Lotharingien

Lotharingien
Die Gebietsaufteilung im Vertrag von Verdun 843
Teilung von Prüm

Lotharii Regnum (auch als Lotharingien bekannt) war der mittlere Teil des Frankenreichs, der Kaiser Lothar I. nach dem Vertrag von Verdun 843 als unmittelbarer Herrschaftsbereich zufiel. Dieses langgestreckte Mittelstück des Kaiserreichs, das dem ältesten Sohn Kaiser Ludwigs nach dem verlorenen Machtkampf gegen seine Brüder verblieben war, bezeichnen Historiker auch scherzhaft als Kegelbahn. Es reichte von Friesland, den Niederlanden über das Rheinland und Burgund bis zur Kaiserstadt Rom in Italien.

Inhaltsverzeichnis

Aufteilung

855 wurde das Reich Lothars I. unter seine drei Söhne aufgeteilt (Teilung von Prüm), und zwar in die Teile Lotharingien (Friesland, Niederlande und Rheinland) im Norden, Burgund und Provence im Südwesten und Italien im Südosten.

Italien

Italien erbte Ludwig II. (und damit die Römische Kaiserwürde). Nach seinem Tod 875 fielen sowohl Italien als auch der Kaisertitel an das Westfrankenreich (Karl der Kahle), Italien später an das Ostfrankenreich (Karlmann). Schließlich errang es 951 Otto I. (HRR) für das Ostreich.

Burgund

Burgund und die Provence fielen zunächst an Karl (Provence), nach seinem Tod an zum nördlicheren kleineren Teil an das Ostfrankenreich, zum südlicheren größeren Teil via Italien an das Westfrankenreich. Nach Karls des Kahlen Tod begründete im Süden 880 Boso von Vienne das Königreich Nieder-Burgund, nach Karls III. des Dicken Tod im Norden 888 der Welfe Rudolf I. das Königreich Hoch-Burgund. Im 10. Jahrhundert vereinigt, fallen sie 1033 an das Römische Reich.

Lotharingien – Lothringen

Nachfolger Lothars I. im Norden als König, jedoch ohne die Kaiserwürde, wurde Lothar II.. Nach ihm wurde das Nordstück Lotharingien genannt.

870 wurde nach Lothars II. Tod das einstige Mittelreich im Vertrag von Meersen wieder neu verteilt: Der jüngste Bruder Lothars I., Karl der Kahle (Westfranken), erhielt den Westteil Lotharinigens, Lothars I. mittlerer Bruder Ludwig II. der Deutsche (Ostfranken) den Ostteil.

879 erhielt der ostfränkische König Ludwig III. von Karls des Kahlen Enkeln auch den Westteil Lotharingiens (schriftlich fixiert im Vertrag von Ribemont 880), das von nun an in seiner Gesamtheit zum Ostreich gehörte (mit einer Unterbrechung von 911 bis 925). Darin bildete es das Herzogtum Lothringen.

Seit 959 und 965 teilte sich Lothringen in die Herzogtümer Ober- und Niederlothringen. Als letzteres wiederum geteilt wird, bleibt der Name Lothringen alleinig an Oberlothringen bis in die Gegenwart haften.

Herren von Lotharingien

siehe auch Liste der Herzöge von Lothringen


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