- Lucius Cornelius Balbus Maior
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Lucius Cornelius Balbus, genannt Maior (der Ältere), um ihn von seinem Neffen Lucius Cornelius Balbus Minor zu unterscheiden, wurde im frühen 1. Jahrhundert v. Chr. geboren und stammte aus einer in Gades alteingesessenen Familie. Er war ein römischer Konsul während des 2. Triumvirats und gehörte der Partei Caesars an.
Für seinen Einsatz gegen Sertorius in Hispanien wurde ihm und seiner Familie von Pompeius das römische Bürgerrecht gewährt. Aufgrund seiner Verbindungen zu allen politischen Gruppierungen war er wesentlich am Zustandekommen des Ersten Triumvirats beteiligt, zumal er einer der Hauptfinanziers in Rom war. Er achtete darauf, sich bei Caesar beliebt zu machen, den er, als dieser Propraetor war, als praefectus fabrum nach Hispanien (61 v. Chr.) und nach Gallien (58 v. Chr.) begleitete.
Seine Position als naturalisierter Ausländer, sein Einfluss und sein Reichtum machten Balbus viele Feinde, die im Jahr 56 v. Chr. einen aus Gades gebürtigen Mann aufboten, um ihn wegen illegaler Annahme des Bürgerrechts zu bestrafen, eine Klage, die sich gleichermaßen gegen die Triumvirn und gegen ihn selbst richtete. Cicero, Pompeius und Crassus sprachen zu seinen Gunsten, er wurde freigesprochen. Während des Bürgerkriegs war er bemüht, Cicero zur Vermittlung zwischen Caesar und Pompeius zu bewegen, um sich selbst davor zu bewahren, sich endgültig auf die Seite des Letzteren stellen zu müssen. Cicero räumt ein, dass er, entgegen seiner eigenen Ansicht davon abgebracht wurde.
In der Folgezeit wurde Balbus Caesars Privatsekretär, bei dem Cicero um Gesprächstermine mit Caesar nachsuchen musste. Nach Caesars Tod hat sich Balbus Octavian angeschlossen und wurde erneut zu einem einflussreichen Ratgeber; 43 oder 42 v. Chr. war er Praetor, 40 v. Chr. Suffektkonsul, eine Ehre, die zum ersten Mal einem Ausländer zuteil wurde. Sein Todesjahr ist unbekannt.
Balbus führte zu den wesentlichen Ereignissen ein Tagebuch über sein und Caesars Leben (Sueton, Caesar, 81). Das achte Buch des Gallischen Kriegs, das wohl von seinem Freund Aulus Hirtius geschrieben wurde, ist ihm gewidmet.
Literatur
- Jochen Bleicken: Augustus. Eine Biographie. Alexander Fest, Berlin 2000. ISBN 3-8286-0136-7
- Werner Dahlheim: Julius Caesar. Die Ehre des Kriegers und die Not des Staates. Schöningh, Paderborn 2005. ISBN 3-506-71981-5
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