Marduk-apla-iddina II.

Marduk-apla-iddina II.
Marduk-apla-iddina II.

Marduk-apla-iddina II. (biblisch: Merodach-Baladan), ein Chaldäer vom Stamm der Bit Jakin, eroberte Babylonien 721 v. Chr. und regierte das Land als König. Im Jahr 710 v. Chr. wurde er von Sargon II. besiegt:

„Ihn selbst samt seiner Frau, seinen Söhnen, seinen Töchtern...und seinen Untertanen brachte ich (Sargon) zusammen und machte sie zu Kriegsgefangenen.“

Prunkinschrift Sargons

Unter Sanherib konnte er 703 v. Chr. nochmals neun Monate als König herrschen, ehe er unweit von Kisch besiegt wurde. Die Aufgeführten Sargon II. und Sanherib sind in der Reihenfolge allerdings Herrscher des Reiches von Assur gewesen von 721-705 v.Chr. bzw. 704-681 v.Chr.[1]

In der Bibel wird Marduk-apla-iddina als Merodach-baladan, der Sohn Baladans, erwähnt, der eine Gesandtschaft nach Jerusalem an den Hof des judäischen Königs Hiskia schickte. Ziel dieser Mission war vermutlich die Bildung einer antiassyrischen Koalition. Im weiteren Bericht der Bibel demonstrierte Hiskia der Gesandtschaft seinen Reichtum, wofür ihn der Prophet Jesaja tadelte und den Raub seiner Schätze durch die Babylonier vorhersagte. Die Prophezeiung wird von einigen Historikern in Zusammenhang mit der Zerstörung Jerusalems durch Nebukadnezar II. im Jahre 586 v. Chr. gebracht.

Eine Schrift, die die Pflanzen des Heilkräutergartens des Königs aufzählt, ist bedeutsam für die Garten- und Medizingeschichte. So weiß man aus dieser Schrift z.B., dass Portulak als Heilmittel verwendet wurde.

Einzelnachweise

  1. Klaus-Jürgen Matz: Wer regierte wann? Regententabelle zur Weltgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. 5. Aufl. Dtv, München 2001, ISBN 3-423-32523-2.


Vorgänger Amt Nachfolger
Šulmanu-ašared V. König von Babylonien
721–710 v. Chr.
Sargon II.
Vorgänger Amt Nachfolger
Marduk-zakir-šumi II. König von Babylonien
703 v. Chr.
Bel-ibni

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