- Anton Schlecker
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Anton Schlecker (* 28. Oktober 1944 in Ehingen) ist ein Unternehmer und Gründer der Schlecker-Drogeriemärkte.
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Karriere
Mit 21 Jahren arbeitete der Metzgersohn zunächst als Metzgermeister im elterlichen Betrieb, der damals aus 17 Metzgereien und einer Fleischfabrik bestand. Im selben Jahr, 1965, baute er sein erstes SB-Warenhaus, 1975 errichtete er in Kirchheim unter Teck seinen ersten Drogeriemarkt. Zwei Jahre später waren es schon mehr als 100 Filialen. Heute existieren europaweit mehr als 15.000 Filialen, mit ca. 50.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 7 Milliarden Euro.[1][2]
Anton Schlecker war Mitglied im Aufsichtsrat von Lidl. Am 28. Februar 2006 musste er sein Mandat niederlegen, da das Lidl-Sortiment auf Drogerieprodukte ausgeweitet und Schlecker somit zum Konkurrenten wurde.[3] Anton Schlecker war einer der größten Kapitalgeber für die Expansion Lidls. So zeichnete er Genussscheine im Wert von über 75 Millionen Euro.[4]
Vermögen
Auf der Forbes-Liste der Milliardäre der Welt wurde Anton Schlecker 2009 mit einem geschätzten Vermögen von 3,6 Milliarden US-Dollar auf Platz 156 geführt.[5] Im Ranking 2010 lag er mit 3,1 Mrd US$ nur noch auf Rang 362 weltweit und Rang 26 innerhalb Deutschlands.[6]
Laut manager magazin besitzt die Familie ein Vermögen von 1,6 Mrd. Euro und belegt damit Platz 71 unter den reichsten Deutschen.[7]
Familie
Anton Schlecker ist mit Christa Schlecker verheiratet, sie haben zwei Kinder, Lars (* 1971) und Meike Schlecker (* 1973). Die Familie lebt in Ehingen. Sowohl Schleckers Frau als auch die Kinder sind in der Konzernleitung des Unternehmens tätig.[8] Am 23. Dezember 1987 wurden Lars und Meike Schlecker entführt. Am darauffolgenden Tag zahlte Anton Schlecker 9,6 Millionen Deutsche Mark Lösegeld an die Entführer. Die Kinder hatten sich während der Geldübergabe bereits selbst befreit. Die Täter wurden 1998 gefasst und verurteilt.[9]
Hauptartikel: Entführung der Schlecker-Kinder
Verurteilung
Das Ehepaar Schlecker wurde im Jahre 1998 per Strafbefehl durch das Stuttgarter Landgericht zu einer Freiheitsstrafe von je zehn Monaten auf Bewährung und zu einer Geldstrafe in Höhe von einer Million Euro verurteilt, weil den Schlecker-Beschäftigten vorgetäuscht worden war, sie würden nach Tarif bezahlt werden. Tatsächlich lagen die Löhne niedriger, was das Gericht als Betrug wertete.[10]
Einzelnachweise
- ↑ SCHLECKER Drogerie - Marktführer in Europa
- ↑ "Letztes Aufgebot" manager magazin, 25. Januar 2008, Seite 30.
- ↑ "NEUE RIVALEN: Schlecker verlässt Lidl-Aufsichtsrat", manager-magazin.de, 20. Dezember 2005.
- ↑ Für eine Handvoll Millionen Euro, sueddeutsche.de, 10. März 2004.
- ↑ #156 Anton Schlecker The World's Billionaires - Forbes.com (11. Mai 2009)
- ↑ http://www.forbes.com/profile/anton-schlecker
- ↑ "Die 300 reichsten Deutschen", manager magazin-Sonderheft, Oktober 2008, Seite 53.
- ↑ Ehinger Geschichten, manager magazin 2/2008, 25. Januar 2008, Seite 39.
- ↑ "Die Schlecker-Entführer.", Roland May, in "Die großen Kriminalfälle 2", Helfried Spitra, Piper Verlag GmbH, München 2005, S. 164.
- ↑ Christian Keun und Karsten Langer: In: manager magazin. 4. Dezember 2003 (Familie Schlecker: Knüppeln, knausern, kontrollieren).
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