Lucas Bacmeister (1570–1638)

Lucas Bacmeister (1570–1638)

Lucas Bacmeister, genannt der Jüngere, auch Backmeister, Bacmeisterus (* 2. November 1570 in Rostock; † 12. Oktober 1638 in Güstrow) war ein deutscher lutherischer Theologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Geboren als Sohn des Lucas Bacmeister (der Ältere, 1530–1608) und seiner Frau Johanna Bording (1544–1584), Tochter des Rostocker Medizinprofessors und dänischen Leibarztes Jacob Bording (1511–1560), stammte er von der traditionsreichen Bacmeister-Familie ab, die überall in Europa ihre Spuren hinterließen. Nach dem Schulbesuch seiner Heimatstadt bezog Lucas Bacmeister 1587 die Universität Straßburg, wo er drei Jahre studierte. Danach unternahm er eine Reise durch die Schweiz, den Elsass und Oberdeutschland.

Er besuchte die Universität Heidelberg, die Universität Jena, die Universität Leipzig, die Universität Wittenberg und verweilte mehrere Wochen bei Johannes Caselius an der Universität Helmstedt. Nachdem er 1590 wieder in seiner Heimatstadt angelangt war, verlegte er sich auf juristische Studien. Da jedoch sein Bruder, ebenfalls Theologe und Professor für hebräische Sprachen Jacob Bacmeister, verstarb, bat ihn sein Vater ein theologisches Studium zu verfolgen. Zunächst erlangte er 1594 in Rostock den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie.

Er zog dann wiederum nach Wittenberg, wo er die Vorlesungen von Ägidius Hunnius dem Älteren, Salomon Gesner und David Runge besuchte. Während dieser Zeit konnte er sich finanziell durch die Aufsicht über Herrn von Ebeleben absichern. 1597 kehrte er wieder nach Rostock zurück, begab sich 1598 mit seiner Stiefmutter Anna Vischer aus Aalst auf eine Reise nach Holland und kam an der Universität Löwen mit Justus Lipsius in Kontakt. 1599 bewilligte Herzog Ulrich von Mecklenburg für die Universität Rostock zwei weitere theologische Professuren, wovon eine Bacmeister übernahm und nach dem Tod von David Chytraeus als dritter Professor eingeführt wurde.

1604 wurde er von Herzog Karl von Mecklenburg als Superintendent von Rostock eingesetzt, promovierte im Folgejahr zum Doktor der Theologie und wurde 1612 von Herzog Hans Albrecht von Mecklenburg zum Superintendenten in Güstrow berufen. 1613 trat er dieses Amt an und tat sich am dortigen Hofe vor allem durch die Bekämpfung der calvinistischen Tendenzen in der Kirche ein und trat auch als Konfessionalist gegen die römisch-katholische Kirche auf und hat sich als Kirchenlieddichter betätigt. Er verstarb an Altersschwäche in seinem 68. Lebensjahr und wurde am 16. Oktober 1638 im Dom von Güstrow beigesetzt.

Familie

Lucas Bacmeister war seit 1601 verheiratet Elisabeth Papke, Tochter des Bürgers und Gewandschneiders Nikolaus Papke. Aus der 38-jährigen Ehe gingen drei Söhne und drei Töchter hervor:

  • Johanna Bacmeister († 1623), verheiratet mit Christoph von Herverden, Kaufmann in Stralsund
  • Anna Elisabeth Bacmeister (1604–1638), verheiratet mit Petrus Willebrand (1597–1638), Magister und Pastor zu Güstrow
  • Jacob Bacmeister († 1638), Student der Theologie und Philologie in Rostock
  • Sara Bacmeister, verheiratet mit dem mecklenburgischen Kanzleirat Kaspar Koch
  • Lucas Bacmeister (1605–1679), Prof. der Theologie an der Universität Rostock, verheiratet mit Dorothea Sasse, Tochter des Logikprofessors Peter Sasse dem Älteren (1571–1641)
  • Nicolaus Bacmeister (* 27. Juli 1612in Rostock; † 28. Mai 1651in Hildesheim) studierte Jura in Rostock und Greifswald, wurde 1640 Advokat des Herzogs Friedrich in Livland, 1642 Kgl. Schwedischer Geheim-, Hof- und Kriegsrat. Er war verheiratet am 11. Februar 1651mit Ilsa Maria Süstermanns, Tochter des Amtmannes Friedrich Süstermanns.[1]

Werkauswahl

  • Orationem de Jubilaeo
  • In threnos Jeremiae
  • Explicationem VII. psalmorum poenitentialium, necnon Ps. XVI & XXII. Explicationem typortum veteris Test
  • Disputationes Theologicas 23. oppositas decretis Concilli Tridentini
  • Fasciculum Quaestionum Theologicarum Disput. 13. de Lege Divana atque Decalogo. De SS. Coena contra Jo. Rhuclium Reform. Encoenia vel Renovalia Gustroviensia

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Fritz Roth: Restlose Auswertungen von Leichenpredigten für genealogische und kulturhistorische Zwecke. Selbstverlag, Boppard/Rhein, 1976, Bd. 9, S. 343, R 8612

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