- Louis Malus
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Étienne Louis Malus (* 23. Juni 1775 in Paris; † 23. Februar 1812 ebenda) war ein französischer Ingenieur und Physiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
É.L.Malus war der Sohn von Anne-Louis Malus du Mitry und Louise-Charlotte Desboves. Sein Vater war in der Position eines Schatzmeister. Malus' mathematische Begabung zeichnete sich schon in der Schule ab, die er aus politischen Gründen 1793 verlassen musste (Französische Revolution von 1789 bis 1799. Schulisch wurde É.L. Malus dann in der Folge fast ausschließlich privat erzogen, hauptsächlich in Griechisch, Latein und Mathematik. Er offenbarte seine mathematischen Fähigkeiten im Jahre 1793 bei der Aufnahmeprüfung an der Militärschule in Mézières. É.L. Malus diente als einfacher Soldat, bis zum Jahre 1794, und wurde dann an die École Polytechnique geschickt. Dort war er Schüler von Jean Baptiste Joseph Fourier (1768-1830). Er wurde am 20. Februar 1796 Unterleutnant der Ingenieure und am 19. Juni 1796 Kapitän der Ingenieure, und nahm an Napoleon Bonapartes Ägyptischen Expedition und nach Syrien von 1798 bis 1801 teil.
Zuvor 1797 war É.L. Malus in Gießen stationiert und wollte die älteste Tochter des Kanzlers der Universität Wilhelmine-Louise Koch, kurz vor seiner Abreise nach Ägypten, heiraten. Er konnte diese Heirat aber erst nach seiner Rückkehr 1801 realisieren. Sie starb am 18 August 1813.
É.L. Malus überlebte in Ägypten eine Infektion und landete in Marseille am 14. Oktober 1801. Von 1802 bis 1803 war er in Lille und als Subdirector für die Befestigungsanlagen von Antwerpen (1804-1806) und Straßburg (1806-1808) tätig. Im Jahre 1808 ging É.L.Malus nach Paris, wo er am 5. Dezember 1810 zum Bürgermeister der Ingenieure ernannt wurde[1]. Ab Juli 1807 wird er Mitglied in der Wissenschaftsgemeinschaft Société d’Arcueil um den Chemiker Claude Louis Berthollet (1748-1822) und Pierre Simon Laplace (1749-1827), der u.a. auch Alexander von Humboldt (1769-1859) angehörte.
1810 wurde er in die französische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Zu É.L.Malus einflussreichen Freunden zählten Gaspard Monge, comte de Péluse (1746-1818); Claude Louis Berthollet (1748-1822), der ebenfalls mit Napoleon auf der ägyptischen Expedition dabei war, und Pierre Simon Laplace (1749-1827), der sich zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts vor allem auch für die Optik interessierte.
Interessierte sich vor allem für die Optik. Bekannt wurde er für seine Forschungsarbeiten zur Lichtbrechung. Die Abhängigkeit der Intensität polarisierten Lichtes von der Ausrichtung eines vorgehaltenen Polfilters (=Analysators) wird Gesetz von Malus genannt.
Er ist namentlich auf dem Eiffelturm verewigt, siehe: Die 72 Namen auf dem Eiffelturm.
wissenschaftliche Leistung
Seine Forschung begann mit Experimenten zur Huygenschen Lichtbrechung und systematischer Untersuchung der Eigenschaften von Oberflächen bezüglich Reflexion und Refraktion.
Malus fand 1809 heraus, dass bei der Reflexion Licht teilweise linear polarisiert wird, d.h. die Lichtwellen in einer Ebene schwingen. Dies führte in der Folge zu einem besseren Verständnis der Lichtausbreitung.
In einer weiteren Veröffentlichung 1810 schrieb Malus über die Doppelbrechung von Licht in Kristallen. 1811 gehörte Malus zusammen mit Joseph-Louis Lagrange, Adrien-Marie Legendre, Pierre-Simon Laplace und René-Just Haüy zum Vergabekomitee des Preises für die beste Beschreibung der Wärmeausbreitung in Festkörpern, den Fourier erhielt.
Werke
- Malus, É.L.: Mémoire sur la mesure du puovoir réfringent des corps opaques. in Nouveau bulletin des sciences de la Société philomatique de Paris, 1 (1807), 77–81
- Malus, É.L.: Mémoire sur de nouveaux phénomènes d’optique. ibid., 2 (1811), 291–295
- Malus, É.L.: Traité d’optique. in Mémoires présentés à l’Institut des sciences par divers savants, 2 (1811), 214–302
- Malus, É.L.: Théorie de la double réfraction de la lumière dans les substances cristallines. ibid., 303–508
Literatur
- Kahr, Bart; Claborn, Kacey: (2008) The lives of Malus and his bicentennial law.Chemphyschem: a European journal of chemical physics and physical chemistry 9 (1): 43–58, 2008 Jan 11
Einzelnachweise
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