- Hilgenroth
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Wappen Deutschlandkarte 50.736157.6504194444445285Koordinaten: 50° 44′ N, 7° 39′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Altenkirchen (Westerwald) Verbandsgemeinde: Altenkirchen (Westerwald) Höhe: 285 m ü. NN Fläche: 2,96 km² Einwohner: 300 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner je km² Postleitzahl: 57612 Vorwahl: 02682 Kfz-Kennzeichen: AK Gemeindeschlüssel: 07 1 32 052 Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 13
57610 Altenkirchen (Westerwald)Webpräsenz: Ortsbürgermeisterin: Monika Otterbach Lage der Ortsgemeinde Hilgenroth im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) Hilgenroth ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenkirchen an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Hilgenroth liegt zwischen Altenkirchen und Hamm. Nachbargemeinden sind Breitscheidt im Norden, Birkenbeul und Heupelzen im Westen und Obererbach im Süden; das Kloster Marienthal liegt im Westen im angrenzenden Staatsforst Altenkirchen. Verkehrsmäßig wird der Ort durch die Kreisstraßen 37, 51 und 52 erschlossen.
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 996 mm. Die Niederschläge sind hoch. Sie liegen im oberen Viertel der in Deutschland erfassten Werte. An 85 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monate ist der April, die meisten Niederschläge fallen im Dezember. Im Dezember fallen 1,5 mal mehr Niederschläge als im April. Die Niederschläge variieren mäßig. An 43 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
Der Ort Hilgenroth wurde erstmals 1430 urkundlich erwähnt. Die Bezeichnung der damaligen Siedlung lautete Heiligenrode bzw. Hilgerode. Diese Namen lassen hinsichtlich der Entstehung der Gemeinde auf Rodungen schließen.
Hilgenroth war im 15. Jahrhundert ein bedeutender Wallfahrtsort, zu dem zahlreiche Menschen aus weitentlegenen Teilen des Westerwaldes ebenso wie aus Westfalen, der Eifel, dem Rheinland oder dem Sauerland pilgerten. Mittelpunkt der Gemeinde ist auch heute noch die alte Kirche. Aus dem 15. Jahrhundert ist eine Aufzählung von Wunderberichten in der Kirche von Hilgenroth überliefert (Hilgenrother Mirakelbuch).[2] Nach der Einführung der Reformation in der Grafschaft Sayn, zu der Hilgenroth gehörte, endeten die Wallfahrten nach Hilgenroth. Auf Betreiben der saynischen Landstände wurde die Lateinschule in Altenkirchen Anfang des 18. Jahrhunderts wieder eröffnet und dem Pfarrer von Hilgenroth als Rektor übertragen.[3] Während des ersten Koalitionskriegs (1792-1797) zogen französische Truppe der Sambre-Maas-Armee bei ihrem Vormarsch durch den Westerwald durch die Ortsgemeinde Hilgenroth und hinterließen erhebliche Zerstörungen.[4]
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]
- 1815 – 107
- 1835 – 146
- 1871 – 163
- 1905 – 200
- 1939 – 220
- 1950 – 249
- 1961 – 260
- 1970 – 286
- 1987 – 260
- 2005 – 315
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Hilgenroth besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzende.[6]
Sehenswürdigkeiten
Die Evangelische Pfarrkirche Unserer lieben Frauen weist mit ihrer ältesten Bausubstanz, dem Turm, auf romanische Ursprünge zurück. Bemerkenswert ist die Übereckstellung des Turmes zum Kirchenschiff. Das Seitenschiff der Kirche, auf 1433 datiert, diente ursprünglich als Gnadenkapelle für ein Muttergottesbild.[7]
Anmerkung: Die Namensbezeichnung Unser lieben Frauen betraf lediglich den Altar des südlichen Seitenschiffes. Dehio irrt hier in [7]. Die heute namenlose evangelische Kirche zu Hilgenroth war nach ihrem Hauptaltar eine Hilarius-Kirche. Die durch ortsfremde Mönche/Pfarrer kurzfristig schon in früher Zeit selten auftauchende Bezeichnung Heiligenroth ist eine Verballhornung. Die urkundliche Erstbezeugung ist durch die älteste und noch im Ort verbliebene Sachurkunde, die älteste Glocke der Kirche, nach der Untersuchung durch den Sachverständigen des Deutschen Glockenmuseums auf 1409 zu datieren.
Links des Marienthaler Baches liegt auf einer Anhöhe der Marienthaler Kreuzweg. Er wurde in den Jahren von 1853 bis 1869 errichtet. In unmittelbarer Nähe befand sich das Kloster Marienthal bei Seelbach.
siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Hilgenroth
Verkehr
Kloster Marienthal ist der Name der unweit liegenden Bedarfshaltestelle der Oberwesterwaldbahn.
Wirtschaft
Die landwirtschaftlichen Flächen in Hilgenroth werden inzwischen nur noch im Nebenerwerb bzw. von auswärtigen Landwirten bewirtschaftet. Eine Reihe von Handwerksbetrieben bieten Arbeitsplätze vor Ort.
Literatur
- Gabriel Busch (Hrsg.): Hilgenroth/Marienthal – zwei Wallfahrtsorte, Siegburg, 1982.
- Daniel Schneider: Die Landstände in der Grafschaft Sayn sowie Sayn-Altenkirchen und Sayn-Hachenburg, in: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, 33. Jahrgang, 2007, S. 213-229.
- Daniel Schneider: Die Geschichte der Ortsgemeinde Obererbach (Westerwald). Die Ortschaften Hacksen, Niedererbach, Obererbach und Koberstein vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 2 Bände, Obererbach 2009, ISBN 978-3-00-027494-7 (mit zahlreichen Bezügen zu Hilgenroth).
Weblinks
Commons: Hilgenroth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Hilgenroth
- Ortsgemeinde Hilgenroth auf den Seiten der Verbandsgemeinde Altenkirchen
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Salome Solf-Maennersdoerfer: Das Hilgenrother Mirakelbuch, in: Gabriel Busch (Hrsg.): Hilgenroth/Marienthal. Zwei Wallfahrtsorte, Siegburg 1982, S. 193-240.
- ↑ Daniel Schneider: Die Landstände in der Grafschaft Sayn sowie Sayn-Altenkirchen und Sayn-Hachenburg, in: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, 33. Jahrgang, 2007, S. 227.
- ↑ Daniel Schneider: Die Geschichte der Ortsgemeinde Obererbach (Westerwald). Die Ortschaften Hacksen, Niedererbach, Obererbach und Koberstein vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Obererbach 2009, Bd. 1, Seite 228-234.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Infothek
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ a b Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz/Saarland. DKV. 1984. ISBN 3-422-00382-7
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