Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte

Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte

Über die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte stellt die Europäische Zentralbank den Geschäftsbanken ungefähr ein Viertel des Refinanzierungsvolumens zur Verfügung. Die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte sind Wertpapierpensionsgeschäfte und gehören zu den Offenmarktgeschäften. Die Geschäftsbanken erhalten dabei von der Zentralbank Geld gegen die Hinterlegung von notenbankfähigen Sicherheiten (Wertpapieren), das sie an ihre Kunden weitergeben können.

Die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte sind also Liquiditätszuführende Geschäfte.

Die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte sind auch ein Instrument der Geldpolitik. Die Zentralbank kann über die Menge des zur Verfügung gestellten Geldes den Konsum und Investitionen und so die Wirtschaftslage beeinflussen. Sie betreibt in einer wirtschaftlich schlechten Phase eine expansive Geldpolitik, wodurch Kredite billiger werden, in einer wirtschaftlich guten Phase eine kontraktive Geldpolitik, wodurch die Inflation niedrig gehalten wird.

Die Initiative zu Offenmarktgeschäften geht nach dem Standardtender von der Europäischen Zentralbank (EZB) aus. Das Geld wird einmal pro Monat (die Termine werden im Voraus durch den Tenderkalender bekanntgegeben) den Geschäftsbanken für 3 Monate mit Zinstender nach amerikanischem (bis März 1999: holländischem) Verfahren angeboten. Die nationalen Zentralbanken wickeln die Geschäfte für die EZB ab.

Die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte dienen als Ergänzung zum bedeutenderen Hauptrefinanzierungsinstrument, sollen dieses entlasten und sind eine Art Grundversorgung (Basistender).

Ein Zinssatz ist nicht festgelegt.


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