986388888889 al-Hadhi الهذي 23° 07′ N, 054° 00′ O23.11583333333353.996666666667 Tharwaniyya ثروانية 23° 05′ N, 054° 01′ O23.08333333333354.016666666667 al-Maschrub المشرب 23° 04′ N, 054° 01′ O23.06666666666754.016666666667 an-Naschschasch النشاش 23° 05′ N, 054° 02′ O23.08333333333354.033333333333 Dahin داهن 23° 04′ N, 054° 05′ O23.06666666666754.083333333333 Wadhil واظل 23° 03′ N, 054° 08′ O23.0554.133333333333 Mausil موصل 23° 01′ N, 054° 09′ O23.01666666666754.15 al-Chis الخيس 23° 00′ N, 054° 12′ O2354.2 Quʿaisa قويسة 22° 59′ N, 054° 14′ O22.98333333333354.233333333333 Hamim حميم 22° 58′ N, 054° 18′ O22.96666666666754.3 Dschuraira جريرة 22° 57′ N, 054° 19′ O22.9554.316666666667 Mahdar bin Usayyan مهدر بن عصيان 22° 56′ N, 054° 19′ O22.93333333333354.316666666667 Einzelnachweise
- ↑ K. Kabasci, Julika Oldenburg, Peter Franzisky: Vereinigte Arabische Emirate. Handbuch für individuelles Entdecken. Reise Know How Verlag, 5., komplett aktualisierte Auflage 2007, S. 305
- ↑ Tore Kjeilen: Liwa Oasis. In: LexicOrient. Abgerufen am 7. August 2007.
- ↑ Statistical Yearbook of Abu Dhabi 2009
- ↑ K. Kabasci, Julika Oldenburg, Peter Franzisky: Vereinigte Arabische Emirate. Handbuch für individuelles Entdecken. Reise Know How Verlag, 5., komplett aktualisierte Auflage 2007, S. 305.
- ↑ http://gulfnews.com/news/gulf/uae/heritage-culture/thousands-savour-liwa-date-festival-1.659906
- ↑ http://www.visitabudhabi.ae/en/news/tal.marab.aspx
- ↑ K. Kabasci, Julika Oldenburg, Peter Franzisky: Vereinigte Arabische Emirate. Handbuch für individuelles Entdecken. Reise Know How Verlag, 5., komplett aktualisierte Auflage 2007, S. 305.
- ↑ Complete Files of Geographic Names for Geopolitical Areas from GNS. In: Country Files. National Geospatial-Intelligence Agency, 15. Oktober 2003, abgerufen am 7. August 2007.
Weblinks
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