Ignatius Taschner

Ignatius Taschner
„Taschnerbrunnen“ in Bad Kissingen; Bronzefiguren von Ignatius Taschner
"Aschenputtel" am Märchenbrunnen im Friedrichshain in Berlin
Illustriertes Gedicht von Heinrich Heine: Das goldene Kalb
eines der vier Lübecker Reliefs

Ignatius Taschner, auch Ignaz Taschner, (* 9. April 1871 in Bad Kissingen; † 25. November 1913 in Mitterndorf bei Dachau) war ein deutscher Bildhauer, Grafiker und Illustrator.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ignatius Taschner wurde 1871 als Sohn des aus Straubing stammenden Steinmetzen und Bildschnitzers Bartholomäus Taschner geboren. Seine Kindheit und Jugend verlebte er in Lohr a.Main. Von 1885 bis 1888 absolvierte er eine Lehre als Steinmetz in Schweinfurt. Er studierte anschließend von 1889 bis 1895 an der Münchner Kunstakademie unter Syrius Eberle und Jakob Bradl, zu seinen Studienfreunden zählten die Bildhauer Georg Wrba und Josef Rauch. 1894 erhielt er seinen ersten Auftrag von der Stadt Schweinfurt. Um die Jahrhundertwende machte Taschners Werk bei den Künstlern der Münchener, Wiener und Berliner Sezession großen Eindruck. 1903 wurde Taschner Dozent an der Königlichen Akademie in Breslau. Er schloss in dieser Zeit Freundschaft mit Ludwig Thoma, damals Redakteur des Simplicissimus; zu dessen Erzählung Der heilige Hies er die Illustrationen beisteuerte. 1904 ging Taschner nach Berlin und arbeitete für die bekannten Architekten Alfred Messel und Ludwig Hoffmann. Er entwarf das Tafelsilber des Kronprinzen Wilhelm und Gebrauchsgegenstände für die Industrie. 1906 zog Taschner nach Mitterndorf bei Dachau. Bald darauf entstanden die Entwürfe für die zehn Figuren des Märchenbrunnens im Volkspark Friedrichshain in Berlin. 1911 wurde die von Taschner geplante Künstlervilla in Dachau errichtet. Von ihm stammt auch der Fischerbuberl-Brunnen am Münchner Wiener Platz.

Ignatius Taschner starb am 25. November 1913 in Mitterndorf bei Dachau. Nach seinem Tod gab Ludwig Thoma zusammen mit dem Kunstkritiker Heilmeyer einen Gedenkband heraus, der 1921 erschien. Heute ist eines der zwei Dachauer Gymnasien nach ihm benannt.

Werke

  • 1895 Kriegerdenkmal auf dem Friedhof der Stadt Schweinfurt
  • 1896–1904: Bauplastik für das Warenhaus Wertheim am Leipziger Platz in Berlin-Mitte (Architekt: Alfred Messel)
  • 1904: Illustrationen zu Ludwig Thomas Erzählung Der heilige Hies
  • 1904–1911: Beteiligung an der Bauplastik für das Stadthaus in Berlin-Mitte
  • 1904–1914: Kronprinzensilber
  • 1908: die vier Reliefs an der Lübecker Puppenbrücke[1]
  • 1911–1912: Figurengruppen für den Märchenbrunnen in Berlin-Friedrichshain
  • 1910:Fischerbuberl-Brunnen München Wiener Platz

Ehrungen

  • In Bad Kissingen und Lohr a. Main gibt es eine nach ihm benannte Ignatius-Taschner-Straße.
  • In Dachau gibt es das Ignaz-Taschner-Gymnasium.

Literatur

  • Norbert Götz und Ursel Berger: Ignatius Taschner. Ein Künstlerleben zwischen Jugendstil und Neoklassizismus, München und Berlin, 1992

Weblinks

 Commons: Ignatius Taschner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. * Lübeckische Blätter; Jahrgang 50, Nr. 43, 25. Oktober 1908, Artikel: Reliefs an der Puppenbrücke

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