Maria Kirchenthal

Maria Kirchenthal
Maria Kirchenthal, Bundesland Salzburg
Maria Kirchental, 2005

Maria Kirchenthal ist eine Wallfahrtskirche in Sankt Martin bei Lofer im Bundesland Salzburg in Österreich. Die Kirche liegt in einem Hochtal, das von Sankt Martin in die Loferer Steinberge führt. Erbaut wurde die Kirche von 1694 bis 1701 im Stil des Barock von dem österreichischen Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach. Maria Kirchenthal besitzt die bedeutendste Sammlung an Votivbildern in Österreich. Weiterhin ist die Kirche ein beliebtes Ausflugsziel für Wallfahrer, aber auch für Wanderer und Bergsteiger, die Maria Kirchenthal als Ausgangspunkt für Touren in den angrenzenden Steinbergen nutzen (z. B. Großes Ochsenhorn, 2511 m). Neben Maria Plain zählt Maria Kirchental zu den beliebtesten Wallfahrtsorten im Salzburgerland. Kaum ein anderer Ort weit und breit kann eine so beeindruckende Einheit von Natur und Kultur, von Geschichte und Gegenwart aufweisen. Seit über 300 Jahren pilgern Salzburger, Tiroler, Oberösterreicher und Bayern zu diesem 900 m hoch gelegenen Gnadenort zu Füßen der Loferer Steinberge. „Bergkristall unter den Wallfahrtsorten“ hat ihn Alterzbischof Eder nach Abschluss der Renovierungsarbeiten im September 2001 genannt.

Gnadenbild

Das Gnadenbild wurde um das Jahr 1400 von einem unbekannten Künstler der Spätgotik für die Pfarrkirche von St. Martin geschaffen. Das Jesuskind auf dem Arm der Gottesmutter trägt einen kleinen Vogel, einen Stieglitz, in seiner linken Hand. Der Distelfink, wie der Stieglitz auch genannt wird, ernährt sich vornehmlich vom Samen der Disteln. Auch Albrecht Dürer, der bekannte Maler des Mittelalters, hat eine Stieglitzmadonna gemalt. Mit dem Zeigefinger der rechten Hand zeigt das Jesuskind auf den Vogel, so als wollte es sagen:“ Betrachtet die Vögel des Himmels; sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln nicht in Scheunen. Und doch ernährt sie euer himmlischer Vater. Wie viel mehr seid ihr wert als alle Vögel zusammen. Das Gnadenbild wurde um das Jahr 1689 von einem Bauer namens Rupert Schmuck in das abgelegene Hochtal heraufgebracht. Er gab ihm einen Platz in einer Waldkapelle, zu der sehr bald und spontan eine Wallfahrt einsetzte.

Beeindruckt von den vielen Gebetserhörungen, die zu dieser Zeit bereits von einer großen Zahl von Votivtafeln bezeugt wurden, entschloss sich der damalige Fürsterzbischof Johannes Graf von Thun eine Wallfahrtskirche zu bauen. Die Planung der Kirche übertrug er dem kaiserlichen Hofarchitekten Fischer von Erlach. Unter der Leitung des Baumeisters Stefan Millinger, geboren in St. Martin, haben einheimische Handwerker und Hilfskräfte in nur sieben Jahren, von 1694 bis 1701, den „Pinzgauer Dom“ fertiggestellt.

Besinnungshaus

Das "Haus der Besinnung" direkt neben der Wallfahrtskirche wird von den Herz-Jesu-Missionaren und den Missionarinnen Christi gemeinsam betrieben. Die Angebote sind vielfältig und umfassen vor allem Besinnungstage, Exerzitien, Bibelwochen und Meditationen, aber auch sportliche Aktivitäten wie Skilanglauf oder Bergwandern.

Weblinks

47.56083333333312.6883333333337Koordinaten: 47° 33′ 39″ N, 12° 41′ 18″ O


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