Luzzasco Luzzaschi

Luzzasco Luzzaschi

Luzzasco Luzzaschi (* 1545 in Ferrara; † 11. September 1607 in Ferrara) war ein italienischer Komponist und Organist.

Leben

Luzzaschi war in seiner Jugend Schüler des flämischen Komponisten Cipriano de Rore und trat 1571 als Maestro di Capella (Kapellmeister) in die Dienste des Herzogs von Ferrara Alfonso II. d’Este. Nach dessen Tod 1597, der Eingliederung Ferraras in den Kirchenstaat und dem Umzug der herzöglichen Familie nach Mantua blieb Luzzaschi bis zu seinem Tod in Ferrara. Er hatte auch das Amt des Kapellmeisters im Ferrareser Dom inne, jedoch ist nicht klar, ob er dieses erst nach dem Wegzug der herzöglichen Familie übernahm oder vorher schon dort tätig war.

Luzzaschi wirkte auch als Lehrer, Girolamo Frescobaldi war sein bekanntester Schüler.

Werk

Luzzaschi ist heute hauptsächlich durch seine Madrigale bekannt. Hier legte er, wie sein Lehrer de Rore, besonderen Wert auf textorientiertes Komponieren, also die Wahl musikalischer Stilmittel in direktem Bezug zum gesungenen Text.

Stark verzierte Singstimmen, einfachere ausgeschriebene Begleitstimme im Madrigal "O dolcezz’amarissime"

Neben den sieben Madrigalbüchern in der gewöhnlichen Besetzung von fünf Singstimmen, die von 1571 bis 1604 entstanden und in Venedig und Ferrara gedruckt wurden, ist die Sammlung von Madrigalen für ein bis drei Sopranstimmen (gedruckt in Rom 1601) besonders herausragend. Bei diesem Werk, komponiert für das berühmte Ensemble Concerto delle donne, fällt besonders die Virtuosität auf, die den Sängerinnen abverlangt wird. Der große Anteil ausgeschriebener Verzierungen über einer einfachen Basslinie deutet bereits auf die neue Stilrichtung der Monodie hin, die in der eben aufkommenden Oper die tragende Rolle spielt. Eine weitere Besonderheit dieser Madrigalsammlung ist die ausgeschriebene Begleitstimme für ein Tasteninstrument. Diese ist als Übergang zu sehen zwischen den sich überlappenden Begleitstilen des Colla-parte-Spiels und des Spiels über einer Basslinie (Basso Continuo) und ist damit eine wertvolle Quelle für die Begleitpraxis um 1600.

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