Lohnde

Lohnde
Lohnde
Stadt Seelze
Ortswappen von Lohnde
Koordinaten: 52° 24′ N, 9° 33′ O52.49.5550Koordinaten: 52° 24′ 0″ N, 9° 33′ 0″ O
Höhe: 50 m ü. NHN
Einwohner: 2.776 (31. Juli 2010)
Eingemeindung: 1974
Postleitzahl: 30926
Vorwahl: 05137

Lohnde ist mit etwa 2.800 Einwohnern der drittgrößte von elf Stadtteilen von Seelze in der Region Hannover, Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Lohnde liegt nahe der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover zwischen Seelze und Gümmer an der Bundesstraße 441 in einem Dreieck von Mittellandkanal, Leine und Bahn. Lohnde zählt zum Calenberger Land zwischen Deister und Leine.

Geschichte

1242 wurde Lohnde erstmals urkundlich erwähnt. Hierbei handelte es sich um eine Schenkungsurkunde, in der auch eine Hofstelle erwähnt wird. Mindestens diese bestand also schon früher. Mehrere frühgeschichtliche Funde deuten zudem auf eine wesentlich frühere menschliche Besiedlung des Gebiets hin.

Um das Jahr 1600 ist Lohnde auf 25 Höfe angewachsen. Im Jahre 1689 zählt das Dorf 192 Einwohner. Im 18. Jahrhundert veränderte sich Lohnde kaum. Erst mit der einsetzenden Industrialisierung, dem ansteigenden Schienengüterverkehr und somit dem Bau des Rangierbahnhofes Seelze 1909 stieg die Einwohnerzahl Lohndes bis 1925 auf rund 700. Der zweite große Einwohnerschub folgte nach dem Zweiten Weltkrieg. Durch den Zustrom von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen wurde bald die Tausender-Marke erreicht und etwa 1965 die Marke von 2000 Einwohnern überschritten.

Als zuvor eigenständige Gemeinde wurde Lohnde im Jahr 1974 der Großgemeinde Seelze (ab 1977 Stadt Seelze) angeschlossen.

Ortsname

Die Herkunft des Ortsnamens ist bis heute nicht abschließend geklärt. Als Herleitungsmöglichkeiten kommen sowohl das altdeutsche Loh für Wald oder Lohne für Wasserlauf in Betracht. Sicher ist zudem auch, dass in Lohnde ein mittelalterliches Adelsgeschlecht de Lon / von Lona ansässig war.

Wappen

Seit 1963 führt Lohnde ein rotes Dreitüllengefäß auf silbernem Grund als Ortswappen. Ein solches Gefäß wurde Anfang der 1940er Jahre in Lohnde gefunden und auf ungefähr 700 bis 100 vor Christus datiert. Der genaue Zweck dieser Art von Gefäß ist bis heute unklar (Entwurf Alfred Brecht 1963).[1]

Einwohnerentwicklung

1689: 192
1821: ca. 280
1900: ca. 400
1925: ca. 700
2003: 2.940
2007: 2.840
2010: 2.776[2]

Politik

Ortsrat

Der Ortsrat von Lohnde setzt sich aus 9 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

CDU SPD Gesamt
2011 2 7 9 Sitze

Stand: Kommunalwahl am 11. September 2011

Ortsbürgermeister

Ortsbürgermeister ist zurzeit Wilfried Nickel.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Lohnder Bürgerhaus
Stahlbetonbrücke über die Leine bei Lohnde

Bauwerke

  • Bürgerhaus
  • Evangelisch-lutherische Kirche „Zum Barmherzigen Samariter“
  • Kanalbrückenlandschaft mit Sperrtor
  • Kanalquerung über die Leine
  • Leinebrücke

Lohnder Meer

In Lohnde trennt sich der Stichkanal Hannover-Linden vom Mittellandkanal. Die hier entstandene große Wasserfläche bildet so ein „kleines Meer“, das bei Fahrradtouren am Kanal zum Verweilen einlädt.

Vereine und Organisationen

Musik

  • Liedertafel Eintracht Lohnde e.V.
  • Musikverein Lohnde e.V.
  • Shanty-Chor Lohnde e.V.

Sport

  • Dive-Team Lohnde
  • Judo-Verein Nippon e.V.
  • SC Lohnde von 1996 e.V.
  • RV „Freie Bahn“ Lohnde
  • Turnverein Lohnde e.V.
  • Tanzsportclub Rot-Blau Lohnde

Weitere

Naherholungsgebiete

Neben dem Lohnder Meer bietet der Kiesteich Lohnde als Naherholungsgebiet Platz zum Ausspannen. Früher eine Art Geheimtipp wird der See nun besonders im Sommer vermehrt von auswärtigen Gästen besucht.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Lohnde liegt direkt an der B 441, sowie (über Gümmer) nahe an der BAB 2. Trotz der Nähe zu S-Bahnlinie Hannover-Haste verfügt Lohnde über keinen eigenen Haltepunkt. Die nächsten Haltepunkte sind Seelze und Dedensen. Die Buslinie 700 des GVH sichert die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr.

Infrastruktur

Im Gegensatz zu vielen kleineren Ortschaften ist in Lohnde noch weitestgehend eine Infrastruktur erhalten. So gibt es im Ort noch Einzelhandel, Gastronomie, Arztpraxen sowie eine Bank und eine Apotheke. Auch eine Grundschule gibt es in Lohnde ebenso wie Sportplatz, Festplatz und Bürgerhaus mit Mehrzweckräumen und Turnhalle.

Eine Wache der Freiwilligen Feuerwehr befindet sich im Ort, die nächste Rettungswache befindet sich im benachbarten Seelze.

Gewerbegebiet

Das Gewerbegebiet Lohnde mit direkter Anbindung an Mittellandkanal und B 441 zählt zu den größten im Seelzer Stadtgebiet.

Persönlichkeiten

  • Johann Egestorff (* 1772 in Lohnde; † 1834), genannt Kalkjohann, Industrieller

Literatur

  • Westfälisches Urkundenbuch, Band VI. Münster: Regensberg 1898
  • Heinrich Schneekloth: Zur Ortsgeschichte von Lohnde. Seelze 1992
  • Monika Fuchs: Ortsgeschichte Lohnde. Seelze 1982

Weblinks

Einzelnachweise


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