Ludwig Hirschfeld-Mack

Ludwig Hirschfeld-Mack

Ludwig Hirschfeld Mack (* 11. Juli 1893 in Frankfurt am Main; † 7. Januar 1965 in Sydney, Australien) war ein deutscher Maler und "Farblicht-Musiker".

Seine Ausbildung machte er unter anderem 1912-1914 an der Debschitz-Schule in München, später am Weimarer Bauhaus und entwickelte ab 1922 nach dem Vorbild von Kurt Schwerdtfeger in Weimar die sogenannten „Farblichtmusiken“.

Hirschfeldt Mack war zusammen mit der früheren Bauhausmeisterin Gertrud Grunow Teilnehmer des II. Kongress für Farbe-Ton-Forschung 1930 in Hamburg.

Berufliche Laufbahn

Ludwig Hirschfeld Mack besuchte zunächst die Musterschule, ein musisches Gymnasium in Frankfurt am Main. Seine künstlerische Ausbildung erfuhr er im Lehr- und Versuchsatelier für angewandte und freie Kunst bei Hermann Obrist und Wilhelm von Debschitz in München und hörte kunsthistorische Vorlesungen bei Heinrich Wölfflin und Fritz Burger. Während des 1. Weltkrieges war Ludwig Hirschfeld Mack von 1914-1918 Infantrieoffizier.

1920 wurde er Lehrling für das Kunstdruckhandwerk am Bauhaus in Weimar. Seine Gesellenprüfung absolvierte er 1921 im Kupferdruck und wurde gleichzeitig Etatgeselle in der grafischen Druckerei des Bauhauses, wo er 1922 zum Gesellenvertreter avancierte und 1924 schließlich als Bauhausgeselle seine Gesellenprüfung in Lithografie und Steindruck ablegte. Er blieb dort bis 1926 und seine Aktivitäten kreisten um extracurriculare Farbseminare, Farbkreisel, Pädagogische Puppenstube, Reflektorische Lichtspiele mit Kurt Schwerdtfeger, die später "Farblichtspiele" genannt wurden.

1926 wurde Ludwig Hirschfeld Mack Kunsterzieher in der Freien Schulgemeinde Wickersdorf. 1929 erhielt er eine Anstellung an der Staatlichen Hochschule für Handwerk und Baukunst in Weimar als Lehrer für allgemeine Farb- und Formlehre. Bereits ein Jahr später folgte er einer Professur an die Pädagogischen Akademie in Frankfurt (Oder). 1932 unterrichtete er an der Pädagogischen Hochschule in Kiel, die jedoch 1933 von den Nationalsozialisten geschlossen wurde. Er begab sich bis 1935 an die Jöde-Schule/Güntherschule in Berlin und beschäftigte dort die Schüler und sich mit dem Bau von einfachen Musikinstrumenten.

1936 folgte Macks Emigration nach England. Er lehrte Kunst und Werken an der Subsistence Production Society of the Eastern Valley of Monmouthshire in Süd- Wales. Seine Tochter Marga folgte ihm 1936 ins englische Exil, die andere Tochter Ursel (17) beging 1937 unter dem Eindruck zunehmender Repressalien in Deutschland Selbstmord. 1940 wurde Ludwig Hirschfeld Mack als "enemy alien" auf dem Schiff HMT Dunera nach Australien deportiert und dort in den Lagern Hay, Tatura und Orange interniert. Er nahm nun die australische Staatsbürgerschaft an. Bis zur Emeritierung an der Geelong Church of England Grammar School in Victoria war er dann Leiter der Kunstschule und Gastlektor an der Universität Melbourne. Er unternahm noch Verschiedene Reisen nach Europa und trieb die Wiederaufführung der Farblichtspiele voran. Ludwig Hirschfeld Mack starb am 7. Januar 1965 in Sydney.

Literatur

  • Andreas Hapkemeyer, Peter Stasney (Hrsg.): Ludwig Hirschfeld-Mack. Bauhäusler und Visionär. Hatje Cantz Verlag, Ostfilern 2000, ISBN 978-3-7757-0928-6.

Weblinks


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