- Typlokalität
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Die Typlokalität (Typuslokalität in der Biologie) ist in der Geologie und der Mineralogie der Ort (Lokalität), von dem ein Gestein oder Mineral (in der Biologie das Typusexemplar) für dessen erstmalige wissenschaftliche Beschreibung stammt. Gelegentlich werden für Minerale auch zwei oder mehr Typlokalitäten angegeben, wenn zur Analyse des Materials Proben von verschiedenen Fundorten herangezogen wurden. Oft werden die jeweiligen Gesteine oder Minerale nach dem ersten Fundort benannt, dies gilt häufig auch für Fossilien, insbesondere Leitfossilien der Paläontologie.
Der Begriff wird darüber hinaus auf Einheiten der Stratigraphie ausgedehnt. So sind etwa die GSSPs Typlokalitäten für chronostratigraphische Einheiten, und die Definition von Formationen der Lithostratigraphie ist an eine Typlokalität gebunden. In gleichem Sinne gibt es für bestimmte tektonische Strukturen Typlokalitäten.
Beispiele
Beispiele für Gesteine, die nach Typlokalität benannt sind, liefern unter anderem die Bezeichnungen Harzburgit und Lüneburgit, abgeleitet von den Orten Bad Harzburg und Lüneburg (Niedersachsen) in Deutschland, das Mineral Freibergit, nach dem Ort Freiberg, sowie das Mineral Löllingit, das von dem Ort Lölling in Kärnten in Österreich seinen Namen erhielt.
Eine Typlokalität kann auch Fundort für verschiedene Gesteine und Minerale sein. So wurden in Hagendorf unter anderem erstmals die Minerale Carlhintzeit (bezeichnet nach dem Mineralogen Carl Hintze), Hagendorfit (abgeleitet vom Ortsnamen), Phosphophyllit (charakterisiert durch Zusammensetzung und Aussehen), und Strunzit (nach dem Mineralogen Karl Hugo Strunz) gefunden.[1] Die Kleinstadt Moctezuma in Sonora (Mexiko) ist neben dem Moctezumit auch Typlokalität für zwölf weitere Minerale, darunter Paratellurit, Zemannit und Spiroffit.[2]
Beispiele für Typlokalitäten von geologischen Formationen und Strukturen sind etwa der „Dinosaur Ridge“ im US-Bundesstaat Colorado, westlich von Denver in den Vereinigten Staaten, hier liegt die Typlokalität der Morrison-Formation. Die Caldera, die Einbruchsstruktur eines Vulkankraters, hat als Typlokalität die Caldera de Taburiente auf La Palma, eine der zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln.
Einzelnachweise
Weblinks
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