- Malteser Hilfsdienst e.V.
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Der Malteser Hilfsdienst e. V. (Deutschland) ist eine 1953 vom Malteserorden und der Caritas gegründete katholische Hilfsorganisation. Das Wappen der Malteser zeigt das weiße achtspitzige Malteserkreuz auf rotem schildförmigem Grund. Die evangelische Schwesterorganisation ist die Johanniter-Unfall-Hilfe.
Der Malteser Hilfsdienst ist per Gesetz als freiwillige Hilfsgesellschaft im Sinne des Artikels 26 des Genfer Abkommens I anerkannt und Mitglied der BAGEH, der Bundesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe. Er ist neben der Deutsche Malteser gGmbH eine Teilorganisation der Malteser in Deutschland. In ihm wird die ehrenamtliche Arbeit gebündelt.
Der Malteser Hilfsdienst e. V. und die Malteser Hilfsdienst gGmbH haben in Deutschland zusammen etwa 45.000 ehrenamtliche und 3.000 hauptamtliche Mitarbeiter sowie 850.000 Fördermitglieder.[1]
Inhaltsverzeichnis
Leitsatz
Der seit dem 12. Jhd. gültige Leitsatz des Malteserordens "Tuitio fidei et obsequium pauperum", also "Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen" gilt auch für den Hilfsdienst.
Organisation
Bundesebene
Das Präsidium ist das höchste Zentralorgan der Malteser. Der Geschäftsführende Vorstand führt das operative Geschäft nach Vorgabe des Präsidiums. Das höchste beschlussfassende Gremium der Malteser ist die jährlich stattfindende Bundesversammlung.
Präsident des Malteser Hilfsdienstes e. V. ist Constantin von Brandenstein-Zeppelin. Der geschäftsführende Vorstand wird geführt von Johannes Freiherr Heereman (Geschäftsführender Präsident). Als Bundesarzt ist Rainer Löb der medizinisch Verantwortliche der Malteser.
Untergeordnete Gliederungen
Die Malteser richten sich als katholische Organisation an den deutschen Bistümern aus. Den Diözesangliederungen sind dann die Orts- und Stadtgliederungen angegliedert. Ihnen steht ein ehrenamtlicher Orts- bzw. Stadtbeauftragter vor. Teilweise gibt es auch hauptamtliche Kreis- oder Stadtgeschäftsstellen.
Organisation der Notfallvorsorge
Im Bereich der Notfallvorsorge übernimmt der Malteser Hilfsdienst die üblichen Strukturen des Katastrophenschutzes. Der Leiter Einsatzdienste und/oder Leiter Notfallvorsorge bildet als Alarmspitze einen Ansprechpartner für die Katastrophenschutzbehörden. Ihm unterstehen Züge, Gruppen und Trupps mit ihren jeweiligen Führungskräften. Auch die Bildung besonderer Katastrophenschutzeinheiten, wie etwa Schnelleinsatzgruppen, ist möglich.
Tätigkeitsbereiche
Der Malteser Hilfsdienst e. V. ist in den ehrenamtlichen Bereichen der Malteser tätig. Dies umfasst vor allem die folgenden Bereiche.
Ausbildung
An vielen Orten im Bundesgebiet bieten die Malteser unterschiedliche Lehrgänge im Bereich der Breitenausbildung (Erste-Hilfe-Kurse, Lebensrettende Sofortmaßnahmen etc.) an. Im Jahr 2005 wurde ein auf die DIN 9001 ausgerichtetes Qualitätsmanagement im Bereich der Ausbildung eingeführt. Dadurch ist ein bundeseinheitlicher Standard in der Ausbildung sichergestellt.
Auslandsdienst
Der zentrale Auslandsdienst wurde im Jahr 2005 aus dem Malteser Hilfsdienst e. V. ausgegliedert und ist jetzt als Malteser International (Auslandshilfswerk des Malteserordens) übernational, mit Sitz in Köln tätig. In vielen Gliederungen der Malteser findet ehrenamtliche Auslandsarbeit - insbesondere mit Ost- und Südosteuropa - statt.
Jugend
Die Malteser Jugend ist die in Gruppen zusammengeschlossene Gemeinschaft von Jugendlichen im Malteser Hilfsdienst e. V. bis zum 27. Lebensjahr. Die Schwerpunkte der Jugendarbeit werden definiert durch die im Leitbild festgelegten vier Säulen der Malteser Jugend, die im Einzelnen sind:
- Bildungsarbeit
- aktive Freizeitgestaltung
- malteserspezifische Ausbildung (z. B. Erste Hilfe)
- soziales Engagement.
Das Fundament der Malteser Jugendarbeit bildet der Glaube an Jesus Christus.
Die Jugendlichen sollen bestärkt werden, ihre Mitverantwortung für Kirche, Gesellschaft und Staat zu erkennen und zu tragen. Neben den regelmäßigen Gruppenstunden im Ortsverband sind es besonders die Fahrten, Zeltlager und Seminare, die das Vereinsleben prägen. Die Malteser Jugend hat es in den letzten Jahren geschafft, entgegen dem Trend in anderen Jugendverbänden seine Mitgliederzahl (etwa 9.000) zu halten und sogar zu erhöhen.
Notfallvorsorge
Zum Bereich der Notfallvorsorge gehören die beiden großen Bereiche Katastrophenschutz und Sanitätsdienst. Hierzu halten die Malteser bundesweit Einheiten (Sanitäts- und Betreuungszüge, Fernmeldezüge und andere Einheiten) vor. Bei Großveranstaltungen wie dem Heiligen Jahr 2000 in Rom, dem Weltjugendtag in Köln, beim Besuch von Papst Benedikt in Bayern oder den Katholikentagen waren die Malteser im Einsatz.
Zur Notfallvorsorge gehört auch der Bereich der Psychosozialen Notfallversorgung und damit die Fachbereiche Notfallseelsorge, Krisenintervention und Hilfe für Helfer (CISM).
Soziale Dienste
Die sozialen Dienste im Malteser Hilfsdienst e. V. sind der Hospizdienst sowie ehrenamtliche Besuchs- und Begleitdienste (BBD). Die BBD bilden eine Schnittstelle zu den sozialunternehmerischen Diensten der Malteser Hilfsdienst gGmbH und kooperieren hier teilweise auch mit Pfarrgemeinden vor Ort (Krankenbesuche etc.).
Ehrenmitglieder
- Benedikt XVI., Papst
Siehe auch
Weblinks
Quellenangaben
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