- Wigerich
-
Wigerich, auch Widericus, Windericus, Widiacus (* um 870; † vor 922) wird schon 899 als wichtiger Graf (comes venerabilis) genannt. Er hatte gräfliche Befugnis über die Stadt Trier, war 902 und 909 Graf im Bidgau und ab 915/916 Pfalzgraf von Lothringen. Er war auch Vogt der Sankt-Rumoldusabtei in Mechelen (als Lehen der Bischof von Lüttich) und des Klosters von Hastière.
Er war der Bruder des Abtes Friedrich von Gorze und Verdun (Saint Vanne). Vielleicht war Wigerich ein Sohn des Grafen Odacar (Ardennergau, Bidgau und Bliesgau). Er gilt jedenfalls als Stammvater der Ardennergrafen (Wigeriche).
Wigerich war mit Kunigunde (* 890/895) verheiratet, einer Enkelin Ludwigs des Stammlers und vielleicht einer Tochter von Reginar I. von Hennegau (Reginare).
Er gründete die Abtei von Hastière, wo er wahrscheinlich auch beerdigt wurde.
Kinder von Wigerich und Kunigunde sind:
- Gozelo (* um 914, † 19. April 942); ∞ 930 Uda (* 905, † 10. April 963) Tochter des Grafen Gerhard (Matfriede)
- Adalbero I. (* 910, † 26. April 962), Bischof von Metz 929-962
- Siegfried I. (* 915/917, † 26. Oktober 997), Graf im Moselgau
- Friedrich I. (* 912, 17. Juni 978), Graf von Bar und 959 Herzog von Oberlothringen
- Giselbert, Graf im Ardennergau
Bemerkungen: Werden oft auch als Kinder von Wigerich angesehen: Liutgard (* 915, bezeugt am 8. April 960); ∞ I Adalbert († 944) Graf von Metz (Matfriede); ∞ II Eberhard von Egisheim († 972/973) und ihr Bruder Heinrich (erwähnt 970). Es sind anscheinend Kinder eines Wigerich, Sohn von Roric, bezeugt im Gebiet von Graf Wigerich (diese zwei "Wigeriche" werden 909 als Zeitgenossen zitiert im Bidgau).
Urkundliche Bezeugungen
- Als Graf Widiacus in einem Königsbrief Zwentibolds: (Trier, 899)
- Als Graf Wigericus mit gräflicher Befugnis über die Stadt Trier in einer Urkunde Ludwigs des Kindes (19. September 902). In: Theodor Schieffer (Hrsg.): Diplomata 11: Die Urkunden Zwentibolds und Ludwigs des Kindes (Zwentiboldi et Ludowici Infantis Diplomata). Berlin 1960, S. 120–121 (Monumenta Germaniae Historica; Digitalisat)
- Als Widricus, Graf im Bidgau (Trier, Reichsabtei St. Maximin, 1. Januar 909)
- Urkunde von Karl dem Einfältigen (zwischen 911-915): Graf Windricus und sein Sohn Adalberon empfangen die Lehen und die Vogtei der Sankt-Rumoldusabtei von Mecheln und des Klosters von Hastière. Wampach, C., Urkunden- und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit (Luxemburg 1935) I, S.164-166.
- Als Pfalzgraf (von Lothringen): Widricus in einer Urkunde von Karl dem Einfältigen in der Pfalz zu Herstal (19. Januar 916)
Literatur
- Leopold von Eltester: Wigerich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 42, Duncker & Humblot, Leipzig 1897, S. 461.
- Van Droogenbroeck, F. J., 'Paltsgraaf Wigerik van Lotharingen, inspiratiebron voor de legendarische graaf Witger in de Vita Gudilae', Eigen Schoon en De Brabander 93 (2010) 113-136.
Siehe auch
Wikimedia Foundation.