- Maloja Palace
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Das Maloja Palace (auch Maloja Palace Hotel, früher Hôtel Kursaal de la Maloja) ist ein Luxus-Hotel im bündnerischen Bergdorf Maloja in der Schweiz. Es war einst eines der grössten und modernsten Hotels der Welt.
Das Gebäude wurde 1882-1884 an einer Bucht des Silsersees vom belgischen Architekten Jules Rau im Neurenaissance-Stil erbaut und am 1. Juli 1884 eröffnet. Der fünf Stockwerke hohe Komplex beinhaltete 350 Zimmer mit rund 450 Betten und 20 Ess- und Ballsällen.[1][Anmerkung 1]
Jedoch musste das Hotelunternehmen unter dem belgischen Grafen Camille de Renesse nach nur fünf Monaten Konkurs anmelden, auch da im benachbarten Italien die Cholera ausgebrochen war. Das Hotel blieb in der Folge unter verschiedenen Eigentümern bis 1934 geöffnet.[2] In den folgenden Jahrzehnten diente die riesige Hotelanlage vor allem der Schweizer Armee, die hier Wiederholungskurse durchführte.
1962 vermietete die Eigentümergesellschaft, die Ferienhotel Maloja AG, deren Aktienmehrheit die belgische Krankenkasse Mutualité Chrétienne hielt, den Hotelkomplex an die Betreibergesellschaft Intersoc. Seither diente das Hotel als Lager-, Kolonien- und Ferienhaus für verschiedenste, primär belgische Jugendgruppen. Seit den 1980er-Jahren, als das Haus vollständig ausgelastet war, sank die Belegung jedoch stetig, was u.a. auf die sinkende Attraktivität von Lagerhäusern mit Massenlagern und militärischem Schichtbetrieb sowie auf die Streichung des Nachtzugs zwischen Brüssel und Chur durch die NMBS/SNCB zurückzuführen war, was die Reisezeit deutlich verlängerte. Zudem war die "Mutualité chrétienne" wie andere belgische Krankenkassen in finanziellen Nöten und würde durch die nötigen hohen Sanierungskosten weiter belastet werden.[3]
Im Januar 2006 wurde der Verkauf für 14 Millionen Franken des Maloja Palace durch die "Ferienhotel Maloja AG" auf Drängen der Hauptaktionärin bestätigt. Der Käufer ist ein Schweizer Unternehmen, geführt vom italienischen Millionär Amedeo Clavarino, der bereits diverse Hotels im Wallis aufgekauft hatte. Ursprünglich wollte er im Gebäude Ferienwohnungen erstellen, was aber nicht bewilligt wurde. Im Juli 2009 wurde das Maloja Palace nach einer umfangreicher Renovation und Restaurierung in Millionenhöhe als Luxushotel mit 50 Zimmern wiedereröffnet.[4]
Literatur
- Peter Böckli: Bis zum Tod der Gräfin – Das Drama um den Hotelpalast des Grafen Renesse in Maloja. 8 Auflage. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2007, ISBN 3-03823-342-0.
Einzelnachweise
- ↑ Maloja Palace – Eine nicht alltägliche Fassadenrenovation. Abgerufen am 3. Oktober 2009.
- ↑ Frischer Wind aus Mailand. Abgerufen am 4. Oktober 2009.
- ↑ Engadiner Post vom 31. Januar 2006: Wird das Maloja Palace wieder Luxushotel? Abgerufen am 1. Oktober 2009.
- ↑ Tages-Anzeiger vom 29. Juli 2009: Das Maloja Palace kommt einfach nicht zum Glänzen. Abgerufen am 30. September 2009.
Anmerkungen
- ↑ Die Quellen widersprechen sich: auf der offiziellen Website des Hotels Maloja Palace ist von 250 Zimmern die Rede.
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz des Maloja Palace
- Maloja Palace auf Hotelarchiv
- Ursula Bauer und Jürg Frischknecht: Die Affäre Renesse. In: Grenzland Bergell. wanderweb.ch, archiviert vom Original am 11. Juni 2007, abgerufen am 3. Oktober 2009.
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