Lüttershausen

Lüttershausen

Lüttershausen ist eine Ortschaft der Gemeinde Windeck im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen.

Lüttershausen im April 2009 von Norden aus gesehen

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Lütterhausen liegt im Bergischen Land zwischen Eitorf im Siegtal und Schönenberg im Bröltal an einem nach Norden/Osten ausgerichteten Talhang des Rieferather Baches, eingebettet in ein Landschaftsschutzgebiet. In unmittelbarer Nähe führt die über den Höhenzug der Nutscheid verlaufende historische Nutscheidstraße vorbei, im Volksmund „Römerstraße“ genannt.

Politisch

Lüttershausen gehört heute zur Gemeinde Windeck im Rhein-Sieg-Kreis. Bis zur kommunalen Neuordnung im Jahre 1969 gehörte Lüttershausen zur Gemeinde Herchen.

Besiedelung

Es ist anzunehmen, dass die Besiedelung des Dorfes über die Nutscheidstraße erfolgte, weil in früherer Zeit die sumpfigen Täler verkehrsmäßig nicht zugänglich waren.

Namensgebung

Der aus „Lütters“ und „hausen“ gebildete Ortsname wird nach H. Dittmaier so erklärt: „Lütter(s)“ ist eine Abwandlung des Personennamens „Liuthar“. Die Endung „-hausen“ bezeichnet eine Ansiedlung mehrerer Wohnhäuser. Für das Bergische Land nimmt Dittmaier an, dass die sogenannten „Hausennamen“ in der Zeit des 10. bis 11. Jahrhunderts entstanden sind, wobei nicht auszuschließen ist, dass dort vorher schon Ansiedlungen waren.

Erstnennung

Lüttershausen wurde 1427/30 als Luterhusen erstmals erwähnt. Ein Eintrag im Mirakelbuch der Kirche zu Hilgenroth (Westerwald) lautet: „heredes Rost de Luterhusen unam candelam“, übersetzt „herdes (Erbe) Rost (Bez. für Schmied) aus Luterhusen stiftet eine Kerze“.

Beschreibung

Der Ort umfasst etwa 35 Wohnhäuser mit insgesamt 81 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2010) [1]. Lüttershausen bildet zusammen mit den Nachbardörfern Altenherfen, Gutmannseichen, Ober- und Niederrieferath sowie Ringenstellen die „Herchener Höhe“. Bis in die 1960er Jahre war das dörfliche Leben von der Landwirtschaft geprägt. Es gab kaum eine Familie, die nicht Nutzvieh als landwirtschaftlichen Nebenerwerb gehalten hat. Nach jahrhundertelanger Milchwirtschaft haben im Jahr 2003 die letzten Milchkühe das Dorf verlassen müssen. Heute werden lediglich noch Pferde, Schafe und einiges Federvieh gehalten. Wo früher noch Ackerbau betrieben wurde, findet man heute nur Grünland. Die Weideflächen sind größtenteils verpachtet und werden von auswärtigen Landwirten bewirtschaftet.

Persönlichkeiten

  • Wilhelm Ruppert war Fabrikant aus Porz-Wahn/Rhld. Seine Firma produzierte Isolatoren und Isolierstoffe für die Elektroindustrie. Ruppert besaß bereits vor dem Zweiten Weltkrieg in Lüttershausen ein Jagdhaus und ein weiteres Haus mit Wohnungen für seinen Fahrer und den Jagdaufseher.
  • Arthur F. Utz, (1908-2001), Sozialphilosoph. Utz hielt sich von 1941 bis zum Ende des Krieges vor dem Zugriff der „Geheimen Staatspolizei“ in Lüttershausen versteckt.

Literatur

  • Lothar Wirtz: „Die Nutscheidstraße, ein Denkmal mittelalterlicher Verkehrsentwicklung zwischen Sieg und Bröl“ aus: Beiträge zur Oberbergischen Geschichte Band 6 u.7.
  • H. Gensicke: Nassauische Annalen 86. Band, 1975, Seite 127.
  • Klaus Pampus: Urkundliche Erstnennungen Oberbergischer Orte.
  • Dr. Heinrich Dittmaier: Siedlungsnamen und Siedlungsgeschichte des Bergischen Landes
  • E. Förstemann: Altdeutsches Namenbuch, Band 1, 2.Auflage, 1900, Spalte 1043.
  • Die Stiftung Utz

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahlen
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