- Ludwig Guttmann
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Sir Ludwig Guttmann (* 3. Juli 1899 in Tost in Oberschlesien; † 18. März 1980) war ein deutscher Neurochirurg und Förderer des Behindertensports.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Guttmann war von 1929 bis 1933 Chefarzt am Wenzel-Hancke Krankenhaus in Breslau. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde er dort entlassen und arbeitete bis 1939 als Neurochirurg am Jüdischen Krankenhaus in Breslau. Im Jahr 1939 konnte er nach Großbritannien emigrieren. 1944 erhielt er von der britischen Regierung den Auftrag, das National Spinal Injuries Centre im Stoke Mandeville Hospital in Aylesbury aufzubauen. Bis 1966 war er dessen Direktor. Guttmann entwickelte bis heute gültige Methoden zur Behandlung von Querschnittgelähmten. Gleichzeitig förderte er die sportliche Betätigung von Behinderten in diesem Zentrum.
Seit 1948 führte er die „Stoke Mandeville Games“ für Behinderte durch, an denen 1952 bereits 130 Sportler aus verschiedenen Ländern teilnahmen. 1956 erhielt er den Fearnley Cup als Würdigung seines Beitrags zur Förderung der olympischen Idee. 1960 wurden in Rom erstmals die Paralympischen Spiele durchgeführt, die seitdem nach den Olympischen Spielen in derselben Stadt stattfinden. Im selben Jahr gründete Guttmann auch den Britischen Behindertensportverband. Er erhielt hohe britische und internationale Auszeichnungen. Nach ihm ist auch das Ludwig-Guttmann-Haus der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg benannt.
Ludwig-Guttmann-Preis
Der Ludwig-Guttmann-Preis der Deutschsprachigen Medizinischen Gesellschaft für Paraplegie e.V. „wird für eine hervorragende wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der umfassenden Rehabilitation Querschnittgelähmter und der damit verbundenen Forschung verliehen“.[1] (Webseite der DMGP)
Literatur
- E. Kreusch, K. L. Lemberg, Volkmann: Das Institut für Rückenmarksverletzte in Stoke-Mandeville. In: Rehabilitation in England, S. 149 f., Schriftenreihe Arbeit und Gesundheit, Bd. 62, Thieme, Stuttgart 1957.
- Lexikon des Judentums, Bertelsmann-Lexikon-Verlag, Gütersloh 1971, ISBN 3-570-05964-2.
- Joseph Walk (Hrsg.): Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. hrsg. vom Leo Baeck Institute, Jerusalem. Saur, München 1988, ISBN 3-598-10477-4.
Einzelnachweise
- ↑ Ludwig-Guttmann-Preis der DMGP abgerufen am 3. April 2011
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