Louise Françoise von Nantes

Louise Françoise von Nantes
Louise Françoise de Bourbon-Nantes

Louise Françoise de Bourbon, genannt "Zweite Mademoiselle de Nantes" (* 1. Juni 1673 in Tournai; † 16. Juni 1743 in Paris) war eine natürliche Tochter von König Ludwig XIV. und durch ihre Ehe Prinzessin von Condé.

Leben

Louise Françoise, Mademoiselle de Nantes, wurde am 1. Juni 1673 als drittes Kind und erste Tochter von König Ludwig XIV. von Frankreich und seiner Mätresse Athénaïs de Montespan geboren. Alle Kinder aus dieser Verbindung wurden vom französischen König ab 1673 legitimiert. Louise Françoise wurde von Madame de Maintenon erzogen.

Am 24. Juli 1685 wurde sie im Alter von 12 Jahren in Versailles mit Louis III. von Bourbon-Condé, einem Enkel des Großen Condé, verheiratet. Der Prinz von Condé war so hässlich, dass er am Hof „Grüner Affe“ genannt wurde. Obwohl dieser seine Ehefrau vernachlässigte, schenkte Louise Françoise neun Kindern das Leben. Ein Sohn war Louis IV. Henri von Bourbon-Condé, ein umstrittener Premierminister zu Beginn der Regierung von König Ludwig XV. von Frankreich. Louise Françoises Ehegatte war ein grausamer, gewalttätiger und unberechenbarer Mann, der den Wahnsinn des Hauses Condé geerbt hatte. Nach dem Tod von Louis III. von Bourbon-Condé im Jahr 1710 tröstete sich die junge Witwe mit Liebhabern, unter anderem dem Prinzen von Conti.

Louise Françoise wird als schön, intelligent, zierlich und unterhaltsam beschrieben und war nach dem Tod ihres Mannes Mittelpunkt des Gesellschaftsleben am Hof ihres Vaters in Schloss Versailles. Mithilfe ihres Liebhabers Marquis de Lassay konnte sie durch das System von Law ein Vermögen anhäufen.

Sie ließ in Paris eines der schönsten Monumente, das Palais Bourbon, erbauen.

Nachkommen

  1. Marie Anne Gabrielle Eleonore (* 22. Dezember 1690; † 29. August 1766), trat am 20. Mai 1706 in die Abtei Fontevrault ein und starb als Äbtissin von St.-Antoine-des-Chams in Paris
  2. Louis IV. Henri de Bourbon-Condé (1692–1740), Großhofmeister des königlichen Hauses, Präsident des Regentschaftsrates während der Minderjährigkeit Ludwigs XV. und später dessen Premierminister
  3. Louise-Elisabeth de Bourbon-Condé (* 22. November 1693; † 28. Mai 1775), mademoiselle de Charolais, später mademoiselle de Bourbon, heiratete am 19. Juli 1718 Louis Armand II. de Bourbon, prince de Conti
  4. Louise-Anne de Bourbon-Condé (* 23. Juni 1695; † 8. April 1758), mademoiselle de Sens, später mademoiselle de Charolais genannt; erhielt im September 1734 den Titel Mademoiselle, wobei zugleich festgesetzt wurde, dass derselbe in Zukunft samt den damit zusammenhängenden Ehrenbezeugungen und Pensionen immer auf die älteste Prinzessin des königlichen Hauses fallen sollte
  5. Marie-Anne de Bourbon-Condé, mademoiselle de Clermont (* 16. Oktober 1697; † 11. August 1741), wurde 1725 surintendante (Oberhofmeisterin), eine Stelle, die samt dem Gehalt von 70.000 Livres nach ihrem Tod wieder eingezogen wurde; heiratete heimlich Louis de Melun, Herzog von Joyeuse
  6. Charles de Bourbon-Condé, comte de Charolais (1700–1760)
  7. Elisabeth-Alexandrine (* 15. September 1701; 13. April 1765), mademoiselle de Gex (die Baronie Gex bei Genf war als Pfand an das Haus Condé gekommen), später mademoiselle de Sens genannt; sie vertauschte 1761 ihre Apanage, die Grafschaft Charolais, gegen Palaiseau an den König
  8. Henriette-Louise Marie Françoise Gabrielle (* 15. Januar 1703; † 19. September 1772), mademoiselle de Vermandois, starb als Äbtissin von Beaumont-les-Tours
  9. Louis de Bourbon-Condé, comte de Clermont (1709–1771), Kirchenmann, General und Libertin; Oberbefehlshaber der Rheinarmee im Siebenjährigen Krieg

Weblinks


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