- Luftschutzräume in Wuppertal
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Zur Sicherung der Bevölkerung vor Bombenangriffen während des Zweiten Weltkriegs wurden in der Zeit des Nationalsozialismus zahlreiche Luftschutzräume in Wuppertal eingerichtet, die vor allem in den Bombennächten im Jahr 1943 viele Menschen schützten.
Inhaltsverzeichnis
Luftschutzstollen
Zu den Luftschutzräumen gehörten vor allen mehr als 400 Luftschutzstollen im Stadtgebiet, von denen die Hardthöhlen der bekannteste ist. Aber auch das übrige Stadtgebiet war flächendeckend mit solchen Schutzräumen versehen, von denen die meisten heute nicht mehr zugänglich sind.
Hochbunker
Stadtbildprägend sind die Hochbunker, die vor allem in den dicht besiedelten Stadtvierteln errichtet wurden.
- Platz der Republik, Elberfeld (2009 abgerissen)
- Am Pfaffenhaus, Katernberg (entfestigt, Umbau zum Wohnhaus, laut Unterlagen Pfaffenhaus, real aber Metzmachers Rath 24)
- Siedlungsstraße, Barmen (vorhanden, keine Nutzung)
- Schwelmer Straße , Langerfeld (wird in diesem Jahr zu Seniorenwohnungen umgebaut)
- Schustersplatz, Elberfeld (vorhanden, Privatbesitz)
- Große Hakenstraße, Barmen (vorhanden)
- Friedrichsplatz, Elberfeld (abgerissen, nicht fertiggestellt)
- Ascheweg, Ronsdorf (entfestigt?)
- Münzstraße, Barmen (vorhanden)
- Städtische Krankenanstalten Barmen (OP Bunker)
Besondere Luftschutztürme der Bauart Winkel hat es auch in Wuppertal gegeben.
- Else-Lasker-Schüler-Straße/Unterstraße, Elberfeld (vorhanden, Stadt Wuppertal ist Besitzer, vermietet als Lager)
- Heubruch, Barmen (im Volksmund "Zuckerhut" genannt, abgerissen)
- Heckinghauser Straße, Heckinghausen (abgerissen)
Ostersbaum
Im Wohnquartier Ostersbaum befand sich auf dem Platz der Republik an der Hagenauer Straße ein 1941/1942 erbauter Hochbunker. Der Bunker besaß 4 Geschosse mit einem Volumen von 18.000 Kubikmeter bei Wandstärken bis zu 1,2 Metern. Die Bodenplatte besaß eine Stärke von 2 Metern, die Decke von 1,6 Metern. (51° 15′ 55″ N, 7° 9′ 4″ O51.2653083333337.1512277777778193). Nach dem Zweiten Weltkrieg diente der Bunker bis 1957 als Notunterkunft und erlangte anschließend kurzzeitig als „Jazz-Keller“ regionale Bekanntheit. Ende des 20. Jahrhunderts zog ein Getränkemarkt in das Gebäude ein. Der Abriss des Bunkers wurde im Jahr 2008 beschlossen und begann im Januar 2009.
Kleiner ist der 21 Meter hohe Winkelturm, ein runder Hochbunker an der Unterstraße der Bauart Winkel (51° 15′ 37″ N, 7° 9′ 7″ O51.2602638888897.1518166666667193). Errichtet wurde der Winkelturm, der bis zu 500 Personen aufnehmen konnte, von der Firma Brüggemann.[1]
Nordstadt
Der 21,5 Meter hohe Hochbunker an der Schusterstraße im Wohnquartier Nordstadt wurde 1942/1943 erbaut. (51° 15′ 25″ N, 7° 8′ 4″ O51.2569805555567.1345555555556193). Seine Grundfläche beträgt 20 mal 20 Meter, seine Wandstärke 1,1 Meter. Die sieben Etagen besitzen eine Geschosshöhe von 2,7 Meter mit einer Zwischendeckenhöhe von 25 Zentimetern. Die Decke besteht wie die Wände aus Stahlbeton und besitzt eine Stärke von 1,4 Meter. Seine beiden angebaute Zugänge im Erdgeschoss besaßen Gasschleusen.[1] Der Hochbunker ist baugleich mit dem Hochbunker an der Nußbaumstraße im Wohnquartier Rott.
Rott
Im Wohnquartier Rott befindet sich an der Nußbaumstraße Ecke Große Hakenstraße ein 1942/1943 erbauter Hochbunker (51° 16′ 19″ N, 7° 11′ 17″ O51.2718694444447.1879805555556193). Der siebengeschossige Hochbunker ist baugleich mit dem Hochbunker an der Schusterstraße in der Nordstadt.
Sedansberg
Ein Hochbunker im Wohnquartier Sedansberg befindet sich an der Münzstraße Ecke Möwenstraße (51° 16′ 31″ N, 7° 11′ 50″ O51.2753757.1973027777778193).
Ein zweiter Hochbunker befindet sich an der Siedlungsstraße. (51° 16′ 48″ N, 7° 11′ 41″ O51.2800972222227.194625193).
Langerfeld-Mitte
Im Wohnquartier Langerfeld-Mitte befindet sich an der Schwelmer Straße Ecke Preußenstraße ein Hochbunker mit 26,70 Meter Länge, 14,5 Meter Höhe und 15 Meter Breite. (51° 16′ 34″ N, 7° 15′ 6″ O51.2759757.2516138888889193) Die Wände, die Decken und das Fundament bestehen aus Stahlbeton. In drei Etagen bot er Schutz für 670 Personen (372 Liegeplätze und 298 Sitzplätze).[2] Auch dieses Bunker diente nach dem Zweiten Weltkrieg als Notunterkunft für ausgebombte Familien. Der Bunker soll im Jahr 2009 in ein Wohnhaus umgebaut werden und 14 barrierefreie Mietwohnungen für Senioren beherbergen. Die Umbaukosten werden mit 1,8 Millionen Euro projektiert. [3]
Schutzräume der Nachkriegszeit
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden weiter Schutzräume für die Bevölkerung vorgehalten. Sie sollten während des Kalten Kriegs vor Angriffen mit ABC-Waffen schützen. Die größte Anlage dieser Art aus dem Zweiten Weltkrieg mit Platz für 2000 Menschen befand sich unterhalb des Busbahnhofs am Hauptbahnhof Wuppertal. Die Anlage ist noch vorhanden, ist aber nicht mehr als Schutzraum in Verwendung.
Unter dem Neumarkt vor dem alten Elberfelder Rathaus befindet sich ein weiterer modernisierter Luftschutzraum. Die Gänge ziehen sich unter dem Markt entlang, es gibt Holzbänke und Abgänge zu mehr als 40 Räumen. 450 Personen können unter dem Neumarkt Schutz finden.[4]
Weblinks
- Bilder von Bunkern und Luftschutzstollen auf wuppertal-untertage.de
- Private Fotosammlung der Wuppertaler Hochbunker
Einzelnachweise
- ↑ a b wuppertal-untertage.de
- ↑ WZ-online.de, 26. September 2007, Besichtigung: Unheimlicher Bunker
- ↑ WZ-online.de, 8. Januar 2007, Langerfeld: Schöner Wohnen im Bunker
- ↑ WZ-online.de, 18. Dezember 2008, Neumarkt: Bunker-Einstieg in der Kritik
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