- FC Turin
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FC Turin Voller Name Torino Football Club 1906 S.p.A. Ort Turin Gegründet 3. Dezember 1906 Vereinsfarben granatrot Stadion Olympiastadion Turin Plätze 25.370 Präsident Urbano Cairo Trainer Giampiero Ventura Homepage www.torinofc.it Liga Serie B 2010/11 8. Platz Der FC Turin (offiziell: Torino Football Club 1906 S.p.A.) ist ein italienischer Fußballverein aus der piemontesischen Hauptstadt Turin in Norditalien.
Die Mannschaft wird I Granata (Die Granatroten) nach der Farbe ihrer Trikots, der Verein Il Toro (Der Stier) nach einer Abkürzung des Namens bzw. des Wappentiers genannt. Der Club hieß von 1936 bis 1977 A.C. Torino und von 1977 bis 2005 Torino Calcio.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Anfänge
1900 fusioniert die Mannschaft vom FC Torinese mit Internazionale Torino, die neue Mannschaft behielt vorerst den Namen Football Club Torinese. Sechs Jahre später schlossen sich einige frühere Juventus-Turin-Spieler dem FC Torinese an, gemeinsam gründete man am 3. Dezember 1906 den Foot Ball Club Torino.
Ihre erste nationale Meisterschaft wurde ihnen wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs aberkannt. Der Meistertitel der Saison 1926/27 wurde Turin nachträglich aberkannt, als herauskam, dass Abwehrspieler Luigi Allemandi vom Lokalrivalen Juventus Turin im Vorfeld eines Derby bestochen wurde. Spieler und Trainer dieser legendären Anfangszeit des FC Turin war zwischen 1906 und 1924 der spätere Weltmeistertrainer Vittorio Pozzo, der dem Verein bis an sein Lebensende eng verbunden blieb. Er baute in seiner Zeit als Nationaltrainer von 1929 bis 1948 häufig auf die Spieler seines Heimatclubs. In einem Länderspiel stellte er in die Anfangsformation einmal elf Spieler aus Turin – zehn vom FC und einen von Juventus. In der Saison 1927/28 gewann der Club erstmals den italienischen Meistertitel, den Scudetto. Zur Saison 1936/37 wurde der Vereinsname in Associazione Calcio Torino geändert, da die faschistischen Machthaber keine ausländischen Wörter in Vereinsnamen duldeten.
Il Grande Torino
Seine erfolgreichste Periode erlebte der Verein zwischen 1942 und 1949. Die Mannschaft dieser Zeit, unter Führung des Mannschaftskapitäns Valentino Mazzola, ging als Grande Torino in die Fußballgeschichte ein und gilt bis heute als eine der besten, die jemals in der Serie A spielte. Der AC Turin gewann zwischen 1943 und 1949, unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg, fünf Meistertitel in Folge und stellte damit den von Juventus aufgestellten Rekord der ersten Hälfte der 1930er Jahre ein. Der letzte dieser fünf Titelgewinne zählt dennoch zum traurigsten Kapitel der Vereinsgeschichte. Bereits am fünftletzten Spieltag sicherte man sich durch ein 1:1 beim Hauptverfolger Inter Mailand den Scudetto, den Ausgleich schoss Valentino Mazzola kurz vor Abpfiff. Aufgrund dessen gab es eine Reise nach Portugal, wo ein Freundschaftsspiel gegen Benfica Lissabon stattfand. Auf dem Rückflug am 4. Mai 1949 stürzte die Fiat G.212 in dichten Nebel wenige Meter unterhalb der Basilika von Superga in den gleichnamigen Hügel über Turin. Fast alle Spieler der Mannschaft kamen ums Leben, ebenso Funktionäre des Vereins und drei begleitende Journalisten. Von der Mannschaft des Grande Torino überlebte nur Sauro Tomà, der die Reise nach Lissabon wegen einer Verletzung nicht angetreten hatte. Die Saison wurde von der A-Jugend zu Ende gespielt.
Der Verein erholte sich nicht mehr von diesem Verlust. Nach einem Jahrzehnt mittelmäßiger Saisons stiegen sie 1959 in die Serie B ab, nach einem Jahr aber wieder in die Serie A auf. Von den frühen 1960ern bis in die späten 1980er erzielten die Turiner gute Ergebnisse in der Serie A, darunter eine weitere Meisterschaft in der Saison 1975/76. Zur Saison 1978/79 wurde der Verein in Torino Calcio umbenannt. Seit dem Ende der 1980er wechselte man zwischen der Serie A und Serie B hin und her, ohne weitere Erfolge zu erzielen, abgesehen vom Gewinn der Coppa Italia 1993 und dem Mitropapokal 1991.
Aber auch in ihren schlechtesten Jahren lieferten I Granata legendäre Spiele in den sogenannten Derby della Mole gegen den Lokalrivalen Juventus.
Aktuelle Entwicklungen
Dem sportlichen Aufstieg in die Serie A zur Saison 2005/06 nach drei Jahren Zweitklassigkeit folgte schnell die Ernüchterung: Am 25. Juli 2005 entschied das Sportgericht des Fußballverbandes, Torino Calcio, zusammen mit dem FC Messina, keine Serie A-Lizenz zu erteilen, weil beide Vereine enorme Schulden angehäuft hatten. Während der italienische Gerichtshof für Sportfragen in Rom die Entscheidung im Fall von Messina revidierte, bestätigte er die Lizenzverweigerung für Torino. In Summe hatte der Verein 34 Millionen Euro an Verbindlichkeiten beim Finanzamt. Nachdem eine Bürgschaft vorgelegt wurde, die rund die Hälfte dieser Schulden abdecken sollte, stellte sich heraus, dass diese Dokumente gefälscht waren. Dennoch durfte Turin in der Saison 2005/06 in der Serie B antreten, nachdem sich neue Investoren gefunden hatten. Jedoch stellte sich heraus, dass auch einige Bürgschaftspapiere gefälscht waren und der Torino einen Schuldenberg in Höhe von ca. 80 Millionen Euro hatte. Diese Last führt zu der Insolvenz des Klubs, es gab wenig Aussichten für eine Rettung des Klubs.
In der Saison 2005/06 schaffte der neu gegründete FC Turin dennoch den Erstliga-Aufstieg. Im entscheidenden Relegations-Rückspiel wurde die AC Mantova vor knapp 60.000 Zuschauern im gut gefüllten Stadio delle Alpi mit 3:1 besiegt, nachdem man das Hinspiel in Mantua mit 2:4 verloren hatte. Konnte der Klub in den Spielzeiten 2006/07 und 2007/08 noch knapp den Abstieg entrinnen, musste der Klub am Ende der Saison 2008/09 als Tabellenachtzehnter wieder den Gang in die Serie B antreten.
Stadion
Die erste wirkliche Heimat fand der FC Turin 1926 im Stadio Filadelfia, in dem man bis 1963 spielte. Bis heute hängt das Herz der Tifosi am alten Filadelfia, das die Heimstätte des Grande Torino war. Trotz immer wiederkehrender Pläne es zu restaurieren und wieder zur Spielstätte des FC Turin zu machen, verfällt es aktuell.
Von 1963 bis 1990 trug der Klub seine Heimspiele im Stadio Comunale mit Platz für ca. 65.000 Fans aus, das man sich mit dem Lokalrivalen Juve teilte. 1990 erfolgte der Umzug ins für die Weltmeisterschaft 1990 neu errichtete, ca. 69.000 Zuschauer fassende, Stadio delle Alpi, das man sich wiederum mit Juventus teilte. Jedoch war das im Norden Turins liegende Stadion wegen der schlechten Sichtbedingungen für Zuschauer bei Anhängern beider Lager äußerst unpopulär.
Seit der Saison 2006/07 tragen beide Turiner Klubs ihre Heimspiele wieder im alten Stadio Comunale aus, das ca. 27.500 Zusehern Platz bietet, anlässlich der Olympischen Winterspiele 2006 komplett modernisiert wurde und seither den Namen Olympiastadion trägt.
Logohistorie
Ehemalige Spieler
(siehe auch: Grande Torino)
- Christian Abbiati
- Nicola Amoruso
- Jocelyn Angloma
- Dino Baggio
- Adolfo Baloncieri
- Federico Balzaretti
- Enzo Bearzot
- Sergio Brighenti
- Luca Bucci
- Horst Buhtz
- Emanuele Calaiò
- Riccardo Carapellese
- Luciano Castellini
- Francesco Coco
- Paul Codrea
- Sandro Cois
- Giancarlo Corradini
- André Cruz
- Massimo Donati
- Mark Edusei
- Marco Ferrante
- Pietro Ferraris
- Giorgio Ferrini
- Daniele Fortunato
- Enzo Francescoli
- Giovanni Francini
- Diego Fuser
- Luigi Griffanti
- Hasse Jeppson
- Júnior
- Wim Kieft
- Georges Lang
- Gianluigi Lentini
- Julio Libonatti
- Cristiano Lucarelli
- Luca Marchegiani
- Valentino Mazzola
- Gustavo Méndez
- Romeo Menti
- Lorenzo Minotti
- Roberto Mussi
- Aldo Olivieri
- Alberto Orlando
- Abédi Pelé
- Gianluca Pessotto
- Pinga
- Fabrizio Poletti
- Toni Polster
- Paolino Pulici
- Fabio Quagliarella
- Ruggiero Rizzitelli
- Gino Rossetti
- Claudio Sala
- Jürgen Säumel
- Walter Schachner
- Heinrich Schönfeld
- Enzo Scifo
- Franco Selvaggi
- Franco Semioli
- Lucidio Sentimenti
- Aldo Serena
- Hakan Şükür
- Sauro Tomà
- Rafael Martín Vázquez
- Lido Vieri
- Johan Walem
- Renato Zaccarelli
Ehemalige Trainer
Erfolge
- A-Mannschaft:
- Mitropapokal: 1 (1991)
- Italienischer Meister: 7 (1927/28, 1942/43, 1945/46, 1946/47, 1947/48, 1948/49 und 1975/76)
- Coppa Italia: 5 (1935/36, 1942/43, 1967/68, 1970/71 und 1992/93)
- Serie B: 3 (1959/60, 1989/90 und 2000/01)
- UEFA-Pokal-Finalist 1991/92 (gegen Ajax Amsterdam)
- Coppa delle Alpi: 1 (1990)
- Jugendmannschaft:
- Coppa Italia Primavera : 7 (1982/83, 1983/84, 1985/86, 1987/88, 1988/89, 1989/90 und 1998/99)
- Torneo di Viareggio: 6 (1984, 1985, 1987, 1989, 1995 und 1998)
Weblinks
Commons: FC Turin – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Offizielle Webseite (italienisch)
- Aktuelle Nachrichten zum FC Turin (italienisch)
- Webarchiv des FC Turin (italienisch)
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