- Maponus
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Maponos oder Maponus ist ein keltischer Gott der Jagd und der Jugend, wahrscheinlich auch der Fruchtbarkeit und des Lichts. Er wurde vor allem im Norden Britanniens in der Nähe des Hadrianswalls verehrt und in romano-britischer Zeit dem römischen Gott Apollo gleichgesetzt.
Der Gott wurde wahrscheinlich auch von den Festlandkelten Galliens verehrt. Außer zwei Inschriften in Rouen und Chamalières kennt auch der Kalender von Coligny zwei Tage, die die Bezeichnung „Mapanos“ tragen.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie
Der Name „Maponos“ leitet sich vom keltischen „Mapos“ (Sohn) und der Endsilbe „-onos“ ab, die als häufige Endung von Götternamen auftritt, als Übersetzung des Namens wird zumeist „Der Große Sohn“ vorgeschlagen.
Verwandt ist der Name der walisischen Sagengestalt Mabon, des Sohnes der Modron („Mutter“) und des Mellt („Blitz“). Er wird in der kymrischen Sage von Kilhwch und Olwen als der größte Jäger Britanniens bezeichnet, und muss von König Artus aus seiner Gefangenschaft in Gloucester befreit werden. Auch die irische Sagengestalt Angus MacOg wird oftmals zum Vergleich angeführt, denn auch dieser stellt den Archetyp des jungen keltischen Gottes, des Sohnes der Muttergöttin und des Himmelsgottes (in Wales Modron und Mellt, in Irland Boand und Dagda) dar.
Weitere Figuren aus der Artussage, die etymologisch verwandt sind, sind eventuell
- der mit Mabon eventuell analoge Mabuz,
- der Ritter Mabonagrians, dessen Name keltischen Ursprungs ist und den des Maponos, mit dem der ebenfalls bezeugten keltischen Apollon-Hyposthase Grannus verbindet.
Esoterik
Im neuheidnischen "Wicca-Kult" sowie Teilen des modernen Druidentums wird das Fest des Herbstäquinoktiums nach der walisischen Sagengestalt Mabon benannt und Mabon oder Maponos als Inkarnation des jungen Licht- oder Sonnengottes interpretiert, der im Herbst oder zu Mittwinter von der Muttergöttin geboren werde.
Weblinks
Quellen
- IAG 213,
- RIB 1121, RIB 1122, RIB 1120, RIB 2063, RIB II, 3/2431.2, RIB 0583
- JRS 1968, 209,, n' 28
Literatur
- Bernhard Maier: 'Lexikon der keltischen Religion und Kultur. Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5
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