Ludwig Ruckdeschel (Politiker)

Ludwig Ruckdeschel (Politiker)
Ludwig Ruckdeschel

Ludwig Ruckdeschel (* 15. März 1907 in Bayreuth; † 8. November 1968 in Wolfsburg) war ein deutscher Politiker (NSDAP).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Ruckdeschel besuchte von 1913 bis 1921 die Volks- und Handelsschule. In den Jahren 1923 bis 1927 verdiente er seinen Lebensunterhalt als kaufmännischer Angestellter und Geschäftsführer.

Politische Karriere

Nachdem er bereits von 1921 bis 1922 in der völkischen Jugendbewegung aktiv gewesen war, gehörte er seit 1923 der Sturmabteilung (SA), der Kampfformation der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) an. Nach der Neugründung der NSDAP im Frühjahr 1925 trat Ruckdeschel nicht nur erneut in die SA, sondern auch in die Partei selbst ein (Mgl. Nr. 29.308).

Von Januar 1926 bis zum September 1928 amtierte Ruckdeschel als Geschäftsführer der Ortsgruppe und Bezirksleitung Bayreuth der NSDAP. Im Oktober 1928 wurde Ruckdeschel Gaugeschäftsführer und Gaupropagandaleiter des Gaues Oberfranken. Unmittelbar nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ im Frühjahr 1933 wurde Ruckdeschel am 1. Februar 1933 zum Gaugeschäftsführer und Stellvertreter des Gauleiters im Gau Bayrische Ostmark (Oberfranken-Oberpfalz-Niederbayern) berufen. Im selben Jahr wurde er Mitglied des Reichstages, dem er bis 1945 angehörte.

Vom 19. April 1945 bis zur deutschen Kapitulation amtierte Ruckdeschel als Nachfolger von Fritz Wächtler als letzter Gauleiter des Gaus Bayreuth. Die von Ruckdeschel, der auch der SS angehörte, im Angesicht des bevorstehenden amerikanischen Einmarsches in der Stadt angeordnete Zerstörung von Regensburg kam nicht mehr zustande.[1]

SS-Mitgliedschaft

Ruckdeschel trat am 20. Oktober 1934 der SS bei und erhielt die Mitgliedsnummer 234.190 zugewiesen. Am 9. November 1941 wurde er zum SS-Brigadeführer ernannt und ab 19. November 1944 wurde er ihm Rahmen der Waffen-SS zum Führer der 6.Kompanie/SS-Panzer Rgt. 12 in der 12. SS-Panzer-Division "Hitlerjugend" ernannt.[2]

Verurteilung und Nachkriegsbetätigung

Am 2. November 1948 wurde Ruckdeschel vom Oberlandesgericht Nürnberg zu acht Jahren Haft verurteilt. Gegenstand des Verfahrens war die Hinrichtung zweier Regensburger Bürger, darunter der Domprediger Johann Maier, nach einem Standgerichtsverfahren am 23. April 1945. Die Hingerichteten hatten sich an einer Kundgebung zur kampflosen Übergabe der Stadt beteiligt.[3] Nach der vorzeitigen Haftentlassung 1952 fand Ruckdeschel eine Beschäftigung als Führer für prominente Gäste bei Volkswagen in Wolfsburg.[4] Ab 1954 übernahm er die Leitung des Volkswagenwerkes in Hannover.[5]

Sonstiges

Ruckdeschel verlor aufgrund Kriegseinwirkungen seinen rechten Arm.

Schriften

  • Die Gauleitung Bayerische Ostmark der N.S.D.A.P. Zeigt. Grenzland im Aufbau, 1936.

Einzelnachweise

  1. Luise Gutmann: 23. April 1945. Im Gedenken an die letzten Opfer des Faschismus in Regensburg
  2. http://www.barnick.de/bt/wer/index.htm
  3. Zusammenfassung des Urteils bei Justiz und NS-Verbrechen.
  4. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-596-16048-0, S. 512.
  5. Luise Gutmann: [http://regensburg.vvn-bda.de/artikel/2008/20080218.html 23. April 1945. Im Gedenken an die letzten Opfer des Faschismus in Regensburg]

Literatur

Weblinks


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