Lössplateau

Das Lössplateau, Löss-Hochland (Huangtu gaoyuan 黃土高原, siehe Abbildung) oder Löss-Bergland in Nordchina ist eine Hochlandstufe, die den Übergang vom Nordchinesischen Tiefland zum Hochland der (Inneren) Mongolei im Norden sowie dem Hochland von Tibet im Westen darstellt. Der Südrand ist durch den ebenfalls von Löss geprägten Gebieten im Flusstal des Huang He sowie dessen wichtigstem Nebenfluss, des Wei He, geprägt, die im Süden von den felsigen Gebirgsketten des Qin Ling überragt werden. Das Lössplateau dehnt sich in Nordchina auf einer Strecke von ungefähr 1000 km Ost-West und 700 km Nord-Süd aus und umfasst die Provinzen Shanxi und Shaanxi mehr oder weniger vollständig sowie Teilregionen der Provinzen Hebei, Henan, Gansu, Qinghai und der Inneren Mongolei. Die Lössschichten insbesondere im Bergland der Provinzen Henan, Shaanxi, Shanxi und Gansu sind bis zu 300 m mächtig.

Lösswohnungen bei Yulin (Nord-Shaanxi)

Traditionell haben die Bewohner dieser Gebiete ihre Behausungen häufig in den Löss hinein gearbeitet. Diese sogenannten Lösswohnungen zeichnen sich durch ein ausgesprochen angenehmes, ausgeglichenes Raumklima aus, das die Temperaturextreme der kalten Winter und heißen Sommer besser abzumildern vermag als dies moderne Neubauten tun.

Der Löss ist als äolisches Sediment, das vor allem aus Schluff besteht, in Nordchina ein aus den innerasiatischen Wüsten und Steppen ausgeblasenes Feinmaterial, das vom Wind herbeigetragen und abgelagert wurde. Der verfestigte Flugstaub aus innerasiatischen Steppen ist gelbbraun und äußerst nährstoffreich. Hier im ostasiatischen Lössbergland finden sich entsprechend die mächtigsten Lössdecken der Erde, nirgendwo sonst auf der Welt hat sich Löss in so großen Mengen abgelagert.

Lösslandschaft bei Hunyuan (Stadt Datong) in der chinesischen Provinz Shanxi

Entlang des Huang He (chin. Gelber Fluss), der seinen Namen von den mitgeführten Sedimenten hat, steht er in Decken von bis zu 400 m an. Weltweit verfügt kein Fluss über eine stärkere Sedimentfracht, es sind fast 40 Kilogramm pro Kubikmeter Wasser. Der mitgeführte Schlamm lagert sich im Flussbett ab. Auf Grund dieser Sedimentation erhöht der Gelbe Fluss sein Bett im Tiefland und muss durch immer höhere Deiche eingedämmt werden. Bei Kaifeng und Zhengzhou liegt der Wasserspiegel schon zehn Meter über dem Umland.

Literatur

• Z. Ding, J. Sun: Changes in Sand Content of Loess Deposits along a North–South Transect of the Chinese Loess Plateau and the Implications for Desert Variations. In: Quaternary Research, vol. 52, 1999, S. 56–62.
• Henning Schoepke-Papst: Landwirtschaft im chinesischen Lössbergland. Gefährdung und Schutz. In: Kooperationspartner ISSN 0171-5178 – 18 (1988) 11, S. 28–29.
• Hans-Rudolf Bork und Y. Li (2002): 3200 Jahre Reliefentwicklung im nordchinesischen Lößplateau – Das Fallbeispiel Zhongzuimao. In: Petermanns Geographische Mitteilungen, 146(2):80-85.

Siehe auch

• Liste chinesischer Hochebenen

Weblinks

• Anonymous, 2006, The Secret of China’s Vast Loess Plateau Suburban Emergency Management Project, Chicago, Illinois.
• Ingenieurbiologische Maßnahmen zur Begrünung von Erosionszonen im Lößplateau (Jixian, Provinz Shanxi)
• Landeskunde China – Hochebenen
• Sitten und Gebräuche auf der Löss-Hochebene
• Loess Plateau Rehabilitation Project in People’'s Daily Online
• Lößplateau_in_Nordchina in: Microsoft Encarta