- Mano Fico
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Als Feigenhand (auch Fingerfeige oder „jemandem die Feige zeigen“, mano in fica, mano fico) bezeichnet man eine Geste mit der Hand, bei der der Daumen zwischen Zeige- und Mittelfinger geklemmt wird.
Inhaltsverzeichnis
Verwendung
Gelegentlich wird die Feigenhand bei dem Kinderspiel "Ich habe deine Nase!" verwendet.
Im American Sign Language–Alphabet steht die Feigenhand für den Buchstaben „T“.
Im antiken Rom war die Feigenhand ein Fruchtbarkeits– und Glückssymbol und diente zur Abwehr von bösem Zauber. Feigenhand–Talismane gelten in Portugal und Brasilien auch heute noch als Glücksbringer.
Feigen (lat.Ficus) und Weintrauben galten in der Antike als Attribute des Wein– und Fruchtbarkeits–Gottes Dionysos–Bacchus. So bezeichnet in der italienischen Sprache das Wort „Fica“ nicht nur die Feige als Frucht, sondern auch die Vulva und ist ein Vulgärwort für den Geschlechtsverkehr. „Mit der Feig´n hausieren“ gilt in Wien als volkstümlicher Ausdruck für Prostitution, ein Schürzenjäger ist ein „Feigen-Tandler“.
Die Geste dient nicht nur der Zurückweisung einer Zumutung, sondern auch der Abwehr aller möglichen Übel wie Behexen, Verschreien und dem bösen Blick.
Trivia
Im Jahr 1952 wurde im Domslandmoor nahe der Ortschaft Windeby bei Eckernförde in Schleswig-Holstein die gut erhaltene Moorleiche eines etwa 16-jährigen Jungen aus dem 1. Jahrhundert, die sogenannte Moorleiche von Windeby, gefunden. Aufgrund unzulänglicher Geschlechtsbestimmungen und einer falschen Deutung des Fundensembles war diese Leiche viele Jahre als Mädchen von Windeby bekannt.
Um die Todesumstände der zunächst als weiblich angesehenen Moorleiche rankten sich viele Spekulationen und Theorien. Forscher gingen von einer Hinrichtung aus. Als Indizien dafür wurden die ungewöhnliche Frisur, eine Augenbinde sowie die Handhaltung in der Feigenform aufgeführt. An der rechten Hand der Leiche soll der Daumen zwischen Zeige- und Mittelfinger hindurch gesteckt gewesen sein. Diese Handhaltung sowie eine Augenbinde gaben Anlass zu Spekulationen, die damals noch als junge Frau angesehene Moorleiche sei eine zu Lebzeiten ihrem Ehemann untreu gewesene Ehefrau und zur Strafe ins Moor getrieben worden. Das Daumenzeichen war in der Eisenzeit aber noch unbekannt. Später wurde nachgewiesen, dass die betreffende Hand bei der Einlagerung nach der Bergung der Moorleiche verformt wurde.
Siehe auch
Weblinks
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