Louis Farrakhan

Louis Farrakhan
Louis Farrakhan

Louis Farrakhan (* 11. Mai 1933 in New York, NY, USA) ist Führer der afro-amerikanischen Bewegung und Neureligion Nation of Islam.

Farrakhan wurde unter dem Namen Louis Eugene Walcott im New Yorker Stadtteil Bronx geboren und wuchs in der West Indian community (Roxbury section) in Boston, Massachusetts, auf. Seine Mutter, Sarah Mae Manning, immigrierte in den 1920er Jahren von St. Kitts und Nevis; sein Vater, Percival Clarke, war ein jamaikanischer Taxifahrer aus New York. In Boston besuchte er die Boston Latin School und die English High School (letztere absolvierte er). Anschließend besuchte er das Winston-Salem Teachers College in North Carolina. Er trat zunächst als Calypsosänger unter dem Namen the Charmer auf. 1955 trat er unter dem Einfluss von Malcolm X der Nation of Islam bei und ersetzte seinen Nachnamen Walcott durch ein X - ein üblicher Brauch der Nation of Islam. Das X steht für den unbekannten afrikanischen Namen, der im Zuge der Sklaverei verloren ging. Von Elijah Muhammad, dem damaligen Kopf der Bewegung, bekam er später den Namen Abdul Haleem Farrakhan.

Farrakhan war zunächst Minister im Temple No. 11 in Boston und von 1965 bis 1972 Nachfolger von Malcolm X im Temple No. 7 in New York. Nach dem Tod Elijah Muhammads übernahm zunächst dessen Sohn Wallace Muhammad die Führung der Bewegung. Louis Farrakhan wurde Sonderbotschafter der World Community Al-Islam in the West (WCIW), wie die Nation of Islam inzwischen heißt. 1977 verließ Farrakhan die WCIW und verkündete 1981 die Second Resurrection (dt. zweite Auferstehung) der Nation of Islam auf der Basis der Lehren Elijah Muhammads. Von den Mitgliedern der Nation of Islam wird Louis Farrakhan mit dem Ehrentitel The Honorable angeredet und als National Representative of Elijah Muhammad angesehen.

Seine in zahlreichen Interviews und Reden propagierte Ideologie wird von vielen Menschen als rassistisch angesehen. Farrakhan propagierte nachdrücklich die Rassentrennung. Weiße - so angeblich Farrakhan - seien das Produkt genetischer Experimente, die von schwarzen Wissenschaftlern ausgeführt wurden. Sie würden 6.000 Jahre lang die Erde beherrschen, bis sie 'von den schwarzen Göttern zerquetscht würden'. Er verbreitete antisemitische Gedanken und zitierte Adolf Hitler[1] als leuchtendes Beispiel.

1986 wurde ihm als persona non grata die Einreise nach Großbritannien verboten, ungeachtet verschiedener Versuche, dieses Verbot anzufechten. Farrakhan war Initiator, Organisator und Redner beim Millionen-Mann-Marsch 1995 in Washington. 1996 wurde ihm der Internationale Gaddafi-Preis für Menschenrechte verliehen.

Farrakhan ist verheiratet und hat neun Kinder.

Weblinks

Bücher

  • Gardell, Mattias (1996). In the Name of Elijah Mohammed: Louis Farrakhan and The Nation of Islam. Duke University Press
  • Probiesch, Kerstin (2000). Louis Farrakhan und die Nation of Islam. Africana Marburgensia. Sonderheft 18. Marburg

Quellen

  1. die tageszeitung: "Der alte Separatist des schwarzen Islam" 27. Februar 2007

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