- Madsen (Waffe)
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Madsen (Waffe) Allgemeine Information Entwickler/Hersteller: Julius A. Rasmussen / Dansk Rekylriffel Syndikat Herstellerland: Dänemark Produktionszeit: 1903 bis 1955 Waffenkategorie: leichtes Maschinengewehr Ausstattung Gesamtlänge: 1145 mm Gewicht:
(ungeladen):9 kg Lauflänge: 585 mm
Technische Daten Kaliber: verschiedene (8 mm Mauser und 6,5 × 55 mm Mauser am häufigsten)
Mögliche Magazinfüllungen: 25, 30 oder 40 Patronen Munitionszufuhr: gebogenes Kastenmagazin Kadenz: 450 Schuss/min Anzahl Züge: 4 Drall: rechts Ladeprinzip: Zuschießender Rückstoßlader Listen zum Thema Das Madsen war ein leichtes Maschinengewehr, dessen Funktionsprinzip 1899 vom Direktor der Königlichen Militärwaffenfabrik in Kopenhagen, Julius A. Rasmussen, patentiert wurde. Die Firma Dansk Rekylriffel Syndikat fabrizierte eine von Theodor Schoubue verbesserte Variante, die 1903 von Herman Oluf Madsen, dänischer Kriegsminister und Hauptmann der Artillerie, in der dänischen Armee eingeführt wurde. Die Waffe gilt als eines der ersten leichten Maschinengewehre, das in großen Stückzahlen gefertigt wurde. Der Mechanismus war einzigartig. Im Grunde basierte er auf einer automatischen Variante des Verschlusses des Martini-Henry-Gewehrs.
Inhaltsverzeichnis
Funktion
Die Waffe ist ein zuschießender Rückstoßlader mit langem Rohrrücklauf. Im Waffengehäuse befindet sich ein aus dem Lauf, dem Verschlussgehäuse und dem Verschluss bestehendes Martini-System, das durch den Rückstoß zurückläuft und durch die Vorholfeder wieder nach vorn gebracht wird. Der Verschluss kann nach oben und unten schwenken. Er wird beim Rücklauf durch eine am Waffengehäuse angebrachte Kulisse nach oben geschwenkt. Dabei tritt der Auswerfer in Funktion und wirft die Patronenhülse nach unten aus.
Im Vorlauf des Systems wird der Verschluss nach unten geschwenkt und ein Zubringerhebel schiebt die nächste Patrone aus dem Magazin ins Patronenlager. In der letzten Phase des Vorlaufes schwenkt der Verschluss in die Mittelstellung hinter dem Patronenlager und ein innenliegender Hahn löst den Schuss über einen Zündstift aus.
Einsätze
1903 bis Erster Weltkrieg
Die kaiserlich russische Armee kaufte 1250 Exemplare des Madsen-LMGs, die während des Russisch-Japanischen Krieges zum Einsatz kamen. 1914 wurde das Madsen von Infanteriekompanien, Gebirgsjägereinheiten und später auch von Sturmtruppen der deutschen Armee vornehmlich in der Defensive eingesetzt. Dabei benutzte das deutsche Heer das Kaliber 8 mm Mauser, da die Patrone besser verfügbar war als die ursprüngliche Munition (6,5 × 55 mm Mauser). Die Herstellung des Madsens war zwar aufwändig, es war jedoch auch für seine Zuverlässigkeit bekannt. Während des Ersten Weltkrieges und noch danach wurde es an 34 Staaten in zwölf verschiedenen Kalibern verkauft.
Zweiter Weltkrieg
Bis Juni 1940 wurde das Madsen von der königlichen norwegischen Armee während des Norwegenfeldzuges benutzt. 3500 Stück im Kaliber 6,5 × 55 mm Mauser wurden von den dänischen Streitkräften eingesetzt, um die deutsche Invasion abzuwehren. Auch die Deutschen benutzten während des Krieges hindurch Madsen-LMGs als Beutewaffe. Erst 1955 ersetzte die dänische Armee das Madsen durch eine neuere Waffe.
Da die königlich-niederländisch-indische Armee vor dem Krieg standardmäßig mit dem Madsen-LMG ausgerüstet war, fielen der kaiserlich japanischen Armee nach dem Fall von Niederländisch-Indien einige Exemplare des LMGs in die Hände.
Heute
Die Militärpolizei des Bundesstaates Rio de Janeiro, Brasilien benutzt noch über hundert Jahre nach seiner Entwicklung das Madsen-LMG [1].
Referenzen
- Machine Guns (englisch)
- Firstworldwar.com: Madsen gun (englisch)
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