- Maria-Hilf-Kirche (Wiesbaden)
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Die katholische Maria-Hilf-Kirche in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden ist eine 1893 bis 1895 von Max Meckel errichtete neoromanische Kirche. Zusammen mit den anderen großen Innenstadtkirchen bildet sie ein einzigartiges Zeugnis historistischer Architektur.
Inhaltsverzeichnis
Baugeschichte
Ein Stich der Stadt Wiesbaden aus dem Jahr 1638 zeigt bereits eine Kapelle, die in der Gegend der heutigen Maria-Hilf-Kirche steht. Die Bezeichnung trat vermutlich schon vor der Reformation in Erscheinung, auch wurde der Name als Flurbezeichnung „auf der Hilf“ bei der Bebauung des Stadtviertels verwendet. Daran anknüpfend wurde die Kirche, die von 1893 bis 1895 erbaut wurde, „Maria, Hilfe der Christen“ genannt.
Der Architekt Max Meckel aus Freiburg entschied sich für den neoromanischen Stil, obwohl er normalerweise den neogotischen bevorzugte. Der Grund hierfür lässt sich nicht mehr genau nachvollziehen, möglicherweise wollte er aber den neogotischen Türmen der Bonifatius- und der Marktkirche ein Gegengewicht im Stadtbild bieten.
Nach zweijähriger Bauzeit wurde die Maria-Hilf-Kirche in unmittelbarer Nähe des Alten Friedhofs am 5. Oktober 1895 geweiht.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bauwerk stark beschädigt. In der Nacht vom 2. auf den 3. Februar 1945 wurden ein Großteil des Daches und der Gewölbe, sowie Fenster und Orgel zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte jedoch schon bald nach Kriegsende. 1955 war ein Großteil wieder hergestellt. 1964 gab es drei neue Glocken, 1973 wurde der Innenraum einer umfangreichen Renovierung unterzogen, bei der die Bänke durch Stühle ersetzt wurden. 1978 wurde die Orgel erneuert. Seit 2005 ist in der Kirche auch die Jugendkirche KANA beheimatet. Dazu wurden im Inneren der Kirche einige Veränderungen vorgenommen wie der Einbau einer Kapelle als Sakramentskapelle, die Einrichtung eines Beicht-/Gesprächsraums und die Anschaffung von großen Rollcontainern, die es ermöglichen, sämtliche Stühle wegzuräumen. Seit 2007 ist Maria Hilf die Pfarrkirche der durch Fusionierung von Maria Hilf und St. Elisabeth entstandenen neuen Pfarrei Heilig Geist.
Architektur
Die Maria-Hilf-Kirche ist eine Basilika, die ein breites Querschiff sowie im Westen ein Turmpaar besitzt. Über der Vierung sitzt ein Dachreiter, die Eingangshalle ist vorgelagert.
Literatur
- Baedeker Wiesbaden Rheingau, Karl Baedeker GmbH, Ostfildern-Kemnat 2001, ISBN 3879540764
- Gottfried Kiesow: Das verkannte Jahrhundert. Der Historismus am Beispiel Wiesbaden, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, 2005, ISBN 3936942536
- Gottfried Kiesow: Architekturführer Wiesbaden – Durch die Stadt des Historismus, 2006, ISBN 3-936942-71-4
Weblinks
50.08758.2322222222222170Koordinaten: 50° 5′ 15″ N, 8° 13′ 56″ OFriedenskirche (1898–1900) | Bergkirche (1876–1879) | Bonifatiuskirche (1844–1849) | Dreifaltigkeitskirche (1908–1912) | Englische Kirche (1863–1865) | Maria-Hilf-Kirche (1893–1895) | Marktkirche (1853–1862) | Oranier-Gedächtniskirche (1902–1905) | Ringkirche (1892–1894) | Russische Kirche (1847–1855)
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