Manganosit

Manganosit
Manganosit
Zincite-Manganosite-Sonolite-21568.jpg
scharfkantige, pseudokubische, schwarze Kristalle von Manganosit auf einer Matrix aus massigem Sonolith (rosa, im Bild links und unten) und glänzendem, blättrigem Zinkit (rot)
Chemische Formel MnO
Mineralklasse Oxide mit Metall: Sauerstoff = 2:1 und 1:1
4.AB.25 (früher IV/A.04-40) (nach Strunz)
04.02.01.03 (nach Dana)
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse m\bar{3}m
Farbe smaragdgrün, an der Luft schwarz werdend
Strichfarbe braun
Mohshärte 5 - 6
Dichte (g/cm3) 5,18
Glanz glasartig
Transparenz durchsichtig
Bruch faserig
Spaltbarkeit {001}, {010}, {001} vollkommen
Habitus

Manganosit, chemisch Mangan(II)-oxid, ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide mit einem Mengenverhältnis von Metall zu Sauerstoff von 1:1 mit nur kleinen bis mittelgroßen Kationen. Es gehört zur Periklas-Gruppe.

Manganosit kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Formel MnO und bildet oktaedrische Kristalle, die in Körnern und spaltbaren Aggregaten bis zu 10 cm Größe vorkommen. Es ist bei frischen Bruch von smaragdgrüner Farbe, färbt sich an der Luft aber schnell schwarz.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde 1817 von C.F. Jasche in der Typlokalität, der Kaiser Franz-Mine in der Nähe von Elbingerode im Harz gefunden. Es wurde nach seinem Bestandteil, dem Element Mangan benannt.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Manganosit zu den Oxiden mit einem Verhältnis von Metall zu Sauerstoff von 2:1 oder 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Calciumoxid, Monteponit, Bunsenit, Murdochit, Periklas und Wüstit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit den gleichen Mineralen außer dem Murdochit eine Untergruppe der Oxide mit einem Verhältnis von Metall zu Sauerstoff von 1:1 und kleinen bis mittelgroßen Kationen (Periklasgruppe).

In der Systematik nach Dana bildet es mit Calciumoxid, Monteponit, Bunsenit, Periklas, Wüstit und Hongquiit die Periklasgruppe, eine Untergruppe der einfachen Oxide mit einer Kationenladung von 2+.[1]

Bildung und Fundorte

Manganosit bildet sich als Verwitterungsprodukt aus anderen Manganmineralen wie Rhodochrosit. Die Bildung geschieht durch Metamorphose unter sauerstoffarmen Bedingungen.

Die meisten Manganosit-Funde sind aus von japanischen Insel Honshu bekannt. Dort sind die gefundenen Mengen auch ausreichend für einen wirtschaftlichen Abbau des Manganerzes. Weitere Funde sind unter anderem aus Schweden, Deutschland, China, der Schweiz, Großbritannien und den Vereinigten Staaten bekannt.

Kristallstruktur

Kristallstruktur von Manganosit

Manganosit kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der Raumgruppe Fm\bar{3}m mit dem Gitterparameter a = 4,44 Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle. Es kristallisiert damit in der Natriumchloridstruktur.

Verwendung

Größere Manganosit-Vorkommen dienen als Rohstoff für die Gewinnung von Mangan.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. New Dana Classification of Halogenide Minerals

Literatur

  • Manganosit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf)
  • Jean-Raymond Gavarri et. al.: Structural Evolution of Manganosite: Comparison of Properties of Nonstoichiometric Manganese and Iron Monoxides. In: Journal of Solid State Chemistry. 1985, 58, 56-70.

Weblinks

 Commons: Manganosite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Manganosīt — s. Manganoydul …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Manganosit — Manganosịt   der, s/ e, smaragdgrünes, an der Luft schwarz werdendes, kubisches Mineral der chemischen Zusammensetzung MnO; Härte nach Mohs 5 6, Dichte 5,36 g/cm3; metasomatisch in kontaktmetamorphem Marmor gebildet …   Universal-Lexikon

  • Manganosit — Man|ga|no|sit [...auch ... zit] der; s, e <zu ↑Magnesia u. 2↑...it> ein smaragdgrünes, an der Luft schwarz werdendes Mineral …   Das große Fremdwörterbuch

  • Manganmonooxid — Kristallstruktur Mn2+      O2 Allgemeines Name …   Deutsch Wikipedia

  • Manganmonoxid — Kristallstruktur Mn2+      O2 Allgemeines Name …   Deutsch Wikipedia

  • Manganoxidul — Kristallstruktur Mn2+      O2 Allgemeines Name …   Deutsch Wikipedia

  • MnO — Kristallstruktur Mn2+      O2 Allgemeines Name …   Deutsch Wikipedia

  • Mangan(II)-oxid — Kristallstruktur Mn2+      O2 …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Dana/Oxide und Hydroxide — Die Oxide und Hydroxide in der Systematik der Minerale nach Dana umfassen die Klasse III dieser Systematik. Nach der neuen Dana Klassifikation besteht die Klasse aus den Unterklassen 4 (Oxide), 5 (Uran und thoriumhaltige Oxide), 6 (Hydroxide und… …   Deutsch Wikipedia

  • Bunsenit — aus Johanngeorgenstadt, Erzgebirge (Sachsen) Chemische Formel NiO Mineralklasse Oxide und Hydroxide 4.AB.25 (nach Strunz) 04.02.01.02 (nach Dana) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”