- Louis-Jeantet-Stiftung
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Die Louis-Jeantet-Stiftung (franz. Fondation Louis-Jeantet) ist eine Schweizer Stiftung in Genf, die biomedizinische Forschung unterstützt.
Sie wurde im November 1982 mit dem Vermächtnis von Louis Jeantet gegründet. Die Stiftung vergibt jedes Jahr ein bis drei Louis-Jeantet-Preise. Sie unterstützt auch die biomedizinische Forschung und Lehre in der Schweiz, insbesondere an der Medizinischen Fakultät der Universität Genf, mit etwa jährlich 2 Millionen CHF für Stiftungsprofessuren, Stipendien und Forschungsgeldern.
Dem Stiftungsrat gehören ex officio der Genfer Gesundheitsminister, der Präsident der Genfer Cours de Justice (oberstes kantonales Appellationsgericht für zivilrechtliche Streitigkeiten) und der Dekan der Medizinfakultät der Universität Genf bei. Das Wissenschaftliche Komitee, in dem 13 Europäischen Forschungsgesellschaften und Forschungsinstitute vertreten sind, bildet jedes Jahr die Jury für den Louis-Jeantet-Preis.
Die Administration der Stiftung ist in einer 1904 gebauten Villa im Viertel Rieu untergebracht. In diesem denkmalgeschützten Neo-Renaissance Gebäude (501670 / 116485)46.1926256.164903418 befinden sich auch Seminar- und Empfangsräume, und unter einem benachbarten Hochhaus ein Auditorium.
Inhaltsverzeichnis
Stifter
Louis Jeantet (* 4. August 1897 in Paris; † 13. Dezember 1981 in Genf) war ein Französischer Geschäftsmann. Nach dem Ersten Weltkrieg handelte er mit Autos und Autoreifen (Generalvertreter von Firestone für Europa). In den 1930er Jahren arbeitete er dann im Finanzwesen. 1936 zog er nach Genf um, und widmete sich bald danach nur noch seinem Privatleben und der Verwaltung seines Vermögens. Er starb kinderlos 1981 an den Folgen einer Krebskrankheit. Vor seinem Tod organisierte er mit sechs Vertrauensmänner die Stiftung, die nach seinem Tod mit seinem Nachlass gegründet wurde.
Louis-Jeantet-Preis
Der Louis-Jeantet-Preis für Medizin (franz. Prix Louis-Jeantet de médecine) wird an Forscher vergeben, die aktiv sind in biomedizinischer Forschung, die mehr oder weniger unmittelbare praktische Anwendung für die Bekämpfung der Krankheiten, an denen die Menschheit leidet, hat, sowie in Grundlagenforschung im medizinischen Bereich. Jedes Jahr werden zwischen einen und drei Preise verteilt. Jeder Preis besteht aus einem Forschungsstipendium von 600'000 CHF und einen persönlichen Beitrag von 100'000 CHF. Die Preisträger müssen in einem Mitgliedsland des Europarats tätig sein.
Von den 73 Preisträgern haben sechs später einen Nobelpreis für Physiologie oder Medizin und zwei einen Nobelpreis für Chemie erhalten (Stand Juli 2011). Seit 1986 wurden die Preise an folgende Personen vergeben:[1]
- 1986: Michael Berridge, Désiré Collen, Luc Montagnier
- 1987: Sydney Brenner, Walter Gehring, Dominique Stehelin
- 1988: Bert Sakmann, John J. Skehel, Rolf M. Zinkernagel
- 1989: Roberto J. Poljak, Walter Schaffner, Gregory P. Winter
- 1990: Nicole Le Douarin, Gottfried Schatz, Harald von Boehmer
- 1991: Pierre Chambon, Frank G. Grosveld, Hugh R. B. Pelham
- 1992: Paul Nurse, Christiane Nüsslein-Volhard, Alain R. M. Townsend
- 1993: Jean-Pierre Changeux, Richard Henderson, Kurt Wüthrich
- 1994: Thierry Boon, Jan Holmgren, Philippe J. Sansonetti
- 1995: Dirk Bootsma und Jan H.J. Hoeijmakers, Peter N. Goodfellow und Robin H. Lovell-Badge, Peter Gruss
- 1996: Björn Dahlbäck, Ulrich K. Laemmli, Nigel Unwin
- 1997: Philip Cohen, Kim A. Nasmyth, Richard Peto
- 1998: Denis Duboule, Walter Keller, Ronald A. Laskey
- 1999: Adrian P. Bird, Herbert Jäckle, Jean-Louis Mandel
- 2000: Konrad Basler, Thomas Jentsch, Ueli Schibler
- 2001: Alain Fischer, Iain W. Mattaj, Alfred Wittinghofer
- 2002: Timothy J. Richmond, Richard Treisman, Karl Tryggvason
- 2003: Wolfgang Baumeister, Riitta Hari, Nikos Logothetis
- 2004: Hans Clevers, Alec John Jeffreys
- 2005: Alan Hall, Svante Pääbo
- 2006: Kari Alitalo, Christine Petit
- 2007: Venkatraman Ramakrishnan, Stephen C. West
- 2008: Pascale Cossart, Jürg Tschopp
- 2009: Michael N. Hall, Peter J. Ratcliffe
- 2010: Michel Haïssaguerre, Austin Smith
- 2011: Stefan Jentsch, Edvard Moser, May-Britt Moser
Einzelnachweise
Weblinks
- www.jeantet.ch Website der Stiftung (franz./engl.)
- Biografie von Louis Jeantet in der Tribune de Genève (franz.)
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