- Ludwig Stieglitz
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Ludwig Stieglitz, ab 1826 Baron Ludwig von Stieglitz (russisch Людвиг Штиглиц (* 24. Dezember 1779 in Bad Arolsen; † 6. Märzjul./ 18. März 1843greg. in Sankt Petersburg), war ein russischer Unternehmer und Bankier deutsch-jüdischer Herkunft. Er gründete das Bankhaus Stieglitz & Co..
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ludwig Stieglitz war der jüngste von drei Söhnen des Waldecker Schutzjuden Hirsch Bernhard Stieglitz und seiner Frau Edel Elisabeth, geb. Marcus. Sein Bruder war der Mediziner Johann Stieglitz. Der Dichter Heinrich Stieglitz war sein Neffe. Als junger Mann zog Stieglitz nach Russland als Vertreter des Familienunternehmens. Sowohl durch Handel als auch in zunehmenden Maß durch Bankgeschäfte kam er zu großem Vermögen und Einfluss und wurde von Zar Alexander I. zum Hofbankier ernannt und 1826 in den Adelsstand erhoben.
Auch unter Alexanders Nachfolger Zar Nikolaus I. war Stieglitz als Hofbankier tätig, blieb aber auch Unternehmer. Er investierte unter anderem in den Aufbau der Dampfschifffahrtslinie zwischen Lübeck und St. Petersburg ab 1829 sowie in die Übernahme einer insolventen Tuchfabrik in Narva, welche dadurch in den folgenden Jahrzehnten unter ihrem neuen Direktor Napoléon Peltzer zu einer der renommiertesten Tuchfabriken Russlands wurde. In Kurland erwarb er das Gut Gross-Essern (lettisch Ezere). Dadurch war er ab 1840 auch Teil des baltischen Adels.
Familie
Ludwig Stieglitz heiratete Amalie Angelica Christiane Gottschalk (* 26. Juli 1777 in Hannover; † 20. Februar 1838 in St.Petersburg), wodurch er zum Schwager des Bankiers Martin Joseph Haller in Hamburg wurde; ihren Nachkommen wurde der erbliche russische Adelsstand durch einen Ukas des Senats vom 3. April 1863 betätigt. Der Sohn Alexander übernahm die Bank, die er 1863 liquidierte, und wurde erster Präsident der 1860 gegründeten Staatsbank des Russischen Reiches. Die Tochter Nathalie (* 17. Oktober 1803 in St.Petersburg; 17. Mai 1882 in Frankfurt am Main) heiratete 1824 Johann David von Harder.
Literatur
- Olga Stieglitz: Die Stieglitz aus Arolsen: Texte, Bilder, Dokumente. Bad Arolsen: Museum 2003 (Museumshefte Waldeck-Frankenberg; 22) ISBN 3-930930-10-2
Weblinks
- Eintrag in der Jewish Encyclopedia
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