Ludger tom Ring d. J.

Ludger tom Ring d. J.
Selbstbildnis um 1547

Ludger tom Ring der Jüngere (* 19. Juli[1] oder 19. November [2] 1522 in Münster; † vor Mai[1] bzw. vor dem 22. Mai[2] 1584 in Braunschweig) war ein deutscher Maler.

Inhaltsverzeichnis

Frühe Jahre

Er war nach seinem Bruder Hermann tom Ring der zweite Sohn Ludger tom Rings des Älteren, dessen künstlerisches Talent er erbte, und welcher ihn auch ausbildete. Mit ihm reiste er nach Holland und England. Aus dem Todesjahr des Vaters (1547) stammt Ludgers erstes überliefertes Gemälde – ein Selbstbildnis, das sich heute zusammen mit anderen seiner Werke im Braunschweiger Herzog Anton Ulrich-Museum befindet.[1]. In der Folgezeit dürfte er in der Werkstatt seines Bruders Hermann gearbeitet haben, wo er 1555 nachgewiesen ist, 1557 aber bereits nicht mehr. Er malte hauptsächlich Portraits, Tierdarstellungen und Stillleben (v. a. mit Blumen). Wo er sich in den Jahren bis 1568 aufhielt ist unbekannt, belegt ist jedoch seine Bekanntschaft mit dem berühmten belgischen Kartografen Abraham Ortelius[1].

In Braunschweig

Am 27. Januar 1569 bewarb sich tom Ring um das Bürgerrecht in der Stadt Braunschweig und erhielt es am 27. März 1572.[1] In seiner Braunschweiger Zeit, 1569 bis zu seinem Tode 1584, heiratete er die Witwe Ilse Bardenwerper und wohnte im Weichbild Altewiek. Er schuf eine Vielzahl Portraits Braunschweiger Patrizier und Geistlicher – darunter auch ungefähr ein Dutzend Ehepaardarstellungen, von denen sich einige heute im Herzog Anton Ulrich-Museum befinden, eine weitere hängt im New Yorker Metropolitan Museum of Art. Neben Bürgermeistern und Ratsmitgliedern der Stadt malte er auch den Reformatoren und Superintendenten der Stadt Martin Chemnitz.[3]

Werke (Auswahl)

  • Portrait Ernst von Redens
  • Küchenstück mit der Hochzeit von Kana (1562), ehemals Staatliche Museen Berlin
  • Das offene Messbuch (um 1570)
  • Bildnisse des Braunschweiger Goldschmiedes Reinhard Reiners und seiner Frau Gese, Pappelholz, 84,5 x 53,3 cm, von 1569, (Herzog Anton Ulrich-Museum).

Literatur

  • Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent et all. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert, Appelhans Verlag, Braunschweig 2006
  • Angelika Lorenz: Die Maler tom Ring, Ausstellungskatalog, 2 Bände, München 1996
  • Theodor Riewerts und Paul Pieper: Die Maler tom Ring (Westfälische Kunst). München/Berlin 1955

Einzelnachweise

  1. a b c d e Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent et all. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert, Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, S. 704
  2. a b Camerer, Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon, Braunschweig 1992, S. 194
  3. Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region, Braunschweig 2000, S. 652

Weblinks


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