Manfred Wagner (Fußballspieler)

Manfred Wagner (Fußballspieler)

Manfred Wagner (* 31. August 1938) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der im Jahr 1966 als Spieler von TSV 1860 München die Deutsche Fußballmeisterschaft gewonnen hat.

Inhaltsverzeichnis

Laufbahn

Vor der Bundesliga, bis 1963

In der Saison 1958/59 debütierte der aus der Jugend des FC Neuhofen, aus dem Münchner Stadtbezirk Sendling stammende Manfred Wagner, am 5. Oktober 1958 beim Auswärtsspiel gegen den VfR Mannheim als Rechtsaußen in der Ligamannschaft von 1860 München in der Oberliga Süd. Das Spiel ging mit 1:4 Toren für die „Löwen“ verloren und der 20-Jährige wurde von Trainer Hans Hipp insgesamt in zwölf Spielen eingesetzt. Ab der Runde 1959/60 gehörte er neben Johann Auernhammer, Alfred Heiß, Rudolf Kölbl und Alfons Stemmer dem erweiterten Kreis der Stammbesetzung an. Jetzt war er auf der rechten Verteidigerposition aktiv und die „Blauen“ belegten 1960 den vierten Rang im Süden. Die letzten zwei Oberligarunden – ab 1961 – übernahm Max Merkel das Traineramt bei 1860 München. Mit dem Titelgewinn 1963 vor dem 1. FC Nürnberg und dem Lokalrivalen Bayern München zog 1860 in Endrunde um die Deutsche Meisterschaft ein und wurde für die neue Fußball-Bundesliga nominiert. Das Schlussdreieck des Süddeutschen Meisters 1963 bildete überwiegend die Besetzung mit Petar Radenkovic im Tor und das Verteidigerpaar Wagner und Rudolf Steiner. In der Endrunde kam Wagner in allen sechs Spielen gegen Borussia Dortmund, Borussia Neunkirchen und den Hamburger SV zum Einsatz. Von 1958 bis 1963 kam Manfred Wagner auf 95 Einsätze mit vier Toren in der Oberliga Süd.

Bundesliga, 1963 bis 1970

Wagner bestritt alle 30 Rundenspiele in der ersten Saison der Fußball-Bundesliga 1963/64, als 1860 München den siebten Tabellenplatz belegte und am 13. Juni 1964 in Stuttgart mit 2:0 Toren den DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt gewann. Wagner hielt im Pokalfinale den Eintracht-Linksaußen Lothar Schämer in Schach. In der zweiten Bundesligasaison verbesserten sich die „Löwen“ auf den vierten Rang, trumpften aber im Wettbewerb des Europapokals der Pokalsieger noch besser auf. Nach drei dramatischen Spielen schalteten sie im Halbfinale den AC Turin aus und zogen in das Finale am 19. Mai 1965 in das Wembley-Stadion gegen West Ham United ein. Die Mannschaft von Manager Ron Greenwood setzte sich vor 97.974 Zuschauern mit 2:0 Toren durch. Wagner bekämpfte dabei den „Hammers“-Flügelstürmer John Sissons.

Im Jahr der Fußballweltmeisterschaft 1966 gelang Trainer Max Merkel mit seiner Mannschaft der Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Vor Borussia Dortmund und dem Lokalrivalen Bayern München gewann 1860 München den Titel. Wagner verteidigte dabei in 26 Spielen für die „Blauen“. Als Titelverteidiger kam 1860 hinter dem neuen Meister Eintracht Braunschweig 1967 auf den Vizerang – Max Merkel wurde am 10. Dezember 1966 entlassen – und schied im Europacup der Meister gegen Real Madrid – mit Verteidiger Wagner – aus. Danach war der sportliche Höhenflug der „Löwen“ beendet. Über die Plätze 12. (1968) und 10. (1969) – Wagner bestritt 31 bzw. 33 Spiele – führte der Weg zum Abstieg in der Saison 1969/70. Mit Fritz Langner und Franz Binder versuchten zwei Trainer vergeblich die „Löwen“ in der Klasse zu halten. Wagner lief nochmals in 28 Bundesligaspielen für 1860 auf. Insgesamt absolvierte er von 1963 bis 1970 in der Bundesliga 187 Spiele und schoss dabei drei Tore. Am 3. Mai 1970 beendete er mit dem 0:0 Heimremis gegen Rot-Weiß Essen an der Seite der Mitspieler Radenkovic, Rudolf Zeiser, Klaus Fischer und Ferdinand Keller seine Bundesligakarriere.

Ende der Laufbahn, 1971

Manfred Wagner ging mit 1860 in die Regionalliga Süd 1970/71. Mit Trainer Hans Tilkowski belegten die 60er den vierten Rang und der 32-jährige Wagner absolvierte 31 Spiele, zumeist als Libero. Mit dem Spiel am 19. Mai 1971 gegen den FC Villingen im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße beendete er seine Laufbahn. Er ist noch immer (2008) als Koordinator der „Löwen“-Traditionsmannschaft tätig.

Literatur

  • Matthias Weinrich, Der Europapokal 1955 bis 1974, Agon-Verlag, 2007, ISBN 978-3-89784-252-6
  • Werner Skrentny (Hg.), Als Morlock noch den Mondschein traf, Die Geschichte der Oberliga Süd 1945-1963, Klartext-Verlag, 1993, ISBN 3-88474-055-5
  • Enzyklopädie des deutschen Fußballs, Agon-Verlag, 1998, ISBN 3-89784-132-0
  • Matthias Weinreich/Hardy Grüne, Deutsche Pokalgeschichte, Agon-Verlag, 2000, ISBN 3-89784-146-0
  • Lorenz Knieriem/Hardy Grüne, Spielerlexikon 1890-1963, Agon-Verlag, ISBN 3-89784-148-7

Weblinks


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